Wie Rapfen rauben

Wie Rapfen rauben
Eigentlich zählt der Rapfen (oder auch Schied genannt) zur Familie der Karpfen, er ist aber ein Raubfisch. Sein Raubverhalten unterscheidet sich wesentlich von anderen Raubfischen, wie Hecht, Waller oder dem Zander. Nur, wird diese Raubzüge genau kennt, wird beim Rapfen-Fang auch Erfolg haben.
Der Rapfen kommt allerdings nicht in allen Gewässern bei uns vor, hauptsächlich lebt er in der Barbenregion von Donau, Elbe, Oder, Rhein und Main. Auch an manchen Seen ist er anzutreffen, dies mittlerweile auch öfter. Der Rapfen ist ein echter Räuber, schnell, mit viel Ausdauer, ausgedehnten Raubzügen in der Gruppe oder – bei älteren Exemplaren – auch als Einzelgänger. Sein Körpergewicht kann beachtlich werden. Gute Fänge liegen bei etwa 5 Pfund, es gibt aber Rekordgewichte über 20 Pfund!
Zahnloser Räuber…
Die Standplätze vom Rapfen braucht man licht lange zu suchen, denn beim Rauben macht er sich deutlich bemerkbar, und an der spritzenden Wasseroberfläche kann man dies selbst auf größere Entfernungen sehen. Er raubt mehrmals am Tage, und somit hat man oft Gelegenheit, ein spannendes „Jagdschauspiel“ beobachten zu können.
Der Begriff „Standplatz“ ist eigentlich nicht zutreffend, denn der Rapfen steht nicht wie andere Arten in einem Unterstand zwischen Wasserpflanzen oder am Gewässergrund. Im Fluss schwimmt er hinter Buhnen, Brücken, Wehren, zwischen der Strömung und an ruhigen Stellen umher. Im See bewegt er sich um Stege, an Zu- und Abläufen, sowie im Freiwasser. Die hochliegenden Augen und das oberständige Maul verraten, dass sein Blickfeld im oberen Bereich liegt. Mit dem verhältnismäßig kleinen, zahnlosen Maul kann er nur kleine Fische aufnehmen; im Schlund sitzen große, spitze Schlundzähne. Meist besteht seine Nahrung aus Ukelei, kleinen Rotaugen oder Rotfedern.
Das Raubverhalten des Rapfens ist an Spannung, Ausdauer und „Spritzigkeit“ gegenüber anderen Raubfischen nicht zu überbieten. Während andere Raubfische gelegentlich auch Fische in der Tiefe verschlingen und so für längere Zeit gesättigt sind, muss der Rapfen durch die kleineren Futterfische wesentlich öfter zuschlagen.
In der Regel raubt er von unten in den Schwarm, und die Kleinfische flüchten auseinander. Schwimmt der Rapfen hoch an, wird der „Fluchtraum“ kleiner, und viele Fische durchbrechen die Wasseroberfläche. Dieses Spritzen und Glitzern der Fischkörper lockt noch weitere Räuber an.
Gerade kleine Rapfen jagen als Gruppe. Eine wilde Treibjagd beginnt! Die Kleinfische finden kaum noch Fluchtmöglichkeiten und werden ständig neu angegriffen. Die Rapfen stürzen immer schneller und heftiger in den aufgeschreckten Schwarm. Durch die vielen Fische irritiert, bleibt so mancher Raubversuch ohne Erfolg. Der erbarmungslose Kampf bringt das Wasser zum Kochen, und es platscht oft an mehreren Stellen gleichzeitig.
Von den kleinen Futterfischen benötigen Rapfen viele, bis sie satt sind. Folglich jagen sie oft bis zu 30 Minuten, an manchen warmen Tagen sogar einige Stunden! Besonders ausgedehnt ist dies, wenn die Lauben im Uferbereich laichen. Die Rapfen jagen dann oft morgens und abends immer wieder in die Schwärme. Dazu kommen noch die großen Einzelgänger mit ca. 6 – 10 Pfund Körpergewicht.
Wenn die Schwärme weiterziehen, schwimmen die Rapfen meist mit. Oder sie suchen sich ein anderes Jagdrevier, und die Wasseroberfläche ist wieder glatt, als ob nichts gewesen wäre. Wer im Sommer ein Rapfen-Gewässer aufsucht, kann mit etwas Glück so eine wilde Jagd erleben. Wer hier seinen Köder dazwischen wirft, ist sicherlich schnell vom Jagdfieber gepackt. Er erlebt entweder eine Sternstunde und fängt einen großen, oder einige gute Rapfen, oder er hat vielleicht keinen einzigen Biss, obwohl es rings um ihn nur so platscht. Aber so ist es nun mal beim Fischen, ein unvergessliches Erlebnis bleibt dieses Raubverhalten der Rapfen auf jeden Fall.
K.-H. Zeitler

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Der Höckerschwan

Der Höckerschwan
Jeder Angler kennt ihn und so manchen hat er schon mächtig beim Angeln genervt: Der Höckerschwan
Hier einmal ein paar Infos zu unserem heimischen Wasservogel:
Höckerschwäne, die weißen, flugfähigen Großvögel, die Majestäten der Seen, Weiher, Park- und Fließgewässer, sind ebenso schön wie wehrhaft. Imposante Erscheinungen, die auf den ersten Blick nicht unbedingt ihr ganzes Eigenleben demonstrieren. So ist ihnen ihre Länge von 1,55 m nicht sofort anzusehen, nicht ihr Gewicht von 12 kg und mehr, und auch ihre Flügelspannweite von stattlichen 2,40 m lässt sich nur erahnen. Natürliche Feinde haben sie keine mehr, der Verlust von Eiern und Brut durch Raubzeug, wie auch der von Jungvögeln in strengen Wintern hält sich derart in Grenzen, dass die gebietsweise starke Ausbreitung kaum aufzuhalten ist. Auch in dieser Situation bleiben die schneeweißen Gefiederten mit orangefarbenem Schnabel und aufgesetztem, schwarzen Höcker stets sehenswerte Schönheiten. Gleich, ob ruhig schwimmend oder in Imponier- und Drohhaltung bei zurück gelegtem Kopf und segelartig gelüfteten Schwingen.
Etwa Ende März, wenn der Winter vorbei ist und die Gewässer wieder offen sind, kommen sie in ihr angestammtes Brutrevier zurück. Je nach Witterung sind sie „Teilzieher“ über weite Strecken und auch Standvögel. Jetzt sind sie bald Brutvögel und werden sich als Partner auf Lebenszeit die Nachwuchssorgen einigermaßen teilen. Während ihm die Bewachung des Brutgebietes zufällt, die er mit starken Zischtönen, Drohgebärden und in dieser Zeit verstärkter Angriffslust wahrnimmt, baut sie das riesige Nest – oft schwimmend , – aus Pflanzenteilen im oder am Schilf, bebrütet fast allein die vier bis sieben schmutzig-braun-gelb aussehende Eier ca. 36 Tage. Wenn die Jungen, deren Farbe grau ist und der Höcker noch fehlt, geschlüpft sind, hilft auch das Männchen bei der Aufzucht.
Der Höckerschwan ist ein starker Vogel, doch begnügt er sich mit einfacher Nahrung: Unterwasserpflanzen, die er vom Boden abweidet, hauptsächlich Gras, gelegentlich auch Kleinlebewesen. Fische sind jedoch nicht unbedingt sein Fall.
Er ist ein wehrhafter Geselle und in der Brutzeit auch dem Menschen nicht gerade freundlich gesonnen. Ein schöner Vogel ist er auf jeden Fall, da er die Artenvielfalt tierischen Lebens am Wasserrevier bereichert.
U. Kruczewski

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Gezielt auf Rotaugen

Gezielt auf Rotaugen
Sicherlich haben sich schon viele Angler geärgert, wenn einer dieser immer hungrigen Gesellen seinen Karpfenköder zum unzähligsten Male abgefressen hat.
Diese Fischart aber gezielt zu beangeln, kann eine recht „lohnende“ und auch spannende Methode sein, zumal größere und damit ältere Exemplare recht vorsichtig und misstrauisch sind. Die Rede ist hier nicht von den leider oftmals verbutteten Beständen in vielen Vereinsgewässern, sondern von Fluss- oder Seerotaugen, die die 250-g-Marke teilweise erheblich überschritten haben.
In neuerer Zeit werden besonders für die (leichte) Friedfischangelei Spezialruten empfohlen, die sog. Winkelpicker-, Schwingspitz- oder Bibberspitz-Ruten, die aber nicht unbedingt so erfolgreich einzusetzen sind. Der Autor konnte gegenüber dem herkömmlichen Fischen mit der Pose weder am Still- noch am Fließgewässer einen Vorteil feststellen.
Auch eine entsprechend den Gewässerverhältnissen schwere Seitenblei-Montage hat bei ungünstigem Wind durchaus ihre „Tücken“. Das relativ leichte Vorfach mit Maiskorn oder Made am Haken führt dann unweigerlich zu ungewollten „Verwicklungen“ am Leinenende.
Dabei ist das Angeln – auch auf kapitale – Rotaugen oftmals recht unproblematisch, wenn man die Gewohnheiten dieses Fisches kennt. Das Rotauge (auch Plötze genannt) ist als gesellig lebender Fisch doch lebhaft und schlau, wobei größere Exemplare etwas „lichtscheu“ sind und größere Tiefen bevorzugen. Typische „Plötzenstellen“ an einem Gewässer zu bezeichnen ist fast unmöglich, da diese ihre Reviere sehr oft und auch recht weiträumig wechseln. Kiesige, felsige bzw. feste Gewässergründe mit leichter Strömung werden aber Schlammböden vorgezogen – dies vor allem in der warmen Jahreszeit.
In den Seen oder Talsperren steht das Rotauge im Hochsommer mit Vorliebe an sog. Schar- bzw. Barschbergen im tieferen Wasser, wo es dann oft in größeren Schwärmen anzutreffen ist. Als Gerät für das Fischen auf Rotaugen, das nebenbei auch manchen guten Karpfen oder Döbel bescheren kann, empfiehlt sich eine Steckrute von 220 bis 265 cm Länge, die eine Aktion „B“ aufweist und für Wurfgewichte zwischen 5 und 40 g ausgerichtet ist.
Die Hauptschnur mit einem Durchmesser von 0,22 bis 0,25 mm sollte möglichst weich sein und eine Tragkraft von 4,2 bis 5,8 g aufweisen, da je nach Gewässer mit Hängergefahr oder auch mit einem stärkeren Fisch gerechnet werden muss. Haken werden in den Größen 6 und 8 verwendet. 10er Haken bleiben höchstens den Maden vorbehalten. Bei Anköderung mit Rot- oder Mistwurm kommt ausschließlich ein Haken der Größe 8 zum Einsatz.
Der wohl fängigste Köder für starke Rotaugen ist das Maiskorn, wovon je nach Hakengröße ein bis drei Körner auf den Haken gezogen werden. Ein etwas festerer und süßer Teig führt ebenfalls zu guten Ergebnissen.
Die Bebleiung sollte den Köder in der – leichten – Strömung gerade noch am Platz halten, ein zeitweise „zaghaftes“ Weitergleiten des Köders kann vorteilhaft sein. Diese durchaus fängige Montage auf Groß-Rotaugen wird durch eine einfache Laufpose in einer Tragkraft zwischen 3 und 5 g komplettieren.
Quelle: „fischwaid“ Dezember 1989
Autor: S. Teschner

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Wetterfühlige Karpfen

Wetterfühlige Karpfen
-ein Bericht von G. Bauer in „fischwaid“ Dezember 1989
Sonne, Regen, Wind, Kälte und nicht zuletzt die Wassertemperatur selbst bestimmen, ob Karpfen auf Futtersuche gehen oder nicht. Sonnenschein, Windstille und Wärme veranlassen die Karpfen, sich in den Krautbetten oder anderen Unterständen aufzuhalten. Hier verdauen Sie – vor sich hindösend – in aller Ruhe.
Nahrung nehmen sie an solchen heißen Tagen am späten Abend, in der Nacht oder am Morgen auf. Tagsüber kann man sie allenfalls mit Schwimmbrot, schwimmenden Boilies oder Krustenködern zum Beißen überreden. Karpfen lieben warmes Wasser, und sie kommen mit wenig Sauerstoff recht gut aus.
Folgt allerdings auf eine Hitzewelle ein Gewitter mit einer nachfolgenden Schlechtwetterperiode, so kann er die Nahrungsaufnahme womöglich für eine Zeit gänzlich einstellen. Schuppenkarpfen machen solche Wetterveränderungen noch am wenigsten aus, und sie gehen hier und da auch bei den genannten Witterungsverhältnissen an den Haken.
Im Frühjahr und im Sommer spielt der Wind eine große Rolle beim Beißverhalten der Fische. Mit dem Wind werden viele Kleinlebewesen angetrieben und locken die Fische – auch die Karpfen – mit sich. Viele Angler fischen am liebsten auf der dem Wind abgekehrten Seite. Das ist zwar bequem, jedoch nicht sehr erfolgreich. Die dem Wind zugekehrte Uferseite ist meist die fängigere.
Ich habe es selber mehrmals erlebt, als ich mit dem Boot an flacheren Sandbänken fischte. Der Wind drehte von Nord auf Süd. Und bald zogen Schwärme von kleineren Fischen unter meinem Boot fort. Im Schlepp hatten sie ihre größeren Kollegen. Ich sah Karpfen, die gut und gerne an die 30-Pfund-Marke herankamen.
Durch die veränderten Witterungsverhältnisse bekam ich keinen einzigen Biss mehr. Die Karpfen zogen über meinen Maisköder hinweg, ohne ihn auch nur im geringsten zu beachten. Wohl oder übel war ich gezwungen, meinen Standort zu wechseln…und hatte am Nordufer nach kurzem Anfüttern wieder Erfolg.
In der kälteren Jahreszeit, etwa ab Mitte Oktober, ziehen sich die Karpfen in tiefere Gewässerregionen zurück. Sie hier zu finden, ist nicht so einfach. Angler, die an den von ihnen befischten Gewässern Erfahrungen und Erkenntnisse über die jeweiligen Karpfenstandorte gesammelt haben, sind eindeutig im Vorteil. Aber auch in der kälteren Jahreszeit gibt es glücklicherweise noch warme Sonnentage. Die Karpfen nutzen die letzten Sonnenstrahlen. Oftmals findet man sie während der Mittagszeit nun wieder in flacheren Gewässerzonen und kann sie manchmal beim Durchbrechen der Wasseroberfläche beobachten. In dieser Zeit haben sich vor allem Hochproteinköder, Boilies, hervorragend bewährt.
Selbst bei Wassertemperaturen von rund 5 Grad Celsius und Randeisbildung hat man mit diesen Ködern meistens dann noch Bisse, wenn andere Versuche ohne Erfolg bleiben. Selbstverständlich muss auch in der kälteren Jahreszeit noch – sparsam – mit Boilies angefüttert werden, um die Fische launig zu halten.

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Schlammschnecken

Schlammschnecken
Die Schlammschnecken, auch als Sumpfschnecken bekannt, sind an ihrem dunklen Körper und dem braunen Gehäuse leicht zu erkennen. Das Gehäuse verläuft spitz ausgezogen, weist sechs Windungen auf und wird bis 35 cm lang. Die Oberfläche ist mit Längs- und Querrillen durchzogen und zeigt oft eine typische Hammerschlag-Struktur.
Da diese Schnecke bezüglich der Wasserqualität nicht wählerisch ist, kommt sie in den verschiedensten stehenden Gewässern vor. Im Flachland findet man sie mit Sicherheit in Weihern sowie in kleinen und großen Seen. Selbst in einem langsam-fließenden Bach oder Fluss sind sie anzutreffen.
Bevorzugt hält sie sich dort auf, wo es schlammig ist oder Wasserpflanzen wachsen. Sie kommt zwar auch im tiefen Wasser vor, aber im Sommer bevorzugt sie das Ufer, teilweise zieht sie direkt im Schlamm umher. Der aufmerksame Beobachter kann bei dieser Art feststellen, dass sich Schnecken sehr gut anpassen können, denn je nach Gewässer entwickeln sich verschiedene Standortformen. Das Gehäuse hat dann unterschiedliche Windungen, die sich je nach Wasserbewegung bilden.
Im Sommer besteht die Hauptnahrung aus Algen, die von den Wasserpflanzen oder vom schlammigen Grund aufgenommen werden. Bei dieser Nahrungssuche wird manche junge Schnecke wiederum von einem Karpfen gefressen.
Schlammschnecken sind zwar Zwitter, da sie jedoch häufig vorkommen, befruchten sie sich oft gegenseitig. Den bandförmigen Laich legen sie an Steinen, Muscheln und Wasserpflanzen ab. Im Sommer, wenn sich das flache Wasser bis auf 25° C erwärmt, schlüpfen bald die Schnecken und wachsen schnell.
Den Winter verbringen sie an den tieferen Stellen. Da sie auch in verschmutzten Gewässern leben können, wird diese Art wohl auch noch in Zukunft in unseren Gewässern vorkommen.
Quelle: „fischwaid“ Dezember 1989 von K.-H. Zeitler

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Mohn -im Anfutter-

Mohn                                                                  „Probier´s doch einfach mal!“

Von mainkarpfen.de

Wir meinen hier den ganz normalen blauen Mohn, der auch in der Nahrungsmittelindustrie verwendet wird!!!!!!
Die Fische sollen sich ja nicht „zukiffen“, sondern nur Geschmack am Mohn finden.
Mohn gibt es gemahlen oder ungemahlen, und kostet pro Kilo zwischen 4 und 5 Euro. Will man gemahlenen Mohn benutzen und bekommt diesen nicht, einfach ungemahlenen in die Kaffeemühle geben und zu (grobem) Pulver mahlen. Bevor Mohn im Anfutter zum Einsatz kommt, muss dieser 24-Stunden in heißem Wasser eingeweicht werden. Nach dieser Zeit ist der Mohn für unsere Zwecke Einsatzbereit und wird dem Futter beigemischt. 250g auf 1kg Futter sollten es auf jeden Fall sein.
Rotaugen, Rotfedern, Brassen und auch Karpfen werden dem Mohn im Futter nicht „abgeneigt“ sein!

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Tee statt Wasser -Probier´s doch einfach mal!-

Tee statt Wasser                                   „Probier´s doch einfach mal!“

Von mainkarpfen.de

Tee statt Wasser im Anfutter

Mittlerweile gibt es ja wahnsinnig viele Sorten Tee bei uns, und diese Auswahl sollten wir Angler nutzen.
Einfach die benötigte Menge an Tee wie gewohnt zubereiten, abkühlen lassen und dann dem trockenen Anfutter beimischen. Fertig!
Tee aus dunklen Beeren sorgt nicht nur für ein – für die Fische – oftmals unbekanntes Aroma, sondern färbt das Futter auch noch ein wenig. Wer sich also mit seinem Futter von anderen Anglern „abheben“ will, sollte es unbedingt mit Tee statt Wasser probieren.
Tee mit anderen süßen Aromastoffen, wie z.B. Marzipan, lockt nicht nur Karpfen an, sondern sehr oft auch dicke Brassen an.
Jeder Discounter und Supermarkt verfügt über eine riesige Menge an unterschiedlichen Teesorten und auch hier sind dem „experimentierfreudigen“ Angler (fast) keine Grenzen gesetzt. Den Inhalt des gebrauchten Teebeutels kann man ebenfalls dem Futter zufügen, was die Lockwirkung noch verstärkt  🙂

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Süßwassermuscheln: „Die Häubchenmuschel“

Süßwassermuscheln
Die Häubchenmuschel
Oft werden kleine Muscheln als Nahrung unserer Fische unterschätzt. Ein Beispiel hierfür ist die Häubchenmuschel, denn sie wird bei nur 8 mm Länge leicht übersehen. Ihre Schale ist gelbweiß bis gelblich. Sie gehört zur Familie der Kugelmuscheln. Als wesentliches äußeres Erkennungsmerkmal ist bei der Seitenansicht das „Häubchen“ zu erkennen, das sich bei älteren Exemplaren deutlich abhebt.
Wer diese Art gezielt sucht, findet sie mehr im Norden als im Süden, wobei sie in ganz Mitteleuropa vorkommt. Auch örtlich trifft man sie unterschiedlich an, an manchen Stellen häufiger, oft überhaupt nicht. Die bevorzugten Gewässer sind meist stehend und langsam fließend und befinden sich im Flachland. So mancher Teich oder Altarm ist recht dicht besiedelt.
Der bevorzugte Grund sollte schlammig sein. Die Häubchenmuscheln wechseln jedoch gerne ihre Standorte. Nahrung ist meist reichlich vorhanden und setzt sich aus Plankton und Schwebstoffen zusammen. Da diese Muschelart extrem dünnwandige Schalen hat, haben sie einige Fische „zum Fressen gern“. So z.B. Spiegel- und Schuppenkarpfen, Karauschen, Schleien und Brassen. Sie nehmen die Häubchenmuscheln beim Wühlen im Schlamm auf und zerkleinern sie mühelos mit den Schlundzähnen.
Die Häubchenmuscheln sind Zwitter und lebendgebärdend. Somit können sie sich auch dann vermehren, indem sie ihre Eier durch die eigenen Samenzellen befruchten. Da sie nur wenige Eier erzeugen, verbleiben diese geschützt innerhalb der Schalen. Nach einer Entwicklungszeit von einem Jahr sind die Jungmuscheln zum selbstständigen Leben fähig und verlassen die Schalen.
Die Häubchenmuscheln brauchen zwar keine Fische zur Fortpflanzung, aber bestimmte Karpfenartige Fische nehmen sie gern als Zusatznahrung auf.
Es bleibt nur zu hoffen, dass diese kleinen Häubchenmuscheln noch lange einen geeigneten Lebensraum in unseren Gewässern finden.

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Schleien – Tipps

Schleien – Tipps
Für viele Angler ist die Schleie ein typischer Sommerfisch. Zwar kann man sie im Prinzip zu allen Jahreszeiten fangen – sogar im Winter, wenn die Temperaturen nicht allzu stark absinken -, doch am besten geht sie nach der Laichzeit an den Haken. Die Schleie laicht in den Monaten Mai und Juni, die Zeiten werden vom Wetter im Frühling beeinflusst. Auf den Fang laichreifer Schleien sollte man natürlich verzichten und somit am besten nicht vor Juli die Saison beginnen.
Als die beste Fangzeit gilt traditionsgemäß der frühe Morgen. Das hat sich vor allem an warmen, sonnigen Tagen als richtig erwiesen. An diesen Tagen kann man davon ausgehen, dass mit dem ersten Sonnenschein auf dem Wasser kaum noch eine Schleie beißt. Anders ist es an windigen, trüben Tagen. Dann kann es sein, dass die Schleie den ganzen Tag über den Köder nimmt. Gegen Abend, wenn das Gewässer im Schatten liegt, steigen die Fangchancen an sonnigen Tagen wieder. Auch nachts bestehen gute Möglichkeiten.
Schleien kommen in vielen Gewässertypen vor. Sie lieben flache, ruhige Abschnitte. So sind in großen Seen, sofern sie über genügend Flachwasserzonen verfügen, in Flüssen, die nicht zu schnell strömen und ruhige, pflanzenbewachsene Abschnitte aufweisen, in Baggerseen und Teichen zu Hause. Selbst in kleinen, verschlammten Tümpeln, in denen man kaum Fische vernutet, sind sie anzutreffen. In großen Seen ist der Schleienfang allerdings ein Geduldspiel und der Fang oft eher zufällig. Wer also wirklich Schleien fangen will, sollte etwas kleinere Gewässer vorziehen. Auch dort lassen sich unter Umständen kapitale Schleien erbeuten. Es besteht heute überhaupt die Tendenz, dass die Schleien besser abwachsen als früher. Der Grund dafür ist die vielfach zu beobachtende Überdüngung unserer Kleingewässer. Die Schleie verkraftet solche Bedingungen besser als andere Fische. In nahrungsarmen Gewässern hingegen ist ihr Wachstumszuwachs nur gering.
Große Schleien fängt man in Gewässern mit ausreichendem Hechtbestand. Der Hecht frisst gern kleine, verkümmerte Schleien, die übrigen wachsen dann desto besser ab. Wo der Hecht fehlt und die Schleie sich stark vermehren kann, bleiben die Schleien oft klein und bilden Kümmerformen.
Das Anfüttern hat sich für den Schleienfang sehr bewährt. Früher hat man gerne bestimmte Stellen im speziellen Rechen entkrautet, um dort Futterplätze anzulegen. Diese Methode ist gewiss erfolgreich, hat aber doch Auswirkungen auf die empfindliche Ökologie der Kleingewässer, so dass man besser darauf verzichten sollte. Als Anfuttermittel ist Brotteig, der sich langsam am Boden auflöst, wohl am besten geeignet. Man kann ihn auch als Köder verwenden und damit gute Erfolge erzielen. Wenn mit Würmern oder Maden geangelt wird, sollte man diese in nicht zu geringer Menge dem Grundfutter beifügen. Benutzt man das Fleisch der Teichmuschel (nur das feste Fußfleisch), kann man das Futter mit Muschelsaft aromatisieren.
Welches der beste Schleienköder ist, hängt vom Gewässer und der Nahrungskonkurrenz ab. Der Tauwurm ist oft nicht zu schlagen. Wenn das Gewässer aber viele kleine Aale enthält, finden sie den Köder meist schneller. Nicht anders geht es mit dem Rotwurm. Die Schleien schätzen ihn zwar, aber Plötzen, Rotfedern und Brassen sind erst recht nicht abgeneigt. Auch Maden nimmt die Schleie gern, aber hier ist die Nahrungskonkurrenz noch größer. Gut ist weicher Dosenmais, aber auch harter Dosenmais, aber auch harter Mais ist einen Versuch wert. Wo Schleien zahlreich sind, sind auch Wasserschnecken erfolgreich. Die Schleie nimmt sie ohne weiteres mitsamt dem Gehäuse. Analog zum Karpfenangeln versucht man es auch auf Schleien seit neuestem mit Boilies. Die Schleie schreckt vor harten Ködern nicht zurück. Die Boilies müssen allerdings kleiner sein als für Karpfen. Da die Schleie den Geschmack der Boilies nicht kennt, muss man sie durch Anfüttern erst daran gewöhnen. Jedenfalls ist das ein Köder, der bis auf Karpfen die meisten Fische als Konkurrenten so ziemlich ausschaltet.
Die beliebteste Fangmethode ist ohne Zweifel das Posenangeln auf Grund. Nach der klassischen Methode lässt man ca. 30 – 50 cm Schnur auf Grund aufliegen. Der Biss kann bisweilen zaghaft sein. Die Pose wandert über das Wasser und will überhaupt nicht abtauchen. Das liegt daran, dass die Schleie mit dem Köder spielt, ihn einsaugt und wieder ausspuckt. Besonders gilt das für den Tauwurm. Der Zeitpunkt für den Anhieb ist schwer zu bestimmen. Man kann sich leider nicht darauf verlassen, dass der Fisch den Köder letztlich doch nimmt.
Der Engländer Fred Taylor hat die sog. „Liftmethode“ populär gemacht. Man benutzt dazu eine sehr leichte Pose. Sie wird durch ein Schrotkorn, das ungefähr eine Handbreit vom Haken entfernt ist, überbleit, so dass sie unter normalen Umständen absinkt. Man lässt das Blei auf dem Grund aufliegen und strafft die Schnur, so dass die Pose aus dem Wasser auftaucht und schräg steht. Die Rute wird dabei auf zwei Haltern abgelegt. Beißt jetzt eine Schleie, hebt sie das Blei vom Grund, und die Pose steigt aus dem Wasser. Das ist der Zeitpunkt zum Anhieb. Diese Montage ist sehr empfindlich. Sie ist nur dort am Platz, wo keine äußeren Beeinträchtigungen vorliegen. Besonders Wind stört das labile Gleichgewicht. Wo alle Voraussetzungen stimmen, kann man sie mit bestem Erfolg anwenden.
Dass Grundangeln mit dem Bodenblei ist eine weitere Möglichkeit. Das Blei selbst sollte nicht mehr als 3-5 g Gewicht haben, man kann auch Schrotkörner mit einer Schlaufe an der Schnur als Seitenblei montieren. Um Schnurverwicklungen zu vermeiden, kann man bei Benutzung eines Arsley-Bleis einen sog. Abstandshalter montieren, eine kleine Metallröhre, an die Schnur durch das Röhrchen und hängt das Blei einfach in den Wirbel ein. Wenn mit Maden geangelt wird, kann man an Stelle des Bleis ein Futterkörbchen benutzen. Es wird mit Maden gefüllt, so kann man direkt in Hakennähe anfüttern.
Für die Bissanzeige, die bei den vorsichtigen Schleienbissen recht empfindlich sein muss, verwendet man am besten eine Schwingspitze oder einen ähnlich feinfühlig reagierenden Anzeiger (Silberpapier ist selbst bei ziemlicher Dunkelheit noch gut geeignet). In der Nacht muss man auf elektrische Bissanzeiger zurückgreifen, nur sollte man sichergehen, dass diese auch feine Bisse anzeigen. Beim Nachtangeln kann es schwierig sein, den angefütterten Platz genau anzuwerfen. Da hilft folgende Methode: Man knotet in der richtigen Entfernung einen Wollfaden in die Schnur. Im Dunkeln überwirft man dann die Angelstelle und holt die Schnur bis zum Knoten ein. Natürlich funktioniert das nur in Gewässern ohne starken Pflanzenbewuchs. Für das Schleienangeln ist eine Rute vom „Avon“-Typ am besten geeignet. Solche Ruten sind 3 bis 3,30 m lang und haben eine progressive Aktion, die bei starker Belastung bis ins Handteil reicht. Die Testkurve liegt bei 1 ¼ Ib.
Eine frisch gehakte Schleie ist schwer zu bändigen, ihre Kampfkraft ist mit der des Karpfens vergleichbar. Deshalb darf auch die Schnur nicht zu schwach sein. o,20 mm sollte die Mindeststärke sein, o,25 mm ist sicherer. Schleien sind nicht sehr schnurscheu. Auch die Abriebfestigkeit der Schnur spielt eine Rolle. Man muss damit rechnen, dass die Schnur am Boden entlangschleift und an Pflanzen vorbeigezogen wird, gute Schleiengewässer sind oft verkrautet.
Die Hakengröße zum Schleienfang richtet sich nach der Größe des Köders, aber man sollte unbedingt darauf achten, dass sich die Haken nicht leicht aufbiegen lassen.
Quelle: „fischwaid“ 1988

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Boilie contra Mais -1988-

Boilie contra Mais -1988-
Das Wort Boilie ist heutzutage aus dem Bereich des Angelns nicht mehr wegzudenken. Ist diese kleine harte Kugel wirklich der Topköder für unseren beliebten Angelfisch, den Karpfen? Mit Skepsis hörte ich die Angelgeschichten, die von Massenfängen in kapitalen Stückgewichten berichteten.
Nun wollte ich der Sache auf den Grund gehen. Zusammen mit meinem Angelfreund Jörg startete ich die Aktion „Boilie contra Mais“. Eine Woche lang fütterten wir an unserem Vereinsgewässer eine erfolgversprechende Angelstelle an. Da ich vorher noch nie mit dieser Proteinkugel gefischt hatte, musste ich mir Angelmethoden und Anwendungsmöglichkeiten aus der Fachliteratur aneignen. Die Haarmethode schien mir am erfolgreichsten, deshalb wurde noch schnell ein fertiges Vorfach beim Angelhändler gekauft.
Gut gerüstet bezogen wir am Abend des Tages X unsere angefütterten Plätze. Wir einigten uns, um Vergliche ziehen zu können, unsere Köder auf Grund anzubieten. In der ersten halben Stunde tat sich nichts. In einem Augenblick der Unachtsamkeit kam der erste Biss an meiner Rute. Der Anschlag ging jedoch ins Leere. Trotz dieser Fehlleistung wich langsam meine Skepsis gegenüber meinem Angelköder. Jörg bekam nun auch die ersten zaghaften Bisse, ohne jedoch einen Anhieb setzen zu können. Wir vermuteten kleinere Rotaugen, die sich an den mit drei bis vier Maiskörnern bestückten Haken zu schaffen machten. Nach einer Stunde dann plötzlich ein Biss, der mir meine Rute fast ins Wasser zog. Der Anschlag saß, und der Fisch zog locker fast 20 Meter Schnur von der Rolle. Nach einem fünfminütigen Drill konnte mein erster Boiliekarpfen sicher gelandet werden. Es war zwar kein Riese, aber wir schätzten ihn doch auf vier bis fünf Pfund. Meine Skepsis war von nun an verschwunden. Kurze Zeit später konnte Jörg einen untermaßigen Karpfen erbeuten, der sofort in sein Element zurückgesetzt wurde. Nun war ich wieder an der Reihe. Die Schnur straffte sich… Anschlag, und los ging der Tanz. Nach der ersten Flucht meinte ich, einen kapitalen Brocken am Haken zu haben, doch nach dem ersten Dillmoment war mir klar, dass ich nur einen kleineren Burschen erwischt hatte. Er brachte aber immerhin drei Pfund auf die Waage. Bereits nach kurzer Zeit das gleiche Spiel. Der Anhieb saß, und ich fühlte einen starken Widerstand. Leider verhedderte sich die Schnur dermaßen am Rutenhalter, dass der Karpfen wieder vom Haken freikam. Mehr Glück hatte Jörg. Er fing kurz darauf noch einen kleinen Karpfen und eine maßige Schleie. Langsam setzte die Dämmerung ein, und schlagartig hörte es mit den Bissen auf. Nach einer weiteren halben Stunde packten wir unsere Angelsachen und traten die Heimreise an.
Massenfänge oder den Fang eines Kapitalen konnte ich zwar nicht vermeiden, aber meine Vorurteile gegen diese harte Kugel waren verworfen. Fazit: Boiliefieber ist nicht bei mir ausgebrochen, aber ich entschloss mich, dem Boilie in Zukunft mehr Bedeutung zukommen zu lassen.
Quelle: „fischwaid“ Oktober 1988
Autor: V. König

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