Anfüttern von Karpfen -DDR August 1984-

„Anfüttern von Karpfen“

Aus: „Deutscher Angelsport“ August 1984

Der Karpfen wird fast ausschließlich beim Ansitzangeln gefangen. Je nach der zu erwartenden Größe wird mittleres bis schweres Gerät verwendet. Dabei sind die verschiedensten technischen und taktischen Fangvariationen sowie eine bunte Köderpalette anwendbar. Bei den tierischen Ködern herrschen Tau- und Rotwürmer vor, während bei den pflanzlichen der Schwerpunkt auf Teig, gekochten Kartoffeln, Hülsenfrüchten und Mais liegt. Wer regelmäßig auf Karpfen angelt, der muss auch anfüttern, und das möglichst schon vorbereitend über einen längeren Zeitraum. Sicher ist das nicht jedem Angler möglich, aber ohne Verwendung von Lockfutter wird es mehr oder weniger nur zu Zufallsfängen kommen. Speziell trifft das dann zu, wenn größere Exemplare überlistet werden sollen. Neben den weiteren Fangvoraussetzungen wie z.B. Auswahl des Angelplatzes, richtige Gerätekombination und Ausrüstung, ruhiges Verhalten am Gewässer und Tarnung sind nach meinen Erfahrungen der richtige Köder und das gezielte Anfüttern entscheidend für Erfolg oder Misserfolg. Dabei sollte möglichst sparsam mit dem Lockfutter umgegangen werden, denn der Fisch soll sich nicht sattfressen, sondern sich nur Appetit holen, um dann die Nahrungssuche fortzusetzen, bis er den beköderten Haken gefunden hat.

Schädlich ist es, wenn nicht aufgenommenes Futter auf dem Gewässergrund liegenbleibt und dort verfault. Der Angelplatz wird so kaum noch Chancen bieten. Deshalb ist es günstig, eine gute Vorbereitung zu treffen. Dazu wird an einer bzw. mehreren Stellen bereits Tage vor dem Angeln Futter eingebracht. Es ist erst nachzufüttern, wenn die vorherige Futtergabe vollkommen aufgenommen wurde. Das kann man kontrollieren, indem eine kleine Futtermenge eingeworfen wird. Ist diese verschwunden, kann man daraus auch auf den Verbrauch des übrigen schließen. Anderenfalls ist eine weitere Fütterung sinnlos.

Im Gegensatz zu Plötze, Güster und Blei, wo meist nur sog. „Duftwolken“ mit lockeren und schnell zerfallenden Futterklößen erzeugt werden sollen, muss man dem Karpfen schon festere Sachen anbieten. So verwende ich vorwiegend ganze gekochte Kartoffeln, die ich vor dem Einwerfen leicht zerdrücke, aber nur so, dass sie anplatzen.

Sie werden dann auf eine Fläche von 2-3 qm ins Wasser eingebracht. Eine Handvoll (etwa 500g) reicht nach meinen Erfahrungen je  Angelplatz und Tag aus. Futterklöße verwende ich nur in zäher, festgekneteter Form aus einem Gemisch von Weißbrotmasse, gekochtem Weizen und Kartoffeln. Lockeres und feines Material ist unzweckmäßig, da sich daran meist die Kleinfische gütlich tun und für die Karpfen nicht übrig bleibt. Mit gekochten Erbsen, Mais u.ä. verfährt man so, dass sie, ebenfalls in Maßen, konzentriert auf einer bestimmten Fläche ausgebracht werden. Selbstverständlich können auch ganze oder geteilte Tauwürmer im Verhältnis 1:4 den Futterklößen beigemengt und sind besonders als Lockwirkung vor dem Beginn des Angelns geeignet.

Hat man es mit besonders scheuen Karpfen zu tun, können folgende Maßnahmen manchmal doch zum Erfolg führen. Angelt man z.B. mit Teig oder Kartoffelstückchen, ist die gleiche Größe wie als Hakenköder auch zum Anfüttern zu verwenden, es sind also hasel- bis walnussgroße Stücke zurechtzuschneiden bzw. zu formen. Muss der Köder über größere Entfernungen angeboten werden, z.B. in sehr flachen Gewässern oder zum Erreichen bekannter Karpfenbestände, ist ein genaues Einbringen von Lockfutter meist problematisch. In solchen Fällen empfiehlt sich dann die Verwendung von Futterwendel oder Futterkörbchen, mit deren Hilfe das Lockfutter zwangsläufig in unmittelbarer Nähe des beköderten Hakens zu liegen kommt. Eine andere Variante zum zielgenauen Einbringen des Lockfutters ergibt die Verwendung einer Futterschleuder. Mit diesem Gerät, das z.B. in der CSSR vom Fachhandel angeboten wird, kann man Futterklöße über Entfernungen von 30 bis 40 Metern ziemlich treffsicher katapultieren.

In Fließgewässern sind zum Anfüttern solche Stellen auszuwählen, die ein zu schnelles Abtreiben des Lockfutters nicht zulassen. Es sind also ruhige Gewässerstrecken sogenannte Löcher, Kehren und Rückstaue aufzusuchen. Das kommt auch den Verhaltensweisen des Karpfens entgegen, denn in starker Strömung kann man kaum mit dieser Fischart rechnen. Das Anfüttern ist also unter fast allen Bedingungen möglich und trägt wesentlich zu Fangerfolgen bei.       

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Schonzeiten und Mindestmaße in Hessen und Unterfranken -Stand 2013-

Schonzeiten und Mindestmaße in Hessen

 

Fischart                        Schonzeit                              Mindestmaße

Aland                           01.04. – 31.05.                           30 cm

Aal                                01.10. – 01.03.                            50 cm

Aesche                         01.03. – 15.05.                           30 cm

Bachforelle                 15.10. – 31.03.                          25 cm

Barbe                           01.05. – 15.06.                           38 cm

Gründling                    15.04. – 30.06.                            

Hecht                           01.02. – 15.04.                           50 cm

Karpfen (Wildform)    15.03. – 31.05.                    45 cm

Karpfen (Teichform)            —-                                    35 cm

Nase                             15.03. – 30.04.                           25 cm

Regenbogenforelle              —-                                       22 cm

Rotfeder                      15.03. – 31.05.                           20 cm

Schleie                         01.05. – 30.06.                          26 cm

Wels                                      —-                                                 

Zander                          15.03. – 31.05.                           45 cm

 

in Bayern (Unterfranken)

Aal                                         —-                                            40 cm

Aesche                         01.01. – 30.04.                          35 cm

Bachforelle                  01.10. – 28.02.                        26 cm

Barbe                           01.05. – 15.06.                           40 cm

Flussbarsch                  01.02. – 30.04.                       

Gründling                              —-                                         

Hecht                           01.02. – 30.04.                          50 cm

Nase                             01.02. – 31.05.                            35 cm

Regenbogenforelle    15.12. – 15.04.                        26 cm

Schleie                                   —-                                          26 cm

Wels                                       —-                                           70 cm

Zander                          01.02. – 30.04.                         50 cm

 

Übrigens: In Bayern gilt die Nachterlaubnis des Angelerlaubnisscheines der Fischerzunft Seligenstadt vom 01.05. bis 10.09., bis 01:00 Uhr und NUR für den Fang von Aalen. Das bayrische Fischereigesetz, des AVFiG und die Bezirksfischereiverordnung des Bezirkes Unterfranken in der jeweils gültigen Fassung ist zu beachten !!!!                                         

        

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Boilietest im Heimversuch -von Rainer Appel

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Unser Anfutter für den Main -Ab 01.04.2013 wird gefüttert-

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Ein paar Fotos von unserem Anfutter für Karpfen im Main. Nach einigen Futteraktionen mit unserem Partikel-Mix, werden dann noch Futter-Boilies, teilweise zerkleinert, zu gegeben. Die Hakenköder werden als erstes -also vor unseren Höckerflohkrebs-Boilies- eingesetzt. Vom Füttern am Main und von den „Aktionen“ mit unseren Krill-Boilies, wird es noch kleine Videochen geben. Hoffen wir mal, dass auch dieses Jahr „wieder was ans Band“ geht, und unsere Bemühungen und Ideen nicht umsonst waren 🙂

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Fränkischer Karpfenführer

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Ein tolles Buch für alle, die mehr über den „Aischgründer Karpfen“ und den Aischgrund erfahren möchten !

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Impressionen vom Main 2013

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Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

 

 

Einige Bilder vom Main im März 2013…

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„Karpfentour“ in den Aischgrund 15. – 17. März 2013

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Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

„Auf den Spuren des Aischgründers“ könnte man unseren Ausflug ins Land der Franken auch nennen. Drei Tage rund um den Karpfen, dessen Aufzucht, Lebensweise, Zubereitung usw. usw.usw…. Bei niedrigen Temperaturen, aber teils herrlichem Sonnenschein von Röttenbach bis Nürnberg, über Erlangen, Herzogenaurach, Fürth, Forchheim und besonders im AISCHGRUND Karpfen pur! Jedem zu empfehlen, der sich ernsthaft für Karpfen interessiert. Einzigartig ist das „Neustädter Karpfen-Museum“ ! Gutes Bier und fränkische Spezialitäten (ausser Karpfen gibt´s hier noch viel mehr, was schmeckt 🙂 ), machen den Aischgrund zu einem lohnenswerten Ausflugsziel !

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Der Main und die Rute im Gebüsch… <^^))))<

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Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Fotos: -fotosamstage.de-

 

 

 

Sonnenaufgang über Eis und Wasser…

Der Main bei sehr klarem Wasser im März 2013. Und dann ein „Fundstück“, über welches man nachdenken sollte!

Was für die einen die „Flinte ins Korn werfen“ bedeutet, ist für den Angler wohl „Die Rute ins Gebüsch werfen“ 😉  

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-Eingeschleppte Fische brachten Parasiten mit-

Eingeschleppte Fische brachten Parasiten mit…

Quelle: scinnexx.de/wissen-aktuell -06.02.2013-

 Im Magen von Grundeln eingewanderter Wurm bedroht nun auch heimische Fische

Gebietsfremde Arten verdrängen zunehmend heimische Spezies aus ihren angestammten ökologischen Nischen. Wissenschaftler sind jetzt im Rhein angeln gegangen, um einem dieser akuten Verdrängungsprozesse auf die Spur zu kommen. Beim Blick in den Magen eines der eingeschleppten Fische – der Schwarzmundgrundel – stellten sie fest: Sie kam nicht allein. Offenbar hat sie sich ihr Futter selbst mitgebracht und einen Parasiten gleich dazu. Dies könne der Grund sein, warum sich die Grundel rasend schnell in hiesigen Gewässern ausbreitet, schreiben die Forscher im Fachmagazin „PLoS ONE“.

Für Angler sind sie echte Plagegeister: Die Schwarzmundgrundel (Neogobius melanostomus) stellt im Rhein und Main derzeit die häufigste von insgesamt fünf invasiven, neozoischen Grundeln dar. Das bedeutet: Die Grundeln sind hier eigentlich nicht heimisch, es handelt sich um sogenannte Neozoen –eingeschleppte bzw. eingewanderte Tierarten. Als invasiv werden dabei diejenigen Arten bezeichnet, welche das Ökosystem aus dem Gleichgewicht bringen.

Zahlreiche eingewanderte Fischarten und Krebstiere leben mittlerweile in Rhein und Main. Neben den Grundeln sind dabei verschiedene Flohkrebsarten die häufigsten Vertreter. „Etwa ein Viertel der aquatischen invasiven Arten stammen aus der Ponto-Kaspischen-Region, hauptsächlich aus dem Schwarzmeerraum und dem Kaspischen Meer, wobei die Schwarzmundgrundel und der Große Höckerflohkrebs zu den prominenten Beispielen zählen“, sagt Sven Kimpel von der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung. Im Rhein angekommen, vermehren sich die Grundeln rasant. „Insbesondere die Schwarzmundgrundel ist inzwischen mit Abstand die dominanteste Fischart im Rhein und nicht nur unter Biologen, sondern auch unter Berufs- und Hobbyfischern in aller Munde“, resümiert Kimpels Kollege Sebastian Emde.

Die Grundel frisst nur, was sie kennt *

In ihrer Studie wollten die Forscher daher wissen, wie Grundel und eingeschleppte Flohkrebse das heimische Ökosystem verändern. Bei ihrer Untersuchung des Rheins nahe Düsseldorf zeigte sich: An dieser Stelle waren keinerlei einheimischen Flohkrebs-Arten mehr im Fluss zu finden. Die Grundeln hatten entsprechend ausschließlich Flohkrebse gefressen, die, wie sie selbst, aus der Region des Schwarzen und Kaspischen Meeres eingewandert sind, wie eine Analyse ihres Mageninhaltes ergab.

Zudem waren über 90 Prozent der Schwarzmundgrundeln mit einem Parasiten befallen – dem ebenfalls nicht heimischen Plattwurm der Art Pomphorhynchus tereticollis.  Die Grundeln und ihre Lieblingsspeise, der Höckerflohkrebs, fungieren dabei für den Parasiten als Zwischenwirte: Den Flohkrebs benötigt er zur Entwicklung, die Grundel nutzt er als Transportwirt zur Verbreitung. Der Zielwirt des Parasiten sind jedoch größere Fische. Dies bedeutet: Raubfische, die im Rhein die kleineren Grundeln fressen, infizieren sich dadurch ebenfalls mit dem Wurm. So verbreitet sich der Wurm stetig weiter.

*Anmerkung mainkarpfen: Wir glauben, die Grundel frisst so ziemlich ALLES. Auch was sie nicht kennt verschwindet in ihr.

Nicht alles ist gesund, was satt macht

Doch nicht nur für die großen heimischen Fischarten, die direkt die Grundel fressen, stellt der Wurm eine Bedrohung dar: Der mit ihr eingeschleppte Höckerflohkrebs ist bereits zur Hauptnahrungsquelle auch für Barbe, Döbel und Forelle geworden. „Das ist energetisch zunächst von Vorteil für die Fische, denn diese Krebstiere sind massenhaft vorhanden“, so Kimpel . Der Nachteil: Das Immunsystem der Einheimischen kennt sich mit den für sie neuen Parasiten, die den Höckerflohkrebs als Zwischenwirt benutzen, nicht aus. Gegenüber hiesigen Schädlingen und Krankheitserregern haben die Fische eine gewisse Widerstandsfähigkeit entwickelt, doch gegen gebietsfremde Organismen besitzen sie oft nur geringe oder gar keine natürlichen Abwehrkräfte.

Möglicherweise sterben die Tiere daher durch den Parasiten früher.

Das Trio aus Wurm, Höckerkrebs und Grundel illustriert daher gut den Einfluss eingeschleppter Arten auf sensible Ökosysteme: „Wenn invasive Arten durch die Verdrängung einheimischer Arten dominieren und dabei auch noch Wirte für bestimmte neue Parasiten und Krankheitserreger sind, können sich Krankheiten leichter ausbreiten“, erklärt der Biologe Kimpel. Letztendlich kann dies zum Verschwinden heimischer Arten aus einem Lebensraum wie dem Rhein führen. Sein Fazit: „Der Schutz der heimischen Artenvielfalt dient auch der Gesundheit der Organismen im jeweiligen Ökosystem.“

   

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Spezieller Boilie für Karpfen im Main…

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Über die Wintermonate waren wir nicht ganz faul und haben uns Gedanken über einen Boilie gemacht, der zum Nahrungsangebot der Karpfen im Main passt. Wie ich ja schon schrieb, fühlt sich nicht nur die Grundel, sondern auch der Höckerflohkrebs mittlerweile bei uns im Main -leider- sehr wohl. Nicht nur Weißfische wie Rotaugen und Kollegen, sondern auch unsere Karpfen haben den Höckerflohkrebs „zum Fressen gern“. Deshalb haben wir einen Höckerflohkrebs-Boilie „gebaut“, der -hoffentlich- dem Geschmack der Karpfen zusagt.   Wir haben absichtlich nur knallharte Ü-30er-Kugeln hergestellt und der Geruch ist tatsächlich unbeschreiblich …   Sobald unsere Karpfen-Saison beginnt, testen wir die „Floh-Kugeln“  🙂 Ein kleines Videochen haben wir schon mal gemacht und während der „Testphase“ werden wir noch weitere Kurzberichte liefern. Schau mer mal <^^))))<

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