30 Jahre ist´s her…

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Die drei Burschen wurden auf Pommes Frites im „Knochensee“ gefangen (und abends gegrillt…). „Catch & Relaese“ war da noch unbekannt…

Schöner Schuppenkarpfen aus dem Jahr 2000 aus dem Main (der wurde nicht gegrillt!!!!!!!!!!)

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Die Nasen sind wieder da :-)

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de- Nein, das ist keine Werbung von einem Schönheits-Chirurgen, dass eine neue Lieferung „Gewürzprüfer“ eingetroffen ist, sondern eine Tatsache die mich sehr freut: Im Main hier gibt es wieder „Nasen“! Vor ca. 20 Jahren war diese Fischart fast genauso zahlreich vertreten wie Rotaugen und man fing sie in beträchtlicher Anzahl und verhältnismäßig hohen Stückgewichten. Doch wurden die Fänge immer seltener und in den letzten Jahren wurden so gut wie gar keine „Chondrostoma nasus“, bei uns gefangen. Was sagt uns der „Taschenatlas der Süßwasserfische für den Angler“ in der 5. Auflage 1982 über diese Fischart? -Die Nase- Die Nase gehört zu den wenigen pflanzenfressenden Fischen, die die Gewässer Mitteleuropas bewohnen. Sie nährt sich von Algenbewüchsen an Steinen, die sie mit ihrem hornigen schlitzartigen unterständigen Maul abkratzt. Große Nasenschwärme bewegen sich langsam stromaufwärts, bei der Nahrungssuche wenden sie sich nach den Seiten und machen durch das Aufblitzen ihrer Körper auf sich aufmerksam. Ein Fisch kann im Laufe des Tages 32 bis 96 Millionen mikroskopisch kleiner Kieselalgen fressen. Man begegnet der Nase in den in die Nord- und die Ostsee mündenden Flüssen sowie im Flußgebiet der Donau. Die Laichzeit beginnt Ende April, wenn sich große Mengen von Fischen auf kleinen Flächen versammeln. Auf eine steinige oder sandige Unterlage kleben die Weibchen etwa 20.000 Eier von heller Ockerfarbe. Die erwachsenen Fische erreichen ein Gewicht von ca. 1 kg, selten mehr. Hohe sportliche Bedeutung kommt dem Stippangeln zu, das an Angler und Gerät gewöhnlich hohe Anforderungen stellt. Nur ein erfahrener Sportfischer erkennt, ob das Floß unter dem Wasser verschwunden ist, weil der Fisch angebissen hat oder weil sich der Haken an einem Stein oder einer Wurzel am Grund verfangen hat; Rute, Schnur und Haken werden in ähnlicher Größe und Stärke wie für den Fang einer Zährte gewählt. Als Köder kommen zum Beispiel gekochte Graupen, Insektenlarven, kleine Würmer in Frage. Um einen Schwarm in Angelweite zu halten, empfiehlt es sich, während des Angelns anzufüttern. Das Fleisch der Nase ist schmackhaft, ziemlich fett. Für diese Art ist die schwarze Auskleidung der Bauchhöhle typisch, die sich jedoch mühelos entfernen lässt und die geschmacklichen Eigenschaften in keiner Weise beeinträchtig. Und was weiß wikipedia über die Nase? Die „Nase“, auch „Näsling“, „Schnabel“ genannt, gehört zur Familie der Karpfenfische. Merkmale: Die Nasen werden 25 bis 40 Zentimeter groß und erreichen ein Gewicht von bis zu 1000 Gramm. Seltener werden einzelne Exemplare auch bis 50 Zentimeter groß und 2000 Gramm schwer. Der Körperbau ist spindelförmig bis rundlich, seitlich kaum abgeflacht. Ihren Namen verdanken sie ihrem weit unterständigen Maul, das ihre Kopfspitze wie eine stumpfe Nase aussehen lässt. Die Maulspalte verläuft quer, die Unterlippe ist scharfkantig und verhornt. Der Rücken ist graublau bis graugrün gefärbt und glänzt metallisch, die Seiten glänzen Silber, er Bauch ist gelblichweiß. Die Rückenflosse ist 12-, die Afterflosse 13- bis 14-strahlig. Brust-, Bauch- und Afterflossen sind gelblichrosa bis  violett gefärbt. Vorkommen: Nasen sind als typische Schwarmfische in schnell fließenden Gewässern mit Sand- und Kiesgrund Mittel- und Osteuropas in der Barben- und Äschenregion verbreitet. Sie gelten als Hauptfische des Rheins und der Donau und kommen zumindest in der oberen Donau von Donaueschingen bis Sigmaringen und in der unteren Isar von Plattling bis zur Isarmündung in die Donau noch sehr häufig vor, aber auch flussabwärts in Nebengewässern, wie beispielsweise im Wiener Donaukanal. Auch in der Oder und Weichseln kann man den Fisch vorfinden. Häufig ist die Nase auch im unteren Neckar zwischen Heidelberg und Mannheim. Im Bodensee und seinen Zuflüssen gibt es nur noch vereinzelte Vorkommen. Ernährung: Mit ihren harten Unterkiefern und der scharfen Unterlippe können Nasen Algen abweiden. Während der Fressperioden suchen die Nasen oft schwarmweise andere Weiseplätze auf. Seltener fressen sie auch Kleintiere, die sich am Grund aufhalten. Fortpflanzung: Zur Laichzeit von März bis Mai ziehen die Nasen in großen Schwärmen flussaufwärts oder dringen in geeignete Nebenbäche ein. Beide Geschlechter zeigen dann einen Laichausschlag in Form von sternförmigen Punkten am Kopf. Die Rogner (Weibchen) bekommen dazu einen rötlich schimmernden Bauch und können während heftigen Laichspielen 20.000 bis 100.000 1,5 Millimeter große Eier über den fachen Boden an den Kies kleben. Anschließend wandern die Altfische in ihre Reviere zurück. Die ersten Tage nach dem Schlüpfen verbringen die Larven in den Lücken im Kies. Später wechseln die ins ruhige Flachgewässer und ernähren sich dort von Plankton. Gefährdung und Schutz: Mancherorts gelten Nasen als extrem bedroht, andernorts sogar als bereits ausgestorben. Eine der Ursachen für den Rückgang dieser einstigen Massenfischart ist vor allem die Verbauung der Fließgewässer. So werden viele Laichplätze zerstört und die Laichwanderungen verhindert. Auch leiden Nasen sehr unter anthropogener Gewässerverschmutzung. Zum Schutz der Bestände bestehen in Deutschland für den Fang von Nasen gesetzlich vorgeschriebene Schonmaße und Schonzeiten. Da das Fischereirecht aber Ländersache ist, sind die Regelungen in jedem Bundesland unterschiedlich. Die Schonzeit ist im Normalfall identisch mit der Laichzeit, das Schonmaß liegt meist im Bereich von 25 bis 30 cm. In der Schweiz ist die Nase seit dem 1. Januar 2007 ganzjährig geschützt und darf nicht mehr gefangen werden. Ökonomie: Der Fisch wird meist mit kleinen Würmern oder Sprock (Köcherfliegenlarven oder deren Nachbildungen) an der Posenangel gefangen. Alternativ wird dieser Fisch gerade an großen Strömen mit schweren Futterkörben auf Grund gefangen. Da er sehr grätenreich und wenig schmackhaft ist, wird er kaum im Handel angeboten. Sonstiges: Die Nase war Fisch des Jahres 1994. In Basel war sie bis Ende des 19. Jahrhunderts Teil einer Tradition, die darin bestand, den Fisch alljährlich am 17. April im nahegelegenen Weiler St. Jakob ab der Birs zu essen und dazu den einheimischen Rotwein Schweizerblut zu trinken.     

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Gewässervorstellung: Die Gersprenz

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Wie schon von uns geschrieben, möchten wir einige Nebenflüsse des Mains vorstellen.

Die Gersprenz

Die Gersprenz ist ein gut 51 km, mit dem Hauptquellfluss Mergbach 62km langer, im Odenwald entstehender linker Nebenfluss des Mains in Hessen und in Bayern.

Sie ist ein Gewässer II. Ordnung, also nicht schiffbar.

Ihren Namen führt die im Odenwald verlaufende Gersprenz ab dem Zusammenfluss von Mergbach und Osterbach bei Reichelsheim – Bockenrod in etwa 200m Höhe. Da der Mergbach den Hauptquellfluss darstellt, wird seine Quelle an der Neunkirchner Höhe (605m Höhe) auch als Gersprenzquelle bezeichnet.

Die Gersprenz fließt zunächst nordwärts, wobei sich ihr Tal immer weiter ausweitet, zum lößreichen Reinheimer und Dieburger Hügelland und dann durch eine weite Ebene. Ab dem Bereich Großzimmern teilt sich der Fluss in mehrere Arme auf, die als Mühlbäche und dann im Stadtgebiet von Dieburg als Stadt- und Burggräben dienten. Nördlich von Dieburg macht die Gersprenz einen Bogen nach Nordosten. Sie durchfließt Babenhausen, erreicht danach Bayern und mündete früher am Ortsrand von Stockstadt in den Main. Seit 1970-71 wird die Gersprenz vor dem linksmainischen Deich über drei Kilometer weit nach Norden – die A3 unterquerend – bis hinter die Mainstaustufe Kleinostheim umgeleitet, und mündet dort in deren Unterwasser, etwa 500m vor der Mainbrücke der A45. An dieser Stelle trifft auch die Landesgrenze von Bayern und Hessen auf den Main, der von da an Grenzfluss ist. Insgesamt verlaufen nur etwa 7km der Gersprenz auf bayrischem Gebiet.

Quelle: Wikipedia

 

Wie wir ja schon schrieben, befinden sich auch Forellen in der Gersprenz. Dazu ein Bericht der OP-online vom 18.07.2012

Rund 22.000 Bachforellen für die Gersprenz

Babenhausen (st) – Durch die „ökologisch katastrophalen Folgen“ der Querverbauungen (Mühlwehre) in vielen kleinen Flüssen Deutschlands, so auch in der Gersprenz, ist die natürliche Fortpflanzung vieler heimischer Fisch- und im Wasser lebenden Kleintierarten unmöglich geworden.

Darauf weist die Interessengemeinschaft der Gersprenzpächter (IGG) in einem Schreiben hin.

Um die Verluste auszugleichen, organisieren die Mitgliedsvereine der IGG – lokale Angelvereine aus Groß-Bieberau, Spachbrücken, Groß-Zimmern, Dieburg, Münster, Hergershausen, Sickenhofen, Stockstadt am Main und Heubach sowie zwei Privatpächter – mit Förderung durch den Verband hessischer Fischer Jahr für Jahr mit großem Aufwand und Hingabe den Besatz an jungen Bachforellen in der Gersprenz und ihren Zuflüssen. Das ist notwendig, um den Bestand der heimischen Bachforelle zu erhalten.

Bachforellensetzlinge eingesetzt

In diesem Jahr wurden rund 22.000 etwa drei Zentimeter lange Bachforellensetzlinge eingesetzt – die höchste Anzahl seit der Gründung der IGG. Dies ist den jahrelangen Bemühungen der Vereinigung zu verdanken, möglichst alle Beteiligte an einen Tisch zu bekommen.

Um einen genetisch homogenen Fischbestand zu erhalten, hat die seit 50 Jahren bestehende IGG bereits vor nahezu zehn Jahren damit begonnen, eine einheitliche Quelle für den Bachforellenbesatz in den IGG-Gewässerstrecken zu etablieren. Hier arbeitet man mit der Forellenzucht Prexl in Friedrichsdorf im südlichen Odenwald zusammen. Die Zuchtanlage der Familie Prexl verfolgt eine eigene Qualitäts-Philosophie. Nur reinstes Wasser aus eigenen Quellen durchströmt die Anlage aus Naturteichen ohne Betonfassung. Es werden keine Hormone zur Einleitung des Laichvorganges oder Pharmazeutika zur Behandlung der Fische eingesetzt, sagt die IGG.

Alles sei absolut „Bio“ und mit den höchstmöglichen Zulassungen und Zertifikaten versehen. Die Fachkenntnis der seit Generationen Fischzucht betreibenden Familie Prexl komme hinzu.

Initiative zur Verbesserung der Gersprenz

Die IGG-Vereine unter der Leitung des Vorsitzenden Michael Jaust und des Gewässerwartes Dr. Arne Kusserow haben – auch unter Einbeziehung der neugegründeten Hegegemeinschaft Gersprenz und der Fischzucht Prexl – die langfristig angelegte Initiative zur Verbesserung der Gersprenz als Biotop weitergeführt, die auf biologischer Fachkenntnis basiert. Die engagierten Naturschützer wollen verstärkt Einfluss nehmen auf die unzusammenhängenden Renaturierungsmaßnahmen  an der Gersprenz, die Wiederinbetriebnahme weiterer alter Stauanlagen verhindern, sowie sich für den Rückbau der bestehenden Anlagen und eine wissenschaftlich begleitete und fundierte Hege der Lebensgemeinschaften der Gersprenz einsetzen.

Die Besatzmaßnahme verursacht natürlich auch nicht unerhebliche Kosten für die angeschlossenen Vereine, die in diesem Jahr aus Mitteln des IGG-Haushaltes bezuschusst werden konnten.

Und so hoffen alle Beteiligten, dass sich aus den doch sehr kleinen Burschen, die in die Gersprenz und ihre Nebengewässer ausgesetzt wurden, so prächtige und kapitale Tiere entwickeln können, und dass diese irgendwann den genetischen Pool für die ersehnte „Gersprenzforelle“ bilden können.

 

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Die Wollhandkrabbe -Bald auch im Main?-

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Nach Aussage von Mitarbeitern des Wasserwirtschaftsamtes könnte die Wollhandkrabbe bald auch unseren Mainabschnitt bevölkern. Im Rhein ist sie ja schon einige Zeit „einmarschiert“ und in Norddeutschland schon lange eine Plage!

Also, mit welchem unerwünschten Zuwanderer müssen wir uns (demnächst?) auch noch herumärgern?

 Die Wollhandkrabbe

ist eine ursprünglich in China beheimatete Krabben-Art.

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde sie nach Europa eingeschleppt. In der einheimischen Fauna mancher Flüsse hat sich das Tier mittlerweile trotz Bekämpfung durch den Menschen als Neubürger (Neozoon) fest etabliert.

Beschreibung:

Die Krabbe bekam ihren Namen, weil insbesondere die männlichen Tiere einen dichten „Haarpelz“ an den Scheren tragen, der die Art unverwechselbar macht, die Behaarung tritt unauffälliger auch bei Weibchen und Jungtieren auf. Ihr fast quadratischer Rückenpanzer (Carapax) kann bis zu 7,5 Zentimeter lang werden (ausnahmsweise sogar 10 Zentimeter), wobei zwischen den Geschlechtern kaum Größenunterschiede bestehen. Die Gesamtbreite einschließlich der langen Beine kann bis zu 30 Zentimeter betragen, wobei die Beine die doppelte Länge der Carapaxbreite erreichen. Das Gewicht ausgewachsener Tiere liegt zwischen 70 und 200, ausnahmsweise bis 400 Gramm. Das Abdomen ist wie bei allen Krabben nach vorne auf die Bauchseite umgeschlagen. Der Rückenpanzer olivgrün oder braun gefärbt mit dunklerer Fleckung und am Rand fein gesägt. An seinen Vorderecken befinden sich außerdem auf jeder Seite vier scharf zugespitzte Sägezähne. Das vordere Extremitätenpaar ist zu Scherenhänden umgewandelt, die beim Männchen kräftiger ausgeprägt sind als beim Weibchen. Die vier Laufbeinpaare sind lang und abgeflacht und haben an den Kanten Haarsäume.

Wollhandkrabben besiedeln größere Flussläufe. Sie leben dort überwiegend nachtaktiv am Grund und ernähren sich von Wasserpflanzen, Insektenlarven, Muscheln, Schnecken, kleineren Fischen und Aas. Bei neuen Untersuchungen und älteren Erhebungen aus den 1930 Jahren besteht die Nahrung zu etwa drei Vierteln (max. bis 90%) aus pflanzlichem Material und richtet sich vor allem nach dem Angebot. Mollusken werden aber bevorzugt aufgenommen, um mit der Schale den Kalkbedarf für den Carapax zu decken. Fischbrut und gesunde und bewegliche Fische werden nicht gefressen.

In Uferbereiche werden Wohnhöhlen gegraben; aber auch unter Steinen und in weichem Sediment sucht die Art Schutz. Zwischenzeitlich kann sie sich einige Zeit an Land aufhalten. Während des Wachstums häuten sich die Krabben regelmäßig, indem sie ihr altes Panzerkleid abstreifen. Das neue ist bereits angelegt und muss nur noch aushärten.

Die Wollhandkrabbe lebt im Salzwasser, im Brackwasser aber vor allen Dingen im Süßwasser in großen Flussläufen.

Wanderungen

Die Wollhandkrabbe lebt als adultes Tier im Süßwasser, benötigt aber zur Entwicklung salziges Wasser, das über Reproduktionswanderungen flussabwärts (sog. katadrome Wanderungen, wie beim Aal) erreicht wird. Mit Beginn der Paarungszeit im Spätsommer wandern die erwachsenen Tiere flussabwärts zu Meer. Die Migration kann sich bei Tagesleistungen zwischen acht und zwölf Kilometern über mehrere Monate hinziehen. Die zuerst in den tidebeeinflussten Mündungen eintreffenden Männchen passen dort die Weibchen ab. Nach der Paarung wandern die Weibchen bis in den stark salzbeeinflussten Mündungsbereich und laichen dort binnen 24 Stunden ab. Pro Weibchen werden sehr hohe Eizahlen (270.000 bis 920.000) erreicht. Die Tragezeit beträgt etwa vier Monate. Anschließend laufen die Weibchen zurück in die Brackwasserzone der Flussmündung und geben die schlupfreifen Eier ins Wasser ab. Danach sterben die Muttertiere; sie pflanzen sich also nur einmal fort. Auch die Männchen kehren nicht mehr zurück.

Aus dem Ei schlüpft ein frei schwimmendes Larvenstadium, die sog. Zoea. Nach fünf Häutungen wird ein bodenlebendes Larvenstadium, die Megalopa, erreicht, die sich nach einer Häutung zu einer etwa drei Millimeter großen Jungkrabbe umwandelt, die anatomisch den adulten Tieren entspricht. Vor allem die älteren Larvenstadien benötigen höhere Salzgehalte im Wasser und können nicht in reinem Süßwasser überleben, während dies ausgewachsene Krabben ohne Probleme möglich ist. Die Entwicklung findet aber niemals im offenen Meer, sondern immer im Brackwasser der Ästuare und Flussmündungen statt. Die jungen Krabben, die sich aus den Larven entwickeln, wandern im Frühjahr (April/Mai) wieder die Flussläufe hinauf, während sie immer größer werden. Bis zum Erreichen der wanderfähigen Größe vergehen aber immer anderthalb, meist sogar zwei Jahre. Vor dem Aufstieg sammeln sich die Tiere im tieferen Wasser, um dann geschlossen aufwärts zu wandern. Die Aufwanderung gegen die Strömung braucht mehrere Jahre, beispielweise waren am Wehr Calbe (and er Mündung der Saale in die Elbe) die meisten gefangenen Jungtiere drei Jahre alt. Die Wandergeschwindigkeit wurde bei jungen Tieren auf etwa einen Kilometer pro Tag, bei älteren bis drei Kilometer, bestimmt, woraus sich eine Jahresleistung von etwa 200 bis 250 km pro Jahr ergibt. Größere Hindernisse wie z.B. Wehre werden notfalls auf dem Landweg umgangen, wobei selbst senkrechte Betonwände überklettert werden können.

Quelle z.T. Wikipedia

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…es könnte (wird?) noch schlimmer kommen: -Der Schwimmblasenwurm-

Schwimmblasenwurm

Schwarzmalerei ist ja in Deutschland zur Zeit sehr beliebt. Ich bin eigentlich nicht der Typ der sich diesem Trend anschließt, wenn ich aber die Entwicklung der „Zuwanderer“ in unserem Main die letzten Jahre verfolge , neige auch ich zu „düsteren Gedanken“.

Die „Grundel“ und der „Große Höckerflohkrebs“ sind mittlerweile feste Bewohner des Mains. Jeder hat in den letzten Jahren schon seine Erfahrungen mit den Grundeln gemacht und diese Plage kann auch dem Aal, welcher eh nicht mehr so zahlreich wie früher im Main vertreten ist, sehr gefährlich werden. Die Grundel kann nämlich den sog. „Schwimmblasenwurm“ auf die Aale übertragen.

Der Schwimmblasenwurm

Ist ein blutsaugender parasitärer Nematode, der in der Schwimmblase von Aalen parasitiert und ursprünglich nur in Japan lebte und dort den japanischen Aal befiel. Die Einschleppung des Schwimmblasenwurms nach Europa macht ihn zu einem sog. Neozoen, welcher mittlerweile auch für den Rückgang der Population des europäischen Aales verantwortlich gemacht wird. Quelle: Wikipedia

Eine Möglichkeit, diesen Parasiten hier einzuschleppen, wäre über die Grundel… (der Verfasser)

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Unerwünschter Zuwanderer im Main: „Der Große Höckerflokrebs“

Der Große Höckerflohkrebs, ein neuer Bewohner des Mains

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Nachdem wir uns halbwegs mit der Grundel, welche ja auch im Main Einzug hielt, halbwegs abgefunden haben, dürfen wir uns auf einen neuen Bewohner des Mains einstellen.

Am 1.September 2012 traf ich zwei Mitarbeiter des Wasserwirtschaftamtes Aschaffenburg an der Schleuse Krotzenburg, welche gerade eine Probe der Kleinlebewesen im Main untersuchte. Und von hier kam auch die Mitteilung über das immense Vorkommen des „Großen Höckerflohkrebses“.

 

Der Große Höckerflohkrebs ist ein bis zu 30mm langer räuberischer Flohkrebs. Er erhielt seinen deutschen Namen erst, nachdem er als Neozoon in fast alle deutschen Gewässersysteme eingewandert war.   

Die ursprüngliche Heimat des Großen Höckerflohkrebses sind der Schwarzmeerraum Russlands und der Balkanhalbinsel. Nachdem 1992 der Main-Donau-Kanal eröffnet wurde, stand der „Eroberung des Rheinsystems“ durch den Höckerflohkrebses nichts mehr im Wege.

1992 fand man den Höckerflohkrebs zum erstenmal in der deutschen Donau, 1993 im Main-Donau-Kanal, 1994 im Main und 1995 im Rhein. Ca. 2002 hat er über den Rhein dann den Bodensee erreicht. 2007 hatte er bereits den Hochrhein erobert, 1998 wurde er in der Weser, im Mittellandkanal, Elbe-Seitenkanal, in der Elbe und im Elbe-Havel-Kanal nachgewiesen, in vielen Kanalabschnitten dabei bereits dominant auftretend.

Lebensraum

Große Vertreter dieser Art findet man oft unter Steinen oder in Ritzen, wo sie sich mit ihren abgespreizten Brustbeinen verkeilen. Er ist häufig in Kolonien der Wandermuschel bzw. Dreikantmuschel. Kleinere Tiere dieser Art besiedeln auch den oberflächennahen Algenfilz von Steinen und Spundwänden.

Lebensweise

Der Große Höckerflohkrebs ist ein Allesfresser. Er ernährt sich räuberisch als Fressfeind der hier heimischen Flohkrebse. Seine rasche Ausbreitung ist auf seine große Aggressivität im Biotop zurückzuführen, die bereits zu einer Verminderung der Artenvielfalt und zu lokalem Aussterben bestimmter Spezies geführt hat. Neben der räuberisch erbeuteten Nahrung kann der Große Höckerflohkrebs auch von abgestorbenen Pflanzenresten leben.

Fortpflanzung

Das Weibchen trägt dass stets größer Männchen schon vor der Eiablage auf dem Rücken mit sich herum. Das Weibchen legt die Eier in einen Brutraum an der vorderen Bauchseite ab. Nach der Befruchtung durch das Männchen verbleiben die Eier bis zum Ausschlüpfen der fertigen Jungkrebse in diesem Brutraum.

Was bedeutet das aber für uns Angler?

Es bedeutet, dass sich unsere Fische z.T. von dem Großen Höckerflohkrebs ernähren und deshalb nicht auf unsere Hakenköder reagieren wie wir es uns wünschen. Schlicht und einfach gesagt, die Fische sind fast satt!

Aber es gibt noch eine andere Seite, nämlich die, dass der Große Höckerflohkrebs durch die räuberische Lebensweise stark zur Minderung der Artenvielfalt und damit auch zur Dezimierung des Fischbestandes beiträgt. Übrigens hat der Große Höckerflohkrebs auch den Beinamen „Killer Shrimp“, welchen er seinem großen Appetit zu verdanken hat. Zu seinen Hauptnahrungsmitteln zählen Kleinsttierarten und Fischbrut, die am Boden von Seen und Flüssen zu finden sind.

Der Große Höckerflohkrebs bildet eine hohe Bestandsdichte mit mehreren hundert bis tausend Tieren pro Quadratmeter !

 

Allerdings stellt der Große Höckerflohkrebs auch einen sehr, sehr guten Rotaugenköder dar und in getrocknetem und dann zerkleinertem Zustand auch einen äußerst fängigen Zusatz für Boilies !

Schließlich sind unsere Fische diese Nahrung schon von Kindesbeinen,(also von Jungfischflossen) an gewohnt und werden den Großen Höckerflohkrebs ohne Argwohn als Köder nehmen.

Wir werden auf jeden Fall über die Ergebnisse eines „Ködertests“ berichten! Allerdings müssen die Höckerflohkrebse zuvor von den Steinen „gepflückt“ werden und das ist nicht so einfach…Vielleicht machen wir darüber ein kleines Videochen und einige Bilder.

 

Und die Idee zu diesem neuen Köder verkaufe ich dann für einige Millionen an die Köderindustrie 😉    

   

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Wo die Gersprenz in den Main mündet…

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Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Der Main in unserer Umgebung hat ja einige interessante Zuflüsse. Einer davon ist die Gersprenz und diese zeigen wir hier auf einigen Bildchen. Genaueres über die Gersprenz, und einige andere „Flüsschen“ werden wir hier auf mainkarpfen.de berichten. Wenn´s zeitlich klappt, dann auch per Video und dann auch mit Angelrut (und hoffentlich ein paar schönen Fischen“). Die Raubfischzeit beginnt und wir fischen ja nicht nur auf Karpfen…

ALLES NUR AUS R(A)EINER FREUDE AN DER ANGELEI  🙂

Fotos: www.mainkarpfen.de / www. fotosamstage.de

 

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(Fast) Vollmondnacht 29.September 2012 -Aalnacht-??

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Von Rainer Appel -mainkarpfen.de

Eine (Fast)-Vollmondnacht… Die Nacht der Welse und Aale ?

Fotos: www.mainkarpfen.de / www.fotosamstage.de

 

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„Müllhalde“ Altarm Steinheim…

Müllhalde und Sportbootübungsstrecke „Altarm Steinheim“…

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Video auf Youtube: mainkarpfen.de – Erstellt von -fotosamstage.de-

Der Altarm Steinheim (Hanau) ist einer der wenigen Altarme im Main zwischen Aschaffenburg und Frankfurt, der noch (zeitweise) durch den Erwerb der Angelerlaubnis über die Fischerzunft Steinheim für uns Angler befischbar ist. Was bedeutet hier „befischbar“?

Am Mittwoch, den 05.September 2012 waren wir um 14:00 Uhr am Altarm und außer uns (mein Sohn und ich, die gerade Urlaub hatten), waren noch drei weitere Angler anwesend. Eigentlich wollten wir ein wenig mit dem Futterkörbchen den Weißfischen nachstellen. Was uns aber am Altarm erwartete, war schlicht und einfach katastrophal! Angelplätze (wenn man diese noch so nennen kann), sind total verdreckt und in jeder Mülltonne sieht es ordentlicher aus! Und dieser Abfall stammt NUR von sog. „Anglern“. Einweggrills, Maden- und Maisdosen, leere Bierfalschen, ebenso geleerte Bier- und Schnapsflaschen, meterlange Schnurreste, Kunststoffabfälle, in Form von Verpackungen usw. erwecken nicht den Eindruck, dass sich hier Menschen am Wasser aufhalten, sondern einfach nur irgendwelche Idioten, die sich am Wasser besaufen, der Kreatur Fisch und der Natur keinerlei Respekt entgegenbringen und ihren Dreck hinterlassen.

Hier an den Verstand dieser „Angler“ zu appellieren wäre vollkommen sinnlos. Wer sich so am Wasser verhält hat dort einfach nichts zu suchen und sollte seine Sonnenblumenkerne, deren Schalen ebenfalls pfundweise dort auf dem Boden liegen, daheim mit seinem Schnaps runterspülen. Es ist wohl jedem bekannt, woher diese Personen stammen und hier am Altarm ihre Neigung zum kollektiven Alkoholismus hemmungslos ausleben. Und genau hier steht die Stadt Hanau, die Fischerzunft Steinheim, mit ihren Kontroll-Organen, und die Polizei in der Pflicht! Es kann nicht sein, dass wir, als verantwortungsbewusste Angler an Angelstellen kommen, uns ärgern, und dann den Dreck dieser rücksichtslosen Alkoholiker (die sich schon in ihrer Heimat das Resthirn weggesoffen hatten), beseitigen!  Es wird sich doch wohl jeder im Klaren sein, dass, wenn diese nächtlichen Saufereien stattfinden, keiner der dort (saufenden) Anwesenden nach literweise Bier und Schnaps noch dazu in der Lage ist, eine Angelrute in der Hand zu halten (macht nix, dafür gibt´s ja Rutenhalter, und das wunderbare Glöckchen auf der Rutenspitze bimmelt schon, wenn ein Fisch den Köder genommen hat). Ebenso verlangt es von einem Angler viel Verständnis, wenn mittags um 15:00 Uhr der halbe Altarm mit Bojen „zugepflastert“ ist, um dann von irgendwelchen „Luftmatratzenfahrern“ als Slalom- Übungsstrecke verwendet zu werden! Nichts gegen diese Sportart, aber die Fischbrut, die sich Anfang September AUCH IM ALTAREM STEINHEIM befindet, wird durch den erzeugten Wellenschlag der motorisierten Schlauchboot-Kasper gewiss nicht geschont, was bedeutet dass die Fischbrut auf die vorhandene Steinschüttung entlang des Altarmes geklatscht wird. Nein, das macht keinen Spaß mehr dort zu fischen. Wer trotzdem Lust hat in einer Müllhalde, welche mit stundenlangen Sportdarbietungen direkt auf seinem Angelplatz untermalt wird, zu angeln, der kaufe sich die Mainkarte der Fischerzunft Steinheim…

Übrigens waren wir und die anderen Angler nach zwei Stunden Lärm dort verschwunden, die „Künstler“ in ihren Gummibootchen konnten weiter ihrem Sport nachgehen und heute Abend finden bestimmt wieder „Gelage“ statt…

Uns sieht man jedenfalls dort nicht mehr und die Erlaubniskarten für 2013 holen wir uns bei der Fischerzunft Seligenstadt, denn um auf einer Müllhalde zu angeln, brauchen wir die „Steinheimer Karte“ nicht!

Traurig, aber leider wahr…

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Meisterfischern über die Schulter geschaut (1985) – Heinz-Rudolf Baier-

Aus: „Meisterfischern über die Schulter geschaut“ von Wolf-Bernd Wiemer, 1. Auflage 1985 Limpert Verlag Bad Homburg

Nicht nur unser „Tackle-Dealer“ Hubert Sprey wird in dem Buch vorgestellt, nein, u.a. auch Heinz-Rudolf Baier.

Während Hubert seiner Leidenschaft zum Angeln treu geblieben ist, hat sich Heinz mehr seinem Geschäft (Elektrohaus Heinz R. Baier –Klein-Welzheim-) gewidmet. Aber 1985 sah das noch anders aus!

 

Heinz-Rudolf Baier

Dem Vollblutangler Heinz-Rudolf Baier ist der Erfolg nicht zu Kopf gestiegen. Stets freundlich und hilfsbereit hat er auch für weniger erfolgreiche Angelkameraden immer einen guten Rat.

Er ist ein wirklicher Kumpeltyp, der überall gern gesehen und herzlich willkommen ist. Sein angelsportlicher Werdegang ist die logische Konsequenz beharrlicher Arbeit an den eigenen Kenntnissen und Fähigkeiten. Er wurde mehrmals Bezirksmeister im Still- und Fließwasserfischen, Hessenmeister, Deutscher Meister mit der Mannschaft, Deutscher Vizemeister im Einzelfischen, mit der Mannschafft 5. Der Weltmeisterschaften für Vereinsmannschaften

Rutenmaterial

Neben diversen Rollenruten fischt Heinz-Rudolf Baier mit Stippruten in den Längen von bis zu 12,50m.

Schnüre

Hauptschnüre finden in den Stärken 0,10 bis 0,18mm Verwendung. Vorfachschnüre werden in den Durchmessern von 0,06 bis 0,14 benutzt.

Vorfächer

Die Vorfachlänge beträgt meistens 30 bis 50cm, in extremen Fällen auch schon mal 1m und mehr. Die Stärken liegen im allgemeinen zwischen 0,08 bis 0,12mm, ganz selten bei 0,14mm. Vorfächer von 0,06mm Durchmesser werden nur in absoluten Ausnahmefällen verwendet. Sie entspringen eigentlich schon einer gewissen Hilflosigkeit und werden dann montiert, wenn wirklich nicht mehr läuft.

Haken

Ausnahmslos werden langschenkelige Haken in rot, blau oder braun eingesetzt. Die Größen gehen von 10 bis 22. Mit noch kleineren Haken sollen sich andere herumquälen.

Posen

Posenwahl ist Gefühls- und Erfahrungssache. Man kann da nur schlecht allgemeine Angaben machen, da es auf Gewässertiefe, Fischbesatz, Unterströmung, Angelentfernung vom Ufer aus und viele andere kleine Nebendinge ankommt. Als Faustregel gilt: Für stehende und langsam fließende Gewässer eignen sich schlanke Posen, An schnelleren Fließwassern haben sich birnenförmige und andere kompakte Schwimmertypen bewährt.

Bebleiung

Für stehende Gewässer werden sensible Bebleiungsarten – Kette oder schlanke Tropfenbleie – vorgezogen. Im Fließwasser wird eigentlich fast immer mit dem gedrungenen

Tropfenblei gefischt. Unter das Tropfenblei werden bis zu vier kleinere Bleischrote als Stopper geklemmt, die man bei Bedarf auch nach oben verschieben kann, so dass praktisch ein längeres Vorfach entsteht.

Köder / Anfütterungsmaterial

Als Universalköder unübertroffen ist die Made. Sie wird sowohl als Hakenköder als auch als Lebendfutterzusatz im Anfütterungsmaterial benötigt. Beim Anfüttern ist zu viel des Guten mit Sicherheit nicht das Beste. Die Zusammensetzung eines ordentlichen Futters soll folgendermaßen aussehen:

Zwieback 60%, Anismehl, Biskuitmehl und Maismehl 35%, etwas Geruchsstoff, Zucker 5%. Hinzu kommen noch Lebendköder (Pinkies), und schon stimmt das Futter! Diese Mischung ist durchaus fängig und den Futtermischungen, die man im Handel für Wahnsinnspreise erwerben kann, durchaus ebenbürtig. Schwermacher, z.B. feinen Sand oder Kies, setzt Hein-Rudolf Baier erst bei sehr schnellem Wasser oder beachtlichen Tiefen dem Futter hinzu.

Steht die richtige Mischung bzw. Zusammensetzung erst einmal, dann kann durch die Wasserzugabe viel erreicht werden: wenig Wasser – leichtes Futter; viel Wasser – schweres Futter.

 

Angeltechnik

Angeltechniken gibt es wie Sand am Meer! Die beste ist immer die, die man sich selber angeeignet hat und die man auch beherrscht. Bei den Kaderfischen stellt sich zur Zeit heraus, dass bei schlechtem Beißverhalten die verkürzte Angeltechnik – 11m Rute, 6m Schnur – ganz klare Vorteile hat. Aber: Entweder man beherrscht diese Technik oder wendet sie nicht an. Beim Stillwasserfischen ist meist eine lange Rute mit langer Schnur oder eine Rollenrute von Vorteil.

 

Der besondere Tipp

Es wird immer ohne Wirbel und immer mit Vorfach geangelt. Das Vorfach ist 0,02mm dünner als die Hauptschnur. Die Befestigung der Hauptschnur an der Rutenspitze sollte einfach und zweckmäßig sein; kein Geklappere kein Überhängen von Teilen. Das Befestigen muss einfach und schnell gehen. Der Befestigungsmechanismus soll klein sein, kaum etwas wiegen und die Aktion der Rute nicht beeinträchtigen.

Und noch ein Rat: „Von nichts kommt nichts. Üben, üben und probieren heißt die Devise. Andere sind auch gut, so manche viel besser. Erfahrungen sind für mich wichtig. Man muss bereit sein, diese Erfahrungen zu verarbeiten, Fehler zu machen und daraus zu lernen. Rückschläge sind auch bei den besten Anglern an der Tagesordnung. Zu schlagen ist fast jeder, aber auch fast jeder kann zuschlagen. Auch, wenn man es geschafft hat und sich als Spitzenangler bezeichnen kann, sollte man es sich zu Kopfe steigen lassen und weiter am Ball bleiben. Der Weg nach oben ist sehr lang und der nach unten womöglich umso kürzer. Und schließlich gehört auch ein Quentchen Glück zum Fischen: man muss einen guten Platz erwischen, die Schnur darf im entscheidenden Augenblick nicht brechen, der Haken muss halten usw. Erwischt man in dieser Hinsicht einmal trotz bester Vorbereitung einen Tag, an dem aber auch gar nichts gelingen will, dann darf man nicht verzagen. Den nächsten guten Angeltag hat Petrus bestimmt schon fest für uns eingeplant“!

 

Radfahrer

„Bei einem Wettfischen saß ich einmal mit Rudi Trumpfheller und Werner Ritter in einem Sektor recht dicht beieinander. Rudi und ich lieferten uns einen erbitterten Kampf um jeden Fisch. Das Angeln dauerte drei Stunden und wie so oft lief nach zwei Stunden überhaupt nichts mehr. Traurig dümpelten die Schwimmer im Wasser und die Ruten ließen ihre Spitzen hängen. Eine Viertelstunde vor Schluss hatte Werner Ritter dann einen guten Biss. Er schlug vor Schreck etwas zu hart an, und mit einem fröhlichen Knall riss die Schnur nahe der Rutenspitze. Der Schwimmer tanzte unschlüssig auf dem Wasser herum. Schnell erkannte ich meine gute Gelegenheit und warf mein Geschirr über das nun Herrenlose. Ich hatte sofort Erfolg. Werner bekam seinen Schwimmer zurück, ich bekam die schöne Karausche von einem guten Pfund, die noch am Haken hing, und Rudi Trumpfheller  bekam ein langes Gesicht. Denn mit der Karausche hatte ich ihn nicht nur ganz knapp geschlagen, sondern wurde auch noch Gesamtsieger des Fischens. 1. Preis: ein Fahrrad. Werner und Rudi durften eine Ehrenrunde drehen“.

 

      

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