Süßstoffe -Karpfenköder-

Süßstoffe (Karpfenköder)
Bezüglich des Geschmacksempfindens der Karpfen haben Versuche -wieder einmal- ergeben, dass sie zwar von riechenden Ködern angezogen werden, die endgültige Annahme des Köders aber von dessen Geschmack bestimmt wird. Da so viele „moderne“ Karpfenköder chemische Lockstoffe beinhalten, die möglicherweise einen unangenehmen Nachgeschmack haben, werden immer häufiger Stoffe zugesetzt, die diesem entgegenwirken. Wir wissen, dass Karpfen stark von süßen, gewürzten und wohlschmeckenden Substanzen angezogen werden, aber Angler finden gerade in letzter Zeit heraus, dass Fänge stark zunahmen, wenn der Köder einen angenehmen oder besonderen Geschmack hat.
Frühere Untersuchungen zeigten, dass Karpfen Glyzerin, Sacharin und Honig anziehend fanden, aber spätere Experimente haben bewiesen, dass bestimmte süße Substanzen die Effektivität von Ködern erhöhen. Gegenwärtig ist eine Anzahl von Süßstoffen auf dem Markt, die fast alle auf einer Mischung von Rohrzucker und Sacharin basieren, und jeder Hersteller wird seine Dosierung empfehlen. Es lohnt sich jedoch einige alternative Substanzen in Erwägung zu ziehen, die entweder alleine oder zusammen genauso gut sind, wie die kommerziellen. Honig, Sirup, Fruchtzucker, Milchzucker und karamelisierter Zucker sind alle empfehlenswert und ohne weiteres erhältlich.
(Quelle z.T.: „CARP FEVER“ von Kevin Maddocks)

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Maden, Puppen und anderes Gewürm :-)

Maden, Puppen und anderes Gewürm
Die Fleischmade ist der am häufigsten verwendete tierische Universal-Angelköder. Mit ihr kann man Fische aller Art fangen, von der Plötze über den Karpfen bis zum Hecht, vorausgesetzt man drillt sehr gefühlvoll, so dass Schnur und Haken dabei nicht zu Bruch gehen. Man muss beim Madenangeln jedenfalls auf alles gefasst sein. Ihre Popularität verdankt die Angelmade auch der Tatsache, dass man sie fast immer und überall im Gerätehandel kaufen kann. Natürlich kann man sie auch selbst züchten, aber das ist eine wenig appetitliche Angelegenheit. Im Handel werden weiße, gelbe, rote, orange, grüne und braune Maden angeboten (1985!). Als Favorit gelten rot fluoreszierende „Leuchtmaden“. Die Vorzüge der Angelmaden erreicht kein anderer tierischer Angelköder: Sie sind sehr lebhaft am Haken und lösen sich praktisch nicht von ihm. Sie bleiben im Wasser lange lebendig und können u.U. sogar für mehrere Fänge hintereinander verwendet werden.
Eine kleinere Madenart sind die sog. „Pinkies“. Sie werden fast immer in roter Farbe geliefert (1985!) und eignen sich besonders zum Anfüttern. Maden müssen kühl aufbewahrt werden, sonst verpuppen sie sich schnell. Kühlschrank oder Kühltasche sind der beste Aufbewahrungsort für sie. Campingurlauber, die keine Kühlmöglichkeit haben, behelfen sich, indem sie die Maden zusammen mit Sand in einen Nylonstrumpf geben, diesen fest zubinden und an einer schattigen Stelle eingraben. Maden eignen sich für jede Art der feinen Stipp- und Posenangelei (feindrähtige, nadelscharfe Haken Größe 12 – 18, Schnurstärke 0,15 – 0,20 mm, sensible Pose, geringe Bebleiung ca. 30 cm vom Haken entfernt). Den größten Reiz auf die Fische üben einzelne Maden aus, die nur durch die Haut des stumpfen Hinterendes aufgehängt sind und langsam absinken. Durch diese Anköderung erreicht man, dass sie nicht auslaufen und sich lebhaft bewegen. Auf jeden Fall muss die Hakenspitze frei bleiben, weil der Anschlag sonst nicht schnell genug durch die harte Haut dringen kann. Aber auch mit dem Bodenblei an der Grundangel können Maden angeboten werden, am besten in Form von Bündeln aus mehrere Maden, Haken Größe 6-8.
Die Erfolgsaussichten beim Madenangeln steigen, wenn man mit losen oder in Grundfutterballen gebundenen Maden möglichst zielgenau anfüttert (Madenschleuder). Dabei sollte man sich allerdings vor Übertreibungen hüten. Der Angelplatz ist schnell überfüttert, wenn sich nicht gerade Vielfraße, wie z.B. Brassen, dort aufhalten.
Auch verpuppte Maden („Caster“) sind gute Köder, sie bringen mitunter sogar größere Beute. In England gelten die Puppen als einer der besten Köder für Fische aller Größen. Beim Verpuppen ändern sie ihre Farbe von hellbraun über dunkel bis schwarz. Während die hellbraunen Puppen im Wasser absinken, schwimmen die dunkleren und schwarzen. Die schwimmenden sind nur noch für das Tippangeln auf Rotfedern und Hasel bedingt geeignet. Deshalb muss man sie vor dem Angeln aussortieren. Durch vorheriges „Einweichen“ werden Puppen übrigens sinkfreudiger. Will man mit sinkenden Puppen erfolgreich fischen, muss man den Haken völlig darin verbergen. Sie dürfen dabei aber nicht so beschädigt werden, dass das weiße Innere herausquillt. Dann nehmen die Fische sie nicht mehr. Werden beim Madenangeln die Bisse immer zarter und launischer, hilft es häufig, wenn man die Farbe der Maden wechselt oder zusätzlich einen sehr kleinen Rotwurm oder eine Puppe mit anködert. Solche „Kombiköder“ können ausgesprochen fängig sein.

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Blutwurstköder -Probier´s doch einfach mal!“

Blutwurstköder                                                    „Probier´s doch einfach mal!“

Von mainkarpfen.de

Blut ist ein besonderer Saft“ und nicht nur für Vampire schmackhaft 🙂
Nein, auch Fische mögen Blut, und auch zu gewürzter Blutwurst fühlen sie sich durchaus „hingezogen“. Hier eignet sich geräucherte Blutwurst mit Grieben oder auch sog. „Mengwurst“. Mengwurst hat keine Grieben, sondern ist eine Mischung zwischen Blut- und Leberwurst. Ebenso gibt es Blutwurst mit Graupen und diese wird oft zum braten genommen. Das wäre dann eine „Blutbratwurst“. Etwa 2cm dicke Scheiben von der Wurst abgeschnitten und je nach Hakengröße gewürfelt, kann die Wurst direkt zum Angeln verwendet werden. Auch dies ist ein Köder, den man vorzugsweise in der kälteren Jahreszeit anbieten sollte, da unsere Fische zu dieser Zeit scheinbar auf „Hausmacher“ stehen. Die Wurst sollte kühl gehalten werden, da sie sonst zu weich wird und dann nicht mehr gut am Haken hält. Blut- und/oder Mengwurst bietet sich auch als Zusatz im Anfutter an! Als Zugabe im Anfutter sollte man aber keine geräucherte Blutwurst nehmen, sondern frische. Die lässt sich besser mit dem Futter vermischen weil sie weicher ist.

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Geräucherte Teewurst -Probier´s doch einfach mal!-

Geräucherte Teewurst                                   „Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
Geräucherte Teewurst oder auch „feine Mettwurst“ genannt, mit Weißbrot verknetet, ist ein fängiger Köder für alle Arten von Weißfischen.
Zwei Scheiben Toastbrot mit einem Esslöffel „Teewurst“ verknetet, ergibt einen Köderteig, der sehr gut am Haken hält und auch weiten Würfen standhält. Es sollte bei der Herstellung des Teiges darauf geachtet werden, dass die Wurst nicht zu kalt ist, da sie sich sonst schlecht vermengen lässt.
Dieser Teewurst-Teig lässt sich sehr gut in einer verschlossenen Dose im Kühlschrank aufbewahren und in der kälteren –oder kalten- Jahreszeit können noch ein paar Spritzer Maggi-Würze zugegeben werden.

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Sardellen -Probier´s doch einfach mal!-

Sardellen                                                            „Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
Sardellenfilets aus dem Glas sind als Raubfischköder, ähnlich der bereits von uns beschriebenen Herings-Filets (Matjes) zu verwenden. Da die Sardellen in einer meist öligen Salzlake im Glas erhältlich sind, hat man auch hier Vorteile. Einmal das Salz, welches sowieso die Fische anlockt, das Öl, das eine Duftspur hinterlässt und natürlich den Geruch der Sardellen. Man braucht nicht lange an den Streifen herum zu schneiden. Einfach die Filets aus dem Gläschen genommen und in der Mitte an einen einfachen – oder Drillings-Haken gesteckt, und dann kommt die gleiche Vorgehensweise wie bei den Heringsfilets zur Anwendung.
Die sog. „Sardellenpaste“ aus der Tube, bietet vor allem für das „Feedern“ einige Vorteile. In ein halb gefülltes Futterkörbchen drückt man einen ca. 1 cm langen Streifen Sardellenpaste und füllt das Körbchen dann mit herkömmlichem Futter ganz. Die Paste wird sich im Wasser verhältnismäßig langsam auflösen, ihren Geruch freigeben und somit eine wunderbare, lang-anhaltende Duftspur freisetzen.
Sardellenpaste aus der Tube ist nicht gerade billig, aber einen Versuch auf jeden Fall wert. Und wenn´s nicht klappt, dann kann man die Paste immer noch auf die nächste Pizza schmieren… 

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Honigkekse und Co. -Probier´s doch einfach mal-

„Honigkekse“ und Co.                                „Probier´s doch einfach mal!“

Von mainkarpfen.de

Honig ist eigentlich DER Köderzusatz für alle Friedfische. Egal, ob Rotauge, Brasse, Karpfen usw.  Honig geht eigentlich immer.
Ob als Flavour und Geschmacksstoff im Boilie, oder im Anfutter untergemischt, Honig kann fast überall Anwendung finden. Wer einen „guten Draht“ zu einem Imker hat, der kann sich auch Bienenwaben besorgen und diese direkt am Haken fischen.
Ähnlich klebrig wie Bienenwaben sind Honig-Kekse, wie sie hauptsächlich in Holland zu Tee gegessen werden. Dieses Handtellergroße dünne Gebäck wird in kleine Stücke geschnitten und direkt am Haken befestigt. Das Zeug pappt dermaßen, dass es gar nicht anders kann, als am Haken zu halten. Allerdings wird es auch schnell weich und löst sich dann relativ schnell auf. Aber einen Versuch ist es –vor allem in der wärmeren Jahreszeit- auf Rotaugen und deren Verwandten wert. Diese „Tee-Kekse“ gibt es ebenfalls mit Karamellfüllung und auch diese sind sehr fängig. Allerdings, wie bereits erwähnt, hauptsächlich in der wärmeren Jahreszeit. Und noch ein Tipp: Legt man drei dieser Kekse –egal ob Honig oder Karamell, in deren Verpackung im Sommer in die Sonne, erhält man innerhalb von 30 Minuten eine komplette Masse… Die Dinger verbinden sich zu einem einzigen Keks, dann kann man einfach ein Stück aus dem „Dreier“ schneiden und fertig ist der ideale Hakenköder in perfekter Größe 

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Gerätetipp: Zahnpasta -Probier´s doch einfach mal!-

Gerätetipp –Zahnpasta-                      „Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
Ein neuer glänzender Blinker reizt auch den Raubfisch –und nicht nur den Angler beim Kauf. Doch wie bei fast allem in diesem Leben, wenn es eine gewisse Zeitlang benutzt wird, ist der Glanz ab. So auch bei den Metallködern für Raubfische. Ob Spinner oder Blinker, irgendwann wird das einst so strahlende Metall matt (wenn man es nicht vorher einem Hänger geopfert hat…) und verliert seinen optischen Reiz für die Unterwasserjäger. Viele Angler benutzen dann entweder irgendwelche Chrompolitur und polieren ihre Blechköder oder benutzen sie einfach nicht mehr… Chrompolitur funktioniert zwar prima, hat aber den Nachteil, dass evtl. Reste, die am Spinner oder Blinker noch haften, nicht gerade förderlich für das Gewässer sind und außerdem meist auch noch nach purer Chemie riechen.
Es gibt aber auch noch eine andere Möglichkeit, seinen Blechködern wieder zu neuem Glanze zu verhelfen: Zahnpasta. Eine billige Zahnpasta, die es bei jedem Discounter zu kaufen gibt, lässt nicht nur Zähne, sondern auch Blinker strahlen. Einfach ein Läppchen geschnappt, Zahnpasta drauf und den Raubfischköder damit polieren. Dann gibt man das polierte Blech in einen wassergefüllten Behälter lässt die evtl. noch vorhandenen Zahnpasta – Reste abweichen und kann nun den Blinker oder Spinner trockenreiben. Am besten man montiert zuvor den Drilling ab und tauscht diesen dann gegen einen neuen aus.

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Wollfäden am Blinker -Probier´s doch einfach mal!-

Wollfäden an Spinnern und Blinkern          „Probier´s doch einfach mal!“

Von mainkarpfen.de

Es ist durchaus möglich seine Kunstköder auf einfache Art und Weise für die Raubfische noch attraktiver zu machen. Unser Tipp heißt: WOLLFÄDEN!

Drei bis vier Zentimeter lange Wollfäden, an die Hakenbögen des Drillings mit einem einfachen Knoten gebunden, machen den Blechköder interessanter für alle Arten unserer Raubfische. Am besten funktionierte bei uns die Farbe Rot, was allerdings nicht bedeutet, dass diese Farbe die Räuber am meisten reizt. Viele Raubfischangler benutzen Kunststoff- und Blechköder in den grellsten Farben und fangen damit ihre Fische. Je Auffälliger desto besser! Warum statten wir dann also unsere Blechköder nicht mit zusätzlichen „Reizen“ aus? „Bunte Bänder haben schon immer Räuber gelockt“…
Wenn wir also unsere Drillinge mit Wollfäden optisch attraktiver machen können, besteht natürlich auch die Möglichkeit, die Wollfäden mit einem entsprechenden Geruchsstoff zu versehen. Einfach die Wollfäden mit Wasser anfeuchten und dann kurz in einen flüssigen Lockstoff für Raubfische tauchen. Welcher Lockstoff allerdings für welches Gewässer der Beste ist, muss man halt ausprobieren. MERKE: „Der Köder muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler!“.
Die meisten Lockstoffe für Raubfische haben einen –fast widerlichen- Fischgeruch und deshalb sollte man nach deren Gebrauch die getränkten Wollfäden vom Drilling abschneiden und in die Mülltonne werfen. Ansonsten könnte es in der Angeltasche (oder im Auto) zu einer sehr unangenehmen Überraschung kommen. Es stinkt dann fürchterlich…

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Seen und ihre Fische -70er Jahre-

Seen und ihre Fische -70er Jahre-
Seen sind hervorragende Sportwasser, die außerdem unserer Sehnsucht nach Schönheit und Romantik entgegenkommen. Sie lassen sich in mehrere ausgeprägte Typen einteilen.
Forellenseen liegen gewöhnlich hoch im Gebirge, im Norden Europas natürlich auch in geringerer Seehöhe. Sie sind kleiner, nicht all zu tief, mit klarem, kaltem, sauerstoffreichem Wasser. Gewöhnlich finden sich an ihnen keinerlei Pflanzenbewüchse, nur am Grund Algenbüschel. Außer der Bachforelle, lebt hier die Elritze und manchmal auch die Schmerle, seltener kleinere Maränenarten (Renke).
Seen der Seeforelle findet man in niedrigeren Lagen. Sie haben sauberes kühles Wasser, das bis zum Grund mit Sauerstoff gesättigt ist. Der Grund ist gewöhnlich hart, und nur im Bereich der Zuflüsse bilden sich weichere Ablagerungen. In ganzen sind diese Seen tiefer und ausgedehnter als die erste Gruppe, und ihr Grund ist gewöhnlich – vor allem in Ufernähe – teilweise bewachsen. Außer der Seeforelle leben in diesen Seen die Elritze, die Schmerle, manchmal auch der Schneider und Ukelei, ja sogar Barsch, ferner kleine Maränenarten; in tieferen Seen außerdem der Seesaibling. In den Zu- und Abflüssen der im Alpengebiet liegenden Seen lebt außerdem die Äsche. Die Seen des Seesaiblings sind viel tiefer als die vorstehend angeführten. Charakteristisch sind die steil abfallenden Ufer ohne bemerkenswerten Pflanzenbewuchs und das völlig klare, auch in der Tiefe entsprechend sauerstoffreiche Wasser. Außer dem Saibling leben in ihnen die Elritze und die Schmerle, ferner kleinere Maränenarten und die Bachforelle.
Maränenseen gibt es verschiedenster Art. Ihr gemeinsames Merkmal besteht in der einige Dutzend Meter nicht übersteigenden Tiefe, den schroff abfallenden Ufern mit reichem Bewuchs und dem kühlen Wasser, das sommers weniger durchsichtig ist als das der Forellenseen. In den kälteren Seen leben nur kleinere Arten von Maränen, in den wärmeren und nähstoffreicheren die größeren Arten. Den Sportangler interessieren die Seeforelle, der Seesaibling, der Barsch, der Hecht; von den karpfenartigen Fischen die Plötze, der Aal u.a. Brachsen- und Plötzenseen sind fünf bis zwanzig Meter tief, mit sanft abfallenden, häufig weit hinaus verwachsenen Ufern und mit weichem Grund. Sie kommen in Tiefebenen vor. Das Wasser ist sommers nur bis zur Tiefe von einem Meter durchsichtig, in den tieferen Schichten ist der Sauerstoffgehalt gering. In etwas tieferen Plötzenseen lebt vor allem der Hecht, aber auch der Zander und der Barsch. Der Hecht bevorzugt Wasser mit stärkerem Pflanzenbewuchs, der Zander dahingegen Stellen ohne Pflanzenbewuchs. Manchmal kommt auch die Schleie in größerer Zahl vor.
Karpfenseen zeichnen sich durch Wasser von geringer Tiefe aus, das sich gut durchwärmt. Willkommen ist das reichere Auftreten weicher Wasserpflanzen. In Deutschland sind solche Seen Seltenheit. Den geschilderten Typen flacher Seen ähneln Baggerseen, eingestürzte Kohlengruben und überschwemmte Steinbrüche. Obwohl es sich dabei um Gewässer mit nicht allzu großen Fischen handelt, stellen sie, zumal in Industriegebieten, willkommene Sportwasser dar. In Baggerseen und Grubenversenkungen gedeihen vor allem der Karpfen, die Schleie, der Brachsen, der Hecht, der Barsch und stellenweise auch der Zander; tiefere „ertrunkene“ Steinbrüche eignen sich für die Bachforelle und die Regenbogenforelle.
Staubecken: Hecht und Forelle
Die Bedeutung der Staubecken für den Angelsport nimmt in der ganzen Welt zu. An großen nährstoffreichen Staubecken wird manchmal auch mit Netzen gefischt. Im Prinzip unterscheidet man Forellenstaubecken und solche, in denen die Forelle nicht vorkommt. Die Voraussetzung einer Eignung des Staubeckens für die Forelle ist weniger durch die Seehöhe und die damit zusammenhängende niedrigere Wassertemperatur als vielmehr dadurch gegeben, dass in das Becken vom Fluss her kein Hecht eindringen kann.

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Bestandteile eines „guten“ Boilies

Was sind eigentlich die Bestandteile eines „guten“ Boilies?
Eigentlich kennt jeder Karpfenangler ja Boilies. Aber was macht diesen Köder so interessant?
Hier mal einige Hinweise auf DEN Karpfenköder schlechthin.
Einer der größten Vorteile von –harten- Boilies ist, dass sie im Wasser sehr lange seine Lockwirkung hält als weichere Köder. Dies bedeutet, dass die Karpfen mehr Chancen haben, den Köder auch tatsächlich zu finden. Wenn mit weichem Köder gefischt wird, wird es wahrscheinlich passieren, dass der Köder schon zum größten Teil von anderen Weißfischen gefressen wurde, ehe der Karpfen überhaupt eine Chance hat, den Köder zu finden. Sollten sich tatsächlich noch weiche Köder am Gewässergrund befinden, kann der Karpfen von dem Köder probieren, indem er kleine Stückchen „abbeißt“. Bei einem harten Boilie kann er das nicht! Wenn er wissen will, wie ein Boilies schmeckt, muss er ihn dann ganz nehmen müssen. Ein guter Boilie ist, wie schon erwähnte, hart und zäh, bleibt im Wasser länger von konstanter Form, riecht und schmeckt gut und sollte (muss) einen hohen Nährwert für den Karpfen haben.
Zum Ende der sechziger Jahre wurde die Welt der Karpfenangler in England schockiert durch Veröffentlichungen des Engländers Fred Wilton. Wilton hatte nach einem jahrelangen Studium der Ernährungslehre einen Köder mir Milcheiweißen als Basis zusammengestellt. Er entschloss sich, es in der Zeitschrift der Britischen Carp Study Group „The Carp“ zu publizieren. Diese Veröffentlichungen sind auch unter dem Namen „Fred Wilton-Theorie“ bekannt. Viele bekannte Karpfenangler waren nicht mit Wilton einverstanden und verkündeten, seine Theorie sei nur Unsinn. Ob diese Theorie tatsächlich auf Wahrheit beruht, kann keiner beweisen. Aber wir können ohne weiteres sagen, dass Boilies, nach seiner Theorie zusammengestellt, sich des Öfteren bewähren. Fred Wilton war der Meinung, dass Tiere, also auch Karpfen, fähig sind, den Nährwert der Nahrung zu erkennen, nachdem sie verdaut ist. Dies im Gegensatz zum Menschen, der nicht über diese Anlage zu verfügen scheint. Er gründete diese Theorie auf den Umstand, dass jedes Lebewesen eine ausgewogene Nahrung braucht, damit es gesund bleibt und wachsen kann.
Ausgewogen heißt, eine Nahrung mit einem richtigen Verhältnis zwischen Proteinen, Kohlehydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralien. Mit diesem Wissen kam Fred auf den Gedanken, dass ein Karpfen ein nach diesem Grundsatz zusammengestelltes Boilie nehmen würde. Außerdem meinte er, dass ein solches Boilie auch der im Wasser vorhandenen natürlichen Nahrung vorgezogen werden musste. Schließlich spart der Fisch eine beträchtliche Menge Energie, wenn er seinen Nahrungsbedarf mit einem Biss zu sich nehmen kann, während er sonst ein großes Gebiet durchstreifen und verschiedene Sorten Nahrung aufnehmen muss, um seinen Bedarf zu decken.
Was muss also in den Boilie rein?
Proteine sind wichtig für das Wachsen des Fisches und den Aufbau des Gewebes. Weiter sind sie für die Regeneration von beschädigtem Körpergewebe wichtig. Besonders nach der Laichzeit, wenn die Fische sich viele Verletzungen zugezogen haben, ist das sehr wichtig. Außerdem werden Proteine teilweise in Energie umgewandelt.
Kohlehydrate sind genau wie beim Menschen die wichtigsten Grundstoffe für die Energieerzeugung.
Fette sind auch für die Energieerzeugung von Bedeutung. Außerdem leisten die Fette einen Beitrag zur Verdauung.
Vitamine und Mineralien sind von wesentlicher Bedeutung für das richtige Funktionieren des Körpers und der einzelnen Organe. Weiter sind Vitamine und Mineralien von Bedeutung für die Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Infektionen. Manche Mineralien erzeugen Energie. Wichtig ist, dass der Prozentsatz an Fetten im Köder 15 % nicht überschreiten darf. Wird diese Grenze überschritten, ist eine Leberkrankheit, die für den Fisch tödlich enden kann, nicht auszuschließen. Ein HNV-Köder ist zu einem erheblichen Teil aus Proteinen und Eiweißen aufgebaut. Dies können sowohl Milcheiweiße als auch pflanzliche oder tierische Eiweiße sein. Alle drei Sorten sind für Boilies mit einem hohen Nährwert hervorragend geeignet. Nachfolgend nennen wir die geeignet. Nachfolgend nennen wir die geeignetsten Eiweiße.
Milcheiweiß
Kasein ist ein hochwertiges Eiweiß und bildet oft die Basis eines guten HNV-Boilies. Während der Erhitzung härtet es stark aus und löst sich nicht im Wasser auf. Kasein ist außerdem ein guter Geruchs- und Geschmacksträger. Es ist ziemlich schwer, so dass Sie am besten nicht zu viel davon Ihrer Mischung zufügen, wenn Sie Ihre Boilies selbst herstellen. Wenn Sie über weichem Schlammboden fischen, sollte man ebenfalls nicht zu viel Kasein der Mischung hinzugeben. Die Maximaldosis ist ca. 50 %.
Natriumkaseinat ist eine wasserlösliche Form von Kasein, auf Englisch Sodiumkaseinat genannt. Auch das ist ein hochwertiges Produkt. Es ist einfach mit Kasein in einem Boilie zu verarbeiten. Es härtet nicht im Wasser, wie z.B. Kasein, sondern hat eine stark bindende Wirkung. Natriumkaseinat ist ziemlich leicht, was es zu einer gut brauchbaren Zutat für Boilies, mit denen man auf Schlammboden fischen will, macht. Mehr als 50 % dürfen nicht verwendet werden, weil die Boilies sonst treiben würden.
Kalziumkaseinat ist ein Produkt, das Natriumkaseinat sehr ähnlich ist. Es ist eine wasserlösliche Form von Kasein und ist sehr leicht. Aus diesem Grund sollte man bei der Zusammenstellung der Mischung sehr vorsichtig umgehen. Wird zu viel verwendet, so werden auch hier die Boilies treiben. Maximale 40 % dürfen der Mischung zugefügt werden, aber in den meisten Fällen wird das schon zu viel sein. In manchen Fällen ist es günstig, mit treibendem Boilie über Grund zu fischen. Kalziumkaseinat ist für diesen Zweck äußerst geeignet.
Laktalbumin ist ein hochwertiges Eiweiß, das aus Milchresten hergestellt wird, nachdem das Kasein entfernt worden ist. In Kombination mit Kasein erhöht es den Nährwert der Boiliemischung. Auch dieses Produkt ist ziemlich leicht, so dass Sie nicht zu große Mengen davon verwenden dürfen. Es gibt auch Laktalbumin mit einem niedrigeren Eiweißgehalt im Handel. Dieses ist für unsere Zwecke weniger geeignet.
Pflanzliche Eiweiße
Sojaisolat ist das Produkt mit dem höchsten Eiweißgehalt, das aus Sojabohnen gewonnen wird. Es ist wie Laktalbumin in verschiedenen Prozentsätzen käuflich. Der höchste beträgt etwa 90 % und ist zu bevorzugen. Wie anderes pflanzliches Eiweiß lässt es sich leicht mit Milcheiweiß verarbeiten. Weil es so leicht ist, dürfen nur 20 – 30 % verwendet werden.
Sojamehl wird aus Sojabohnen gewonnen. Der Eiweißgehalt beträgt etwa 50 %, was etwas niedriger ist als bei den meisten Eiweißprodukten. Werden also zu große Mengen davon verwendet, so sinkt der Eiweißprozentsatz des Köders. Fettes Sojamehl hat einen angenehmen Geruch und Geschmack. Entfettetes Sojamehl besitzt diese Eigenschaften nicht und ist deswegen weniger geeignet.
Weizengluten wird aus Weizen gewonnen. Der Karpfen verdaut dieses Produkt nur schwer, so dass nur sparsam damit umgegangen werden soll. Wenn Sie weniger als 25 % verwenden, gehen Sie auf Nummer sicher. Weizengluten ist ein hervorragendes Bindemittel. Mit diesem Produkt, kann man aus den lockersten und krümeligsten Zutaten einen festen Teig machen. Schließlich gibt es noch die Weizenkleie, ein Restprodukt aus gemahlenem Weizenmehl. Es ist eine billige Zutat, die sowohl Eiweiße als auch Kohlehydrate und Vitamine enthält. Besonders Vitamin B ist reichlich vorhanden. Weizenkleie bindet schlecht, so dass sie nicht zu viel davon verwenden dürfen. Boilies, in denen Weizenkleie verarbeitet worden ist, haben ein gröbere Struktur. Auch haben sie einen typischen Geruch, den die Karpfen trotz des hinzugefügten Flavours erkennen. Verwenden Sie aber nicht mehr als 20 – 30 % in Ihrer Teigzusammenstellung. So bleiben Sie innerhalb sicherer Grenzen.
Tierische Eiweiße
Fleischmehl wird aus zuerst getrocknetem und dann gemahlenem Fleisch hergestellt. Der Proteingehalt beträgt etwa 50%.
Fleischknochenmehl hingegen ist eine Kombination aus getrockneten, gemahlenen Knochen, Fleisch und Blut. Der Eiweißprozentsatz ist etwas höher als beim Fleischmehl, nämlich 55 %. Weil es sowohl aus Knochen als auch Fleisch und Blut zusammengestellt ist, ist es ausgewogener und es sind mehr Mineralien und Vitamine enthalten, die für den Karpfen wichtig sind. Fleischknochenmehl eignet sich deswegen besser für die Bereitung von Boilies mit einem höheren Nährwert.
Weißes Fischmehl ist Mehl aus völlig getrockneten Fischen. Es hat einen Eiweißprozentsatz von etwa 65 % und einen hohen Nährwert. Deswegen ist die Herstellung eines HNV-Boilies auf der Basis tierischer Eiweiße sehr geeignet. Mit anderen Sorten Fischmehl ist es sehr gut anzuwenden.
Sardinenmehl wird aus getrockneten, ganzen Sardinen gemahlen und hat einen äußerst penetranten Geruch. Der Eiweißprozentsatz liegt bei etwa 60 %. Genau wie weißes Fischmehl ist auch Sardinenmehl mit anderen Fischmehlsorten ausgezeichnet zu verwenden. Nur der Raum, in dem die Boilies gekocht werden, sollte gut gelüftet werden.
Heringsmehl hat außer einem hohen Eiweißgehalt (50%) auch einen hohen Fettgehalt, so dass Sie behutsam damit umgehen sollten. Der Teig ist schwer zu verarbeiten und die Boilies fallen auseinander. Mehr als 20 % Heringsmehl erbringt schlechte Resultate.
Garnelenmehl (50%) hat wie Heringsmehl seine Beschränkungen. Es hat nämlich eine grobe Struktur und ist sehr leicht, so dass Sie die Menge auf 30% beschränken sollten. Wird sie überschritten, so wird die Struktur der Boilies lockerer und sie werden leicht treiben.
Ei – Albumin ist ein Produkt, das aus dem Weißen eines Eies hergestellt wird (ist nicht das Gleiche wie Eiweiß!). Es ist ziemlich leicht und mehr als 20% man nicht verwenden, weil es bestimmte Mineralien, die in anderen Zutaten vorkommen und für den Karpfen wichtig sind, abbaut. Ein Vorteil von Ei-Albumin ist, dass Ihre Boilies stark härten.

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