Dönerfleisch -Probier´s doch einfach mal-

„Dönerfleisch“
Von mainkarpfen.de
Gerade bei einem längeren Ansitz, der sich über einige Tage und Nächte hinzieht, isst man gerne auch mal anderes als nur „Dosenfutter“ oder gebratene Eier. Wenn sich einige Angler zu einer mehrtätigen „Session“ entschlossen haben, ist es durchaus möglich, dass einer davon schon mal schnell zum Dönermann an der Ecke fährt und die fleischgefüllten Fladenbrote holt. Bei uns gibt es sogar einen Döner-Lieferservice… Ist der der Döner am Wasser angekommen, muss man ja nicht unbedingt jedes Fleischscheibchen essen. Einfach mal drei oder vier der Scheiben –ohne Soße und Zwiebeln- aus dem Fladenbrot herausgenommen (meist fällt das Zeug auch von selbst beim Essen raus…) und als Hakenköder an eine Rute montiert. Karpfen verachten keineswegs Fleisch und wenn sonst gar nichts geht, vielleicht klappt´s ja mit dem Dönerfleisch, welches dank seiner teils orientalischen Gewürzmischung den Karpfen zusagt?

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" ! | Kommentare deaktiviert für Dönerfleisch -Probier´s doch einfach mal-

Käseteig -Probier´s doch einfach mal!“

Käseteig
Von mainkarpfen.de
Schon lange gibt es fertige Köderpasten aus der Tube, mit welchen heute kaum noch gefischt wird. Irgendwie hat sich der „Tubenteig“ nicht richtig durchgesetzt. Sehr wahrscheinlich war das Zeug zu teuer und der „Teigangler“ hat seine Köder lieber selbst hergestellt. Wir wissen es nicht.
Was wir aber wissen ist, dass Teig ein sehr fängiger Köder ist, und die Variationen eigentlich unendlich sind. In erster Linie muss der Teig am Haken auch weitere Auswürfen standhalten und sich nicht zu schnell selbstständig vom Haken lösen. Ein sehr fängiger Teig, ist Käseteig!
Ein sehr einfach herzustellender Käseteig besteht aus fein geriebenem Parmesankäse, feinem Paniermehl und Öl. Ca. 200g Käse und die gleiche Menge Paniermehl mischen und dann langsam lauwarmes Wasser hinzugeben, solange mit der Hand kneten, bis sich ein zäher Teig ergibt.
Eine andere Möglichkeit ist, „Kochkäse“ mit Weizenmehl zu vermengen und einen Teig herstellen der „Pastenartig“ an Haken hält. Kochkäse gibt es mit und ohne Kümmel, beide Arten sind einen Versuch wert. Wer sagt denn, dass Fische keinen Kümmel mögen?
Natürlich kann auch Frischkäse mit Paniermehl zu einem Teig vermischt werden, oder jede Art von Hartkäse selbst gerieben ergibt mit Panier- oder Weizenmehl einen guten Köder.
Für Karpfenangler empfiehlt sich ein Polenta-Parmesan-Teig, der mit Wasser zu einem festen Teig geknetet wird.

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" ! | Kommentare deaktiviert für Käseteig -Probier´s doch einfach mal!“

Heringsfilet als Raubfischköder -Probier´s doch einfach mal-

Heringsfilet als Raubfischköder

Von mainkarpfen.de

In Öl eingelegter Hering, wie er z.B. für Heringssalat verwendet wird, ist ein ausgezeichneter Köder für alle Arten von Raubfischen. Ganz einfach anzuwenden, „ergiebig“ und außerdem noch günstig. Bei jedem Discounter erhältlich und im Kühlschrank in einem dichten Behälter lange aufzubewahren.
Die Heringsfilets nach dem auspacken nicht abspülen! Das Öl, in welchem sich die Filets befinden, hat einen starken Fischgeruch, löst sich im Wasser dann nur sehr langsam vom Filet und erzeugt somit eine großartige Duftspur. Die Heringe in ca. 2 cm breite Streifen, von ca. 10cm Länge schneiden, eine Seite 2x zusammenrollen und diese Rolle dann auf den Haken stecken, so, dass die Hakenspitze frei bleibt. Nun hält der Heringsstreifen gut am Haken und ca. 6 cm vom Filet „wedeln“ in der Strömung, was wiederum auch einen optischen Reiz auf die Raubfische ausübt. In stehenden Gewässern muss man mit der Rute immer mal ein wenig „zupfen“, damit sich der Heringsfetzen bewegt. Alle Arten von Raubfischen reagieren auf diesen Köder und vorsichtshalber sollte deshalb ein kurzes Stahlvorfach benutzt werden.

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" ! | Kommentare deaktiviert für Heringsfilet als Raubfischköder -Probier´s doch einfach mal-

Anfutter mit rotem Fruchtsaft einfärben -Probier´s doch einfach mal-

Anfutter mit rotem Fruchtsaft einfärben
Von mainkarpfen.de
Immer wieder suchen wir Angler nach Möglichkeiten, unser Futter oder unsere Köder von denen anderer Kollegen abzuheben. Hier bieten sich Fruchtsaftkonzentrate an, die es in jedem Supermarkt für wenig Geld zu kaufen gibt. Das Konzentrat kann mit Wasser gemischt werden, wer aber eine richtig dunkelrote Färbung möchte, sollte den Saft pur verwenden. Allerdings klebt das dann an den Fingern, aber auch das Futter hält es gut zusammen…
Diese Fruchtsäfte geben dem Futter eine sehr intensive rote Färbung, verleihen ihm zusätzlich noch Geschmack und sind sehr süß. Im Wasser löst sich der Traubensaft schnell aus dem Futter und hinterlässt eine Duftspur, die vor allem in Fließgewässer einen zusätzlichen Anreiz für die Fische bildet.
Ob man nun Kirsch-, oder Traubensaft benutzt bleibt jedem selbst überlassen, wir bevorzugen Kirschsaft, da dieser –nach unserer Erfahrung- eine intensivere Färbung erzeugt.

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" ! | Kommentare deaktiviert für Anfutter mit rotem Fruchtsaft einfärben -Probier´s doch einfach mal-

Dörrobst aus der Tüte -Probier´s doch einfach mal-

Dörrobst aus der Tüte
Von mainkarpfen.de
Für die gesundheitsbewussten unter uns Anglern, oder für die, die an Verdauungsstörungen leiden, gibt es sog. „Dörrobst“. Getrocknete Äpfel, Pflaumen, Birnen usw. alles in Scheiben geschnitten und runzelig. Das Obst schmeckt irgendwie säuerlich und riecht auch so, aber einen Versuch ist es allemal wert. Hat man doch in einer Tüte verschiedene Obstsorten und kann nach Lust und Laune damit experimentieren. Für den Friedfischangler eine Alternative zu herkömmlichen Ködern wie Made, Wurm oder Mais. Und wenn´s mit den Fischen nicht so läuft, kann man das Dörrobst immer noch essen –was man mit Maden und sonstigem Gewürm ja eher nicht tut…

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" ! | Kommentare deaktiviert für Dörrobst aus der Tüte -Probier´s doch einfach mal-

Gebratene Grundeln mit Peperoni-Kräuter-Mayonnaise

Gebratene Grundeln mit Peperoni-Kräuter-Mayonnaise
Von mainkarpfen.de
Hier mal wieder ein Grundelrezept zur sinnvollen Verwertung der Plagegeister.
Sie benötigen:
5oo g frische Grundeln –mittlerer Größe-
Mehl zum Bestäuben
1 verquirltes Ei
3 EL Milch
Öl zum Fritieren
Für die Peperoni-Kräuter-Mayonnaise:
200 g Mayonnaise
2 feingeschnittene, rote Peperoni
2 TL Zitronensaft
2 TL kleingeschnittene Petersilie
2 TL kleingeschnittenes Basilikum
2 TL kleingeschnittene Kapern
Die Grundeln ausnehmen und die Flossen evtl. mit der Schere abschneiden. Dann die Fische waschen und auf Küchenpapier trocknen lassen. Im Mehl wenden und in Ei-Milch-Mischung eintauchen, sowie wenden.
Öl in einer Bratpfanne erhitzen, die Grundeln in kleinen Mengen hineingeben und braten, bis sie goldbraun sind. Herausnehmen und Küchenpapier abtropfen lassen. Warm halten, bis alle Grundeln gebraten sind.
Peperoni-Kräuter-Mayonnaise herstellen:
Mayonnaise mit Peperoni, Zitronensaft, Petersilie, Basilikum und Kapern vermischen. Fertig ist der Grundel-Dip.
Dazu passt Weißbrot und helles Bier (Weißbrot KANN, Bier MUSS 😉  )

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" !, Grundelkochbuch | Kommentare deaktiviert für Gebratene Grundeln mit Peperoni-Kräuter-Mayonnaise

Obst- und Pflanzenköder -Probier´s doch einfach mal!“

Obst- und Pflanzenköder                   „Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
Warum nicht mal mit Obst oder Wasserpflanzen Fische fangen? An Kirschbäume kommen Fische ja eher schlecht heran, aber Wasserpflanzen fressen sie 🙂
Dass Kirschen für Döbel manchmal sehr verlockend sind wissen wir, aber es kommt auch auf die Konsistenz des Obstes an. Die Früchte müssen etwas weich und richtig reif sein. Man ködert sie so an, dass man einen größeren runden Haken in die Öffnung, wo der Stiel abgerissen wurde, einsteckt, den Haken dreht und von unten einsticht. Auch mit einer Himbeere, einer Johannis- oder Stachelbeere, oder einer halben Pflaume lässt sich gut Fische fangen.
Auch die weichen Blätter von Wasserpflanzen lassen sich als Köder verwenden. So zum Beispiel vom Süßgras, oder von Steinen abgekratzter Algenbelag. Diese Art von Köder hält nicht allzu gut am Haken, weshalb sie mit einem Faden umwunden wird, den man –ähnlich der Haarmontage- ständig am Hakenschenkel befestigt hat.

Veröffentlicht unter "Probier´s doch einfach mal" ! | Kommentare deaktiviert für Obst- und Pflanzenköder -Probier´s doch einfach mal!“

Der Barschfang -1970-

Der Barschfang – 1970 –
Der Barsch ist ein in Mitteleuropa überall verbreiteter Fisch, besonders zahlreich kommt er in den Nord- und Osteuropäischen Seen, ja sogar noch jenseits vom Ural vor. In den Flüssen erreicht er durchschnittlich nur eine geringe Größe, dafür werden in manchen Seen, Staubecken, Sandgruben und ähnlichen Gewässern auch Vierpfund- und schwerere Exemplare gefangen. Ein solcher Barsch ist die Verkörperung von Raubgier und Schönheit – vom ausgezeichneten Fleisch ganz zu schweigen.
Der Barsch ist ein Tiefenfisch, der manchmal in überraschend großen Schwärmen lebt. Ungern steht er im freien Wasser; stets versucht er, sich im Gewirr der Wasserpflanzen zu verstecken, sich an Brückenpfeiler zu drücken usw., und zwar möglichst im Schatten. Bei warmem Sommerwetter steigt er mehrmals täglich an die seichten Stellen und die Oberflächenschichten des Wassers empor, um dort nach Laich zu suchen. Im Herbst und Winter, wenn sich die Kleinfische am Grund aufhalten, begibt sich der Barsch nicht mehr an die Wasserfläche; da bleibt nichts anderes übrig, als häufig den Platz zu wechseln und den Barsch geduldig zu suchen.
Angelmethoden: Im Sommer ist es am besten, mit der Stippangel zu fischen, später mit der Grundangel. Gerät und Floß sollen leicht sein, die Schnur nicht stärker als 0,25, das Beschwerungsblei klein, die Hakengröße um Nr. 1, am besten an dünnem Stahlvorfach (für den Fall, dass ein Hecht anbeißt). Den besten Köder gibt ein – totes -drei bis fünf Zentimeter langes Moderlieschen, ein Bitterling, eine Elritze, ein kleiner Barsch oder Kaulbarsch ab. Je mehr sich Weihnachten nähert, einen umso kleineren Fisch wählt man. Der – tote – Fisch wird unter der Rückenflosse angeködert, damit er möglichst beweglich ist. Nur zum Grundangeln wird er durch das Rückgrat angespießt. Gut beißt der Barsch auch auf einen Tau- oder Mistwurm an.
Beim Angeln mit Floß ist der Anbiss des Barsches geradezu zauberhaft. Das Floß schwankt, taucht unter und kommt wieder zum Vorschein, um schließlich langsam fortzuschwimmen. Ähnlich verläuft auch das Beißen beim Angeln ohne Floß, das zeigt die sich unruhig spannende Schnur. Wenn der Barsch glatt wegschwimmt, lassen wir ihn die Schnur spannen und schlagen zart an. Der erste Widerstand des Barsches ist resolut, verwandelt sich aber rasch in rastloses Hin- und Herschwimmen. Einen kleineren Fisch wirft man mit der Rute heraus, ein größerer wird mit dem Kescher gelandet.
Der Barsch kann gut mit dem Blinker gefangen werden, besonders wenn man einen Schwarm antrifft, der auf Laichraub geht. Im Sommer führt man den Spinnköder dicht unter der Wasserfläche, später möglichst tief, dicht über dem Grund. Dabei wird ein beliebiger zwei bis drei Zentimeter langer Spinner verwendet, man kann auch einen Tonspinner erproben.
Wundervoll ist es, unter dem Eis zu fischen, und zwar mit einem recht kleinen Köderfisch, einem Wurmstück oder einer Larve, die auf eine Marmyschka angeködert werden, oder mit einem geeigneten künstlichen Köder, der gehoben und gesenkt wird. Seltsamerweise lässt sich der sonst so scheue Barsch vom Lärm auf dem Eis nicht verscheuchen, den man allerdings möglichst vermeiden soll, und beißt sozusagen aus der Hand. Da mit feinstem Gerät geangelt wird, muss der angeschlagene Barsch möglichst behutsam herausgezogen werden.

Quelle: „Freude am Angeln“ von Z. Simek

Veröffentlicht unter Angelmethoden -Früher & heute-, Jungangler und "Spätberufene", Köder -Allgemein- | Kommentare deaktiviert für Der Barschfang -1970-

Umweltschutz -schon 1985 ein großes Thema-

Umweltschutz
Im mitteleuropäischen Raum gibt es nur noch wenige in ihrem ursprünglichen Zustand erhaltene Gewässer. Gewässer, Gewässerverschmutzung und wasserbauliche Eingriffe haben die Fischbestände in schwerster Weise geschädigt. Laichplätze, Brutreviere und Fischunterstände wurden und werden weiterhin großflächig vernichtet, Biotope grundlegend verändert. Das Studium alter Schriften, in denen über die geradezu unglaublichen Fischvorkommen unserer Flüsse und Seen berichtet wird, macht deutlich, welchen Verlust die Fischerei erlitten hat. Im ausgehenden Mittelalter sollen angeblich die Fänge von Lachsen aus dem Rhein derart ergiebig gewesen sein, dass sich das Gesinde dieser Region vor Anstellung ausbedungen hat, nicht öfter als zweimal in der Woche Lachs essen zu müssen. Der einstige Fischreichtum und die Wirklichkeit heute – dieser krasse Gegensatz könnte durch kein Beispiel besser zum Ausdruck gebracht werden.
Mittlerweile ist Gewässerschutz als gesamtgesellschaftliches Anliegen erkannt. Täglich kann man lesen und hören, wie wichtig die Erhaltung der Umwelt für uns und unsere Kinder ist. Auch fehlt es nicht an klugen Ratschlägen, was zu tun oder besser zu lassen sei. Kommissionen in unübersehbarer Zahl brüten über einschlägigen Programmen, globale Forderungen sind in aller Munde. Hektische Bewegung ist in Gang gekommen. Die Anliegen der Umwelt zu vertreten ist Mode geworden. Jedem Politiker eröffnet sich plötzlich ein reiches Betätigungsfeld und dies oftmals ungeachtet der Tatsache, dass vor noch nicht allzu langer Zeit vom gleichen Volksvertreter die Notwendigkeit eines ungehemmtes Wirtschaftswachstum mit all seinen umweltfeindlichen Auswüchsen ebenso lautstark gefordert und gerechtfertigt wurde. Alle, die nun ihre Verantwortlichkeit für die Umwelt der Gesellschaft gegenüber entdecken, sind sich letztlich darin einig, dass die Schuld für die gegenwärtige Situation beim Staat mit dessen wieder einmal fehlgeleiteter Politik zu suchen sei. In dieser Behauptung steckt sicherlich ein Gutteil Wahrheit, denkt man etwa an den Ausbau des Rhein-Main-Donau-Kanals, dessen volkswirtschaftlicher Nutzen von Fachleuten bestritten wird und trotzdem mit dem unteren Altmühltal schönste Natur sozusagen als Weihegeschenk geopfert wurde. Schuld jedoch allein dem Staat zuzuschieben ist falsch, ergibt sich doch eine Beeinträchtigung der Umwelt vielfach aus dem Zusammenwirken der Verfehlungen einzelner. Jeder Mensch, der seine Abfälle, anstatt sie ordnungsgemäß dem Müllplatz zuzuführen (1985 gab es noch sog. „Müllplätze“), dem nächsten Fließgewässer aufbürdet, ist ein, wenn auch kleines Glied einer Kette, an deren Ende eine für uns alle nicht sehr erfreuliche Zukunft in Aussicht steht.
Während die großen Umweltverschmutzer aus Industrie und Technik in ihrem Tun meist von Profitdenken geleitet sind – eine umweltfreundliche Abfallbeseitigung ist sehr kostspielig -, geht die Vielzahl der „kleineren Sünden“ auf das Konto von Bequemlichkeit und Gedankenlosigkeit. Hier täte einem jeden von uns ein wenig mehr Selbstkritik Not, die schließlich zur Erkenntnis führt, dass wirkungsvoller Schutz der Umwelt beim korrekten Verhalten des einzelnen beginnt.
Leider sind von allgemeiner Kritik auch nicht die Fischer auszunehmen, denen man öffentlich immer wieder zuerkennt, Entscheidendes für den Gewässerschutz geleistet zu haben. All das Positive, welches durch Fischer und ihr Engagement für die Gewässer erreicht wurde, ist unbestritten. Es kann jedoch nicht übersehen werden, dass durch das Verhalten einzelner die ganze Angelegenheit schnell in ein schiefes Licht geraten kann. Verlassene Angelplätze zum Beispiel sind oftmals Visitenkarten, welche dazu taugen, alles was ernsthafte und verantwortungsvolle Fischer erreicht haben, mit einem Schlage zu zerstören. Da wird beim Angeln mal schnell eine Bierflasche ins Wasser geworfen oder eine Madendose in die Erde getreten, von kleineren Abfällen wie Schnurresten und Verpackungsmaterialien gar nicht zu reden. Und weil man mit dem Auto schon bis direkt an den Angelplatz herangefahren ist, unterzieht man dieses am Ende eines schönen Angeltages gleich noch einer gründlichen Wäsche – weil das Wasser eben so nahe bei der Hand ist. Wahrscheinlich meinen die meisten, die so handeln, sie ließen sich allenfalls ein Kavaliersdelikt zuschulden kommen. Vielleicht werden sie darin durch das Wort Umweltverschmutzung keines Besseren belehrt, da es solchen Taten lediglich rein äußerlichen Charakter zuweist, ist Schmutz doch jederzeit abwaschbar oder zumindest ohne größere Probleme zu beseitigen. Engländer und Franzosen verwenden demgegenüber das Wort „pollution“ in welchem, seinem lateinischen Ursprung Inhalte wie Besudelung und Schändung mitschwingen. Die Handlung wird also nicht nur als etwas Oberflächliches gesehen, sondern sie bekommt moralischen Hintergrund.

Auszug aus: „Richtig angeln“ von Kölbing/Seifert BLV Verlagsgesellschaft

Veröffentlicht unter Berichte seit 1986-Wie fing es an?-, Umweltschutz | Kommentare deaktiviert für Umweltschutz -schon 1985 ein großes Thema-

Fang- und Angelplätze -1985-

Fang – und Angelplätze
Fangplätze
Woran erkennt man sie? Über den Versuch, auf diese Frage Antwort zu geben, sind ganze Bibliotheken entstanden. Hier werden nur einige Hinweise gegeben, die den Interessierten in die Lage versetzen, sich vor Ort selbst weiterzuhelfen. Fische finden sich in der Regel dort, wo sie sich vor Zugriffen von Feinden schützen können und wo ausreichend Nahrung vorhanden ist. Unterstände und Nahrung spielen also die entscheidende Rolle. Relativ einfach stellen sich die Verhältnisse in Fließgewässern dar, vor allem dann, wenn sie klein und übersichtlich sind. Hier geht es in erster Linie darum, sich auf jene Unterwasserstrukturen zu konzentrieren, welche als Unterstände in Frage kommen, wie Höhlungen unterspülter Ufer, abgesunkene Äste und Bäume oder große Steine. Auch besteht zwischen Wassertiefe und Schutzfunktion ein direkter Zusammenhang. Gumpen, Kolken und den Stellen unterhalb von Wehren sowie „Mühlschüssen“ erwächst von daher ihre fischereiliche Bedeutung. Je großräumiger der Unterstand, desto eher finden sich große Fische.
Wesentliche Bedeutung im Hinblick auf Fangplätze kommt auch Unterwasserpflanzen zu. Besonders in solchen Fließgewässern, deren Untergrund weitgehend ungegliedert ist, stellen Pflanzenpolster und Krautbetten die einzig tauglichen Fischunterstände dar. Die Wasserpflanzen verwirklichen desweiteren in besonders günstiger Weise die Kombination von Schutz und Nahrung, weil sie in der Regel eine große Zahl von Fischnährtieren beherbergen. Hinweise auf Fangplätze gewinnt man im Fließgewässer auch aus der Strömung. Diese führt immer größere Mengen an Nahrung mit sich. In strömungsabgewandten Zonen, im Bereich von Gegenströmungen oder im Umkreis von Wasserwirbeln kommt es zur Nahrungskonzentration, welche die Fische naturgemäß anzieht. In größeren Fließgewässern, Flüssen und Strömen gelten für den Aufenthaltsort der Fische die gleichen Kriterien wie für den kleinen Bach. Nur sind die Verhältnisse hier nicht mehr so leicht überschaubar. Bei ersten Angelversuchen mach man sich hier die Erfahrungen anderer zunutze. Wo stehen die „Spezialisten“ und mit welchem Köder sind sie erfolgreich? Fragen kostet nichts und bringt mit Sicherheit manch wertvolle Anregung.
Als besonders gute Fangplätze gelten: Buhnenfelder, Altwasser und deren Verbindungen zum Hauptfluss, Stellen von Abwassereinleitungen und die Mündungsgebiete von Nebenflüssen. Zusammengefasst: Alle uneinheitlich strukturierten Gewässerbereiche besitzen für Fische magische Anziehungskraft. Entschieden negativ wirken sich demzufolge technische Eingriffe in das Gewässerregime aus. Wasserbauliche Maßnahmen wie Begradigungen, einförmige Ufergestaltung und gleichmäßige Eintiefungen haben die Fische aus ihren angestammten Gebieten vertrieben und die Fischerei vielerorts zum Erliegen gebracht. Verluste von Unterständen und Revieren haben dazu geführt, dass noch verbliebene Fische nicht mehr standorttreu sind – ehemals attraktive Fangplätze sind verlorengegangen.
Auf den ersten Blick gestaltet sich die Suche nach dem Fisch und damit die Wahl von Fangplätzen in stehenden Gewässern schwieriger als in Fließgewässern. Seen sind allein von ihrer Dimension her meist eher unübersichtlich. Bedingt auch durch die größeren Wassertiefen können sie ihre Geheimnisse viel leichter für sich behalten. Nach fischereilicher Erfahrung erweist sich der Bereich im Übergang vom Flachwasser in die Tiefenzone, die sog. Halde oder Schar, als das Gebiet der größten Fischkonzentration. Hier liegen demnach für die Angelfischerei die besten Fangplätze. Ähnlich wie im Fließgewässer bevorzugen die Fische auch im See verschiedenartig gegliederte und strukturierte Bereiche als Aufenthalt. Das Fischen auf sog. Barsch- oder Zanderbergen verspricht von jeher reiche Fänge. Als geradezu klassischer Platz zum Fang von Hechten gilt die Scharkante, dort also, wo der Seeboden beginnt, zur Tiefe abzufallen. Jeder erfahrene Angler ist bemüht, beim Spinnfischen oder Schleppen vom Boot aus den Köder möglichst exakt der Kante entlangzuführen. Leider hat sich innerhalb der letzten Jahre vielerorts ein Wandel vollzogen, so dass sich das Berufen auf die „klassischen“ Fangplätze in Seen oftmals nicht mehr sinnvoll ist. Die mit zunehmenden Freizeitaktivitäten der Menschen einhergehende Gewässerbeunruhigung hat die Fische an vielen Seen aus ihren angestammten Aufenthaltsbereichen vertrieben. In stark frequentierten Gewässern ist den Fischen nichts anderes übriggeblieben, als sich in größere Wassertiefen zurückzuziehen. Die Fischereiausübung gestaltet sich damit nicht nur schwieriger, sondern der ganze Fischfang ist viel weniger kalkulierbar geworden. Plötzlich fängt man Hechte eben nicht mehr entlang der Scharkante, sondern mitten im See, oftmals über der größten Wassertiefe. Umweltbedingtes reagieren der Fische, Änderungen der bisherigen Verhaltensweisen, generell also zunehmend Bewegung, welche in die bisher festgefügte Ordnung kommt, wird die Fischer zwingen, mehr denn je ihre Aufmerksamkeit dem Verhalten der Fische zuzuwenden und vor allem zu lernen, schnell auf veränderte Gegebenheiten mit entsprechender Fangtechnik zu reagieren.
Angelplätze
Von den Fangplätzen nun zu den Angelplätzen. Beide müssen im Sinne erfolgreicher Fischerei in einem bestimmten Verhältnis zueinander stehen. Was hilft einem der aussichtsreichste Fangplatz, wenn er außerhalb der Reichweite liegt. Die Distanz wird begrenzt durch die Wurfweite, z.B. beim Spinnfischen oder etwa durch die Rutenlänge beim Stippfischen. Der Angelplatz ist also der Standort des Anglers, von dem aus das Fanggerät bedient und an dem der Fisch angelandet wird.
Aus speziellen Tätigkeitsabläufen während des Angelns ergeben sich bestimmte Voraussetzungen, denen Angelplätze genügen müssen:
• Bequemer und sicherer Standplatz
• Ausreichende Bewegungsfreiheit
• Gute Deckung
• Sicheres Landen der Beute
Niemand angelt gern in unbequemer Stellung, abgesehen davon sollte man seine Konzentration dem Fischfang zuwenden können und nicht dauernd an der Verbesserung des Standplatzes arbeiten müssen. Ursache für Verluste an Material und Fischen ist oftmals ein räumlich zu beengter Angelplatz. An solchen Stellen ist die Bewegungsfreiheit des Anglers beim Werfen oder Drill so stark eingeschränkt, dass er sich nicht so verhalten kann, wie es die Umstände erfordern. Ständig läuft er darüber hinaus Gefahr, mit dem Fanggerät an Ästen, Sträuchern oder sonstigen Hindernissen hängenzubleiben. Dass eine solche Fischerei nur wenig Spaß macht, versteht sich von selbst. Aktionsradius und Bewegungsfreiheit müssen zur benötigten Deckung nicht im Wiederspruch stehen, obwohl dies auf den ersten Blick so scheinen könnte. Hier beginnt die Kunst, verschiedenartige Ansprüche so aufeinander abzustimmen, dass allem Genüge getan ist. Die Silhouette des Anglers darf sich niemals gegen den freien Himmel abzeichnen. Es ist daher auf ausreichende Hintergrunddeckung zu achten, z.B. durch Bäume, Sträucher oder die Uferböschung selbst. Wenn die Fangplätze in Ufernähe liegen, ist strikte Sichtdeckung zum Wasser hin geboten – man fischt dann sozusagen von einem Versteck aus. Besonders ärgerlich sind Fischverluste kurz vor oder beim Landen selbst. Angelplätze sind deshalb vielfach unter dem besonderen Anspruch auszuwählen, bei der Fischlandung den entscheidenden Schritt in Richtung Fisch ohne größere Schwierigkeiten tun zu können.

Veröffentlicht unter Berichte seit 1986-Wie fing es an?-, Erzählungen/Geschichten/Erfahrungen, Gewässerkunde, Jungangler und "Spätberufene" | Kommentare deaktiviert für Fang- und Angelplätze -1985-