-Literarisches- „Ruf des Fischwassers“ von Willy Steding August 1948

Literarisches

So macher sollte mal darüber nachdenken und sein Hobby nicht nur als Jagd auf große Fische sehen. Oder? 

Wenn du müde geworden bist von den Enttäuschungen des Lebens und die Nöte der Zeit deinen klaren Sinn vernebelt haben, wenn du verzweifelt und angeekelt von der scheinbaren Sinnlosigkeit alles Geschehens den Zweck deines Daseins nicht mehr verstehst, wenn du verraten wurdest oder verlassen – dann gibt dir das Fischwasser das wieder, was du verloren hast: Freude an der Natur, Demut, Versenkung in die Wunder des All und tiefe Einsicht in das Wesen aller Dinge.

Dann spürst du wieder mit kindlicher Erlebnisfähigkeit, wie unwichtig im Grunde dein persönliches Ich ist, wie unwichtig deine Tagessorgen sind, wie gleichgültig und belanglos alles, was schmerzte – ja selbst das tiefste Leid wird still. Der Schmerz ist am Wasser nicht mehr so schmerzhaft, das Leid nicht mehr so zermalmend, die Einsamkeit nicht mehr so unerträglich…

Auszug aus „Die Fischwaid“ vom August 1948 

Autor: Willy Steding

 

 

 

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-Merkblatt für Angler-

Merkblatt für Angler zur Koi-Herpesvirus-Infektion

in freien Gewässern

 

Die Koi-Herpesvirus-Infektion ist eine für Karpfen und Koi-Karpfen (Cyprinus Carpio) hochansteckende Viruserkrankung. Die ersten Erkrankungen wurden beim Koi beschrieben, inzwischen ist die Fischseuche weltweit verbreitet und zunehmend werden Seuchenausbrüche auch in Nutzkarpfenbeständen sowie Wildkarpfenpopulationen registriert.

 

Die KHV-Infektion ist eine anzeigepflichtige Tierseuche. Bei Ausbrüchen in freien Gewässern ist eine Bekämpfung der Tierseuche meist nur begrenzt möglich. Oberstes Ziel ist es somit die Weiterverbreitung und Verschleppung durch Personen und Gerätschaften zu unterbinden.

 

Im akuten Seuchenfall scheiden erkrankte Karpfen hohe Mengen an Virus aus. Somit sollte eine Befischung nur durch Personen erfolgen, die eine geeignete Desinfektion der genutzten (Angel-) Gerätschaften, Behältnisse, Kescher und der eigenen Person sowie unschädliche Beseitigung der Tierkörper und Tierkörperteile gewährleisten können.

Die Koi-Herpesvirus-Infektion ist nicht auf den Menschen übertragbar, klinisch kranke Fische sind jedoch aus lebensmittelrechtlicher Sicht ekelerregend und nicht als Lebensmittel geeignet.

 

 

  • Geangelte Fische müssen unmittelbar nach dem Fang getötet werden.
  • Gefangene Fische dürfen nicht an andere Gewässer verbracht werden.
  • Das Ausnehmen der Fische (Ausweiden) sollte nicht am Gewässer erfolgen. Eingeweide müssen unschädlich beseitigt werden und dürfen nicht an fischfressende Vögel und andere Tiere verfüttert werden.
  • Kescher, Stiefel und Behältnisse mit direktem Fischkontakt müssen mit einem geeigneten handelsüblichen Desinfektionsmittel gut desinfiziert werden und abschließend ab- bzw. austrocknen.
  • Die Desinfektion von Angeln, Zubehör und Händen wird dringend empfohlen. Ein vollständiges Abtrocknen der Ausrüstung ist durchzuführen.
  • Für Oberflächen und Gegenstände, die lediglich Wasserkontakt hatten, wird ein vollständiges Abtrocknen empfohlen.

 

Hinweise zur Desinfektion

Eine Desinfektion muss fachgerecht durchgeführt werden. Insbesondere Kescher, Stiefel und Behältnisse mit unmittelbarem Fischkontakt müssen sehr sorgfältig desinfiziert werden. Ein Besprühen oder Eintauchen mit handelsüblichen Desinfektionsmitteln ist hier angezeigt, dabei ist auf eine ausreichende Konzentration und Einwirkzeit sowie Materialverträglichkeit zu achten. Für die Beratung und korrekte Anwendung eines Desinfektionsmittels ist der Fachhändler die richtige Adresse.

Für alle übrigen Gegenstände ohne Fischkontakt (Angeln und Zubehör), sowie für Hände sind für den Haushalt gebräuchliche Desinfektionsmittel bzw. Handdesinfektionsmittel aus der Drogerie oder Apotheke geeignet.

Die UV-Strahlung der Sonne sowie Hitze haben starke entkeimende Eigenschaften und ergänzen die Desinfektion hervorragend. Ein alleiniges Ab- bzw. Austrocknen von Geräten mit Fischkontakt ist nicht ausreichend, wenn diese unmittelbar wieder zum Einsatz in Gewässer kommen.

 

Herausgeber:

Fischgesundheitsdienst Baden-Württemberg

 

 

 

 

 

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„KOI – HERPESVIRUSINFEKTION“ im Main?

KOI-HERPESVIRUSINFEKTION

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Heute wurde ich gefragt, ob bei uns hier im Main auch schon die sog. Koi-Herpesvirusinfektion aufgetreten sei.

Zum Glück NOCH nicht !!!!!

Aber was ist eigentlich die „KHV“?

Die Koi-Herpesvirusinfektion ist eine durch das Koi-Herpesvirus (KHV) verursachte seuchenartige, akut bis subakut verlaufende virale Infektionskrankheit der Karpfen und Koi-Karpfen.

Sie ist seit Ende 2005 in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche.

Die Inkubationszeit liegt in Abhängigkeit verschiedener Faktoren wie Stress und der jeweiligen Kondition der Fische, zwischen einer Woche und mehreren Monaten. Kommt es zum Ausbruch der Krankheit, liegt die Mortalitätsrate (Sterberate) in der Regel zwischen 80% und 100% in einem Zeitraum von 24 Stunden bis 14 Tagen.

 

Erreger      

Das KHV wurde im Jahr 2000 von Ron Hedrick von der University of California, als Herpesvirus beschrieben. Es ist noch nicht bekannt, ob dieses Virus mit dem Herpesvirus cyprini, dass bereits 1990 in Japan beschrieben wurde, identisch ist.

Der Erreger kommt in Koikarpfen und Nutzkarpfen vor. Andere nicht artverwandte Cypriniden wie Graskarpfen oder Goldkarausche, scheinen vom Virus nicht immer unberührt zu bleiben. Gesichert sind diese Angaben insofern, als KHV bei Goldfischen bereits nachgewiesen wurde und sie, sofern sie nicht erkrankten, als Überträger fungieren. Als gesichert gilt, dass das Virus nur Karpfenfische befällt.

 

Übertragung

Wie die meisten Viren, wird auch das Koi-Herpesvirus durch direkten Kontakt übertragen. Dies können die Fische selbst sein über Hautkontakt und Kiemenausscheidungen, Wasser oder sonstige Flüssigkeiten die Kontakt zu infizierten Fische hatten. Das Hantieren im Wasser mit den Händen, oder Arbeiten mit Gegenständen wie Keschern oder Netzen oder Kontakt mit dem Schuhwerk reichen bereits aus, um das Virus zu übertragen. Wasservögel können ebenfalls das Virus ins Wasser einbringen, obwohl das Virus nicht länger als zwei Stunden außerhalb seines Lebensraumes überlebt. Ohne einen Karpfen als Wirt überlebt das Virus maximal 14 Tage im Wasser. In den meisten Fällen wird das Virus durch Neuzugänge von Fischen in den Bestand verschleppt.

 

Krankheitsverlauf

Der Krankheitsverlauf ist eher unspezifisch und viele der auftretenden Krankheitssymptome werden durch andere Krankheiten verdeckt oder treten als Sekundärinfektion in Erscheinung, die dann nicht auf KHV-Befall schließen lassen. Darunter sind vor allem auch schlechte Wasserwerte (Ammoniak, Sauerstoffmangel, Überfütterung oder mangelhaft funktionierende Filteranlagen) zu nennen, aber auch bakterielle Krankheiten, die man in den Teich einschleppen kann. Jedoch werden im Temperaturbereich zwischen 18°C und 25°C die höchsten Verlustraten beobachtet. Der Ausbruch der Krankheit ist bereits bei 8°C möglich. Demnach muss sich nach den Erkenntnissen der neuesten Forschung das Virus an europäische Verhältnisse angepasst haben. Bei Temperaturen von über 30°C und unter 4°C scheint das KHV nicht infektiös zu sein. Der Krankheitsverlauf wird aber auch durch weitere Umwelt- und Haltungsbedingungen (Wasserqualität, Besatzdichte, Stress) entscheidend beeinflusst.

Das klinische Bild weist folgende Symptome auf:

  • Apathie
  • Absonderung vom Schwarm
  • Vermehrte Schleimbildung
  • Fetzenartige Schleimablösung
  • Nekrosen an den Kiemen (weiße oder rote Flecken)
  • Nekrosen und Blutungen in der Haut
  • Fressunlust oder Futterverweigerung
  • Eingefallene Augen
  • Kopfstehen
  • Farbverlust
  • Rauhe Haut (Sandpapiereffekt)
  • Blutungen in und an Organen
  • Nekrosen in Organen
  • Geschwollene Milz
  • Veränderte Nieren

 

Pathologisch ist die Koi-Herpesvirusinfektion durch eine interstitielle Nierenentzündung, Einschlusskörperchen in Kiemen oder Darm, Keulenbildung an den Kiemen, Riesenzellen-Bildung und verändertes Blutbild gekennzeichnet.

 

Diagnose

Der Erreger kann durch Polymerace-Kettenreaktion (PCR) oder LAMP-Test nachgewiesen werden.

 

Quarantäne

In Quarantäne müssen krankheitsverdächtige sowie frisch importierte Tiere. Dies gilt auch für konditionell schwache Tiere. Bei wertvollen Tieren sind die Teiche mit Netzen gegen Vogelflug zu sichern. Neuzugänge sind für mindestens 14 Tage bei mindestens 20°C separat zu setzen, idealerweise bei verschiedenen Temperaturbereichen und einer Dauer von rund vier Wochen.

 

Behandlung

Eine Behandlung mit Aussicht auf Heilung besteht zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht. Infizierte Tiere können mit einer Temperaturerhöhung von über 30°C über einen Zeitraum von über 30 Tagen so therapiert (immunisiert) werden, dass sie mit dem Virus leben können.

Allerdings werden die Tiere, sofern sie überleben, zu Überträgern.

 

Quelle: Auszugsweise Wikipedia

 

 

 

 

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Auch Grasfische gibt´s bei uns im Main (auch sehr große!)

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Auzugsweise aus „Wikipedia“

Der Amur ist eigentlich kein Karpfen, jedoch wird er sehr oft als „Graskarpfen“ bezeichnet.

Bei uns hier im Main gibt es auch „Graser“ und diese Burschen werden auch ziemlich groß!

 

Deshalb mal ein Bericht über Grasfische aus dem Sonderheft der Zeitschrift Blinker „Süßwasser-Fische Angler Lexikon“ aus den 90er Jahren.

 

GRASFISCHE  

Erkennungsmerkmale

„Graskarpfen“: Sein Körper ist kräftig und langgestreckt –spindelförmig, die Rückenflosse setzt etwas vor den Bauchflossen an. Die Augen liegen tief, daher wirkt die Stirn auffällig breit. Das Maul ist groß und halbunterständig, an den Kiemen finden sich ausgeprägte strahlenartige Rillen. Die Rücken- und Schwanzflosse sind dunkel, die anderen Flossen hellgrau, die Schuppen schwarz gesäumt (Netzzeichnung). Beim Öffnen der Leibeshöhle zeigt der Graskarpfen ein dunkles Bauchfell wie unsere heimische Äsche und der Giebel. Vom Döbel unterscheiden ihn seine tiefer liegenden Augen und der wuchtige Schwanzstiel, die größeren Schuppen und der spitzere Kopf

„Silberkarpfen“: Sein Körper ist gedrungen und hoch, auffällig kleine Schuppen, ähnlich denen der Schleie, schützen ihn. Das Maul ist oberständig, die Rückenseite graugrün gefärbt, der Bauch und die Seitenpartien silbrig, die Flossen dunkel, Afterflosse und paarige Flossen schimmern zuweilen golden. Der Bauch bildet vom Hals bis zur Afteröffnung einen scharfen schuppenlosen Kiel.

„Marmorkarpfen“: Er wirkt ebenfalls seitlich zusammengedrückt, die kleinen Schuppen sind wolkig marmoriert. Die Augen liegen in dem übermäßig großen Kopf noch tiefer als beim Silberkarpfen, das Maul ist oberständig. Der kurze Bauchkiel verbindet nur die Bauch- mit der Afterflosse. Von der Bauchflosse nach vorne ist der Unterteil des Körpers abgerundet.

 

Lebensraum

Ursprüngliche Heimat der Grasfische ist das Einzugsgebiet des Amur ist Ostasien, von der früheren UDSSR bis zu den Flüssen der südchinesischen Provinz Kanton. Die Chinesen züchten den weißen Amur schon seit über 2000 Jahren. Erst nach dem Zweiten Weltkrieg kamen die Grasfische über Russland nach Polen, Rumänien, Ungarn, Tschechoslowakei und Österreich. Angelvereine in Franken, Niederbayern und der Oberpfalz führten die Asiaten Ender der 60er Jahre in der BRD ein. Inzwischen kommen die Grasfische in vielen deutschen Gewässern vor.

 

 

Standplätze und Lebensweise

Stöhnt alles vor Hitze und sucht den Schatten, dann fühlen sich Grasfische so richtig wohl. Lassen sich die Sonne auf den Buckel brennen, ziehen dort, wo sich das Wasser am schnellsten erwärmt, träge und nahe unter der Oberfläche ihre Runden. Meist finden sich 10 bis 15 Fische zusammen. Schon ein Vogel, der über das Wasser flitzt, kann panische Angst unter ihnen auslösen. Sie stieben auseinander, manchmal auch ohne erkennbaren Grund. Die Grasfische fühlen sich wohl in stehenden wie fließenden Gewässern. Warmes Wasser lieben sie. Treibt der Wind laues Oberflächenwasser in eine Bucht, erwärmt die Morgensonne einen Seeteil am schnellsten: es wird nicht lange dauern, und die Fische finden sich ein. Genauso magnetisch wirken Warmwassereinläufe, besonders im Winter, und die Wasserpflanzen im Sommer. Dass die Grasfische sehr räuberisch sind, wie ihnen nachgesagt wird, ist zu bezweifeln. Gelegentliche Fänge mit Kunstködern rühren wohl eher daher, dass die Fische von außen gehakt werden.

 

Nahrung

„Graskarpfen“: Als Jungfisch, bis er ungefähr 10cm lang ist, ernährt sich der Grasfisch von Larven und Zooplankton. Danach stellt er sich um auf pflanzliche Nahrung, zunächst weiche Unterwasserpflanzen wie Fadenalgen, Netzalgen und Laichkräuter. Mit zunehmender Größe bevorzugt er härtere Pflanzen. Schilf, Rohrkolben, Seggen und Binsen, zermahlen seine scharfen, langen Schlundzähne problemlos.

„Marmor- und Silberkarpfen“: Sie ernähren sich von tierischem Plankton, das sie aus dem Wasser filtern. Die Fische schwimmen mit offenem Maul und lassen das Wasser durch ihre Maulhöhlen strömen. Feine Lamellen zwischen Maulhöhle und Schlund filtern die schwebenden Kleinstlebewesen heraus.

 

Laichzeit und Fortpflanzung  

 

Der „Graskarpfen“ laicht in seiner Heimat bei 21 bis 22 Grad Wassertemperatur, und zwar in stark fließendem Wasser über kiesigem Grund. Die befruchteten Eier quellen stark und schweben mit der Strömung im Wasser (pelagisch). Je Kilo Körpergewicht des Rogners kann man von 50.000 – 150.000 Eiern ausgehen.

Der „Silberkarpfen“ laicht in Europa, wenn das Wasser 23 bis 24 Grad erreicht. Die Geschlechtsreife tritt ein mit sechs bis sieben Jahren, wie auch beim „Marmorkarpfen“, der ab 25 Grad Wassertemperatur laicht. In Deutschland pflanzen sich die Grasfische, soweit bekannt ist, nicht natürlich fort.

 

Wachstum, Alter

Der „Graskarpfen“ wird in seiner chinesischen Heimat bis zu 50kg, der „Silberkarpfen“ bis zu 40kg, der „Marmorkarpfen“ bis zu 70kg schwer. Auch in Deutschland können die Fische ihr Höchstgewicht erreichen, so sind sich Experten sicher. Zumal sie ziemlich schnell wachsen. Im Echternacher See (Luxemburg) beispielsweise, wuchsen Marmorkarpfen innerhalb von drei Jahren von 20g auf 18 Pfund heran. Die ein Jahr älteren Fische wogen bis zu 34 Pfund, ein Marmorkarpfen von weit über 50 Pfund war höchstens 7 Jahre alt. Silberkarpfen sollen ähnlich gut abwachsen, Graskarpfen dagegen wesentlich langsamer. Erst nach drei bis vier Sommern bringen sie es auf 5 Pfund. Kein Wunder, muss der Graskarpfen doch ca. 1 Zentner Pflanzenmasse aufnehmen und verdauen, um sein Gewicht nur um 1 kg zu erhöhen. Welches Alter Grasfische in freier Wildbahn erreichen, ist noch ungeklärt. Man geht von ähnlichen Werten wie beim Karpfen aus, also über 40 Jahre.

 

 

Biologische Besonderheiten

Der Name Graskarpfen ist irreführend, da es sich um keinen Karpfen handelt. Systematisch ist er als Weißfisch zwischen Rotauge und Rotfeder einzuordnen. Damit der Grasfisch gut abwächst und damit dem Karpfen keine Nahrungskonkurrenz macht, muss das Gewässer pflanzenreich sein. Die Besatzmenge sollte dem Pflanzenbestand angepasst werden. Zu viele Grasfische fressen ein Gewässer kahl, und zwar in einem Sommer.

Alle Grasfische benötigen wenig Sauerstoff. Durch Wärmeperioden, oder dickes Eis gehen kaum Fische ein. Generell birgt es aber gewisse Risiken in sich, die Asiaten auszusetzen. Zum einen können sie Parasiten mitbringen, gegen die einheimische Fischarten keine natürliche Widerstandskraft besitzen; zum anderen sind sie anfällig für einheimische Seuchen.

 

Fangzeiten

Optimal fressen die Grasfische nur, wenn das Wasser zwischen 25 und 30 Grad warm ist. Dann nimmt beispielsweise der „Graskarpfen“ bis zu 120% seines Körpergewichtes an Nahrung auf.

Der Hochsommer: er ist die mit Abstand beste Angel(jahres)zeit.  Schönwetterperioden und Flachwasser sind gute Voraussetzungen. Wenn die Mittagssonne vom Himmel brennt, beißen die Grasfische an der Oberfläche; fällt warmer Regen, erwischt man sie am besten im Mittelwasser. Auch die frühen Morgen- und Abendstunden sind vielversprechend, besonders am sonnenbeschienenen Ufer. Kühlt es in der Dämmerung nicht übermäßig ab, beißen die Fische während der ganzen Nacht. Schlechte Fangchancen dagegen im Winter: Bei Wassertemperaturen von unter 13 Grad nimmt der Grasfisch nur noch ein lebensnotwendiges Minimum an Nahrung auf. Wer jetzt fangen will, muss bei Warmwassereinläufen angeln.

 

Fangmethoden, Geräte und Köder

Nur eine Methode lässt es zu, den Graskarpfen selektiv nachzustellen: das Angeln an der Oberfläche, und zwar auf Sicht. Heiße, windstille Tage sind optimal. Man sucht dann die flachen Buchten ab, am besten mit einem Fernglas oder einer Polarisationsbrille. Die Montage richtet sich danach, wie weit die Fische vom Ufer entfernt stehen. Sind es nur einige Meter? Dann angelt man „unbeschwert“, das heißt ohne Blei oder Pose. Als Wurfgewicht dient der Köder, ein Misch- oder Weißbrotstückchen mit etwa 2 cm Kantenlänge, durch dessen Kruste man den 6er Haken führt. Stehen die Fische weiter draußen? Dann brauchen wir eine Beschwerung: Bei Wind und flachem Wasser eine Grundblei-Montage mit langem Vorfach, die das Brotstück zur Oberfläche auftreiben lässt; bei ruhigem Wasser eine kleine, durchsichtige Wasserkugel. Um die Fische nicht zu verscheuchen, überwirft man sie weit und kurbelt den Köder vorsichtig in ihre Nähe. Wer einige Brotstückchen anfüttert, macht die Graskarpfen neugierig und nimmt ihnen den Argwohn gegenüber dem Köder.

Nach dem Anhieb ist robustes Gerät gefragt. Zwar kämpfen die Grasfische nicht so bullenstark wie Karpfen, doch sie werden schwerer, und sie verstehen es, Hindernisse im Wasser auszunutzen. Eine Rute von mindestens 3 Metern, mit kräftiger, über die ganze Länge verteilter Aktion, gewährleistet zweierlei: Ihr Rückgrad reicht aus, um den Fisch im Drill zu ermüden, und ihre Länge lässt es zu, ihn im Drill zu dirigieren. Sind große Grasfische zu erwarten, sollte die Stationärrolle mit 180 Metern 35er Schnur gefüllt sein, für kleinere reicht eine 30er Leine. Ein geräumiger Kescher mit langem Stiel erleichtert die Landung. Neben der Brotkruste versprechen zwei weitere Oberflächenköder Erfolg: einfaches Gras knotet man in möglichst lockere Bündel zusammen und steckt es auf einen stabilen, kurzschenkeligen Haken Größe 4. Die Fische saugen diesen Köder kurz ein, speien ihn aber oft gleich wieder aus. Der Anhieb muss sofort nach dem Biss erfolgen. Das gilt auch beim Angeln mit der Grasfliege. Man bindet sie aus einigen Fäden grüner Wolle und bietet sie mit der Fliegenrute auf Sicht an.

Beim Grund- und Posenangeln fällt es schwer, dem Graskarpfen gezielt nachzustellen, denn alle Köder, die er liebt, mag auch „unser“ Karpfen: Teigkugeln, Kartoffelstückchen, Maden, Käse, Brotflocke, Makkaroni, Boilies usw. Grundsätzlich gilt: Die Köder sollten etwas kleiner ausfallen als beim Karpfenangeln; Haselnussgröße ist das Maximum.

Anfüttern über mehrere Tage steigern die Fangchancen erheblich. Auch während des Angelns empfiehlt es sich, kleinere Mengen nachzufüttern. Die meisten Fische bringt das Grundangeln mit Boilies. Man fädelt die harten Protein-Kugeln per Ködernadel auf das „Haar“, ein 0,08mm dünnes, kurzes Schnurstück, das am Hakenschenkel befestigt wird. Aufgrund eines mindestens 40g schweren Bleies, vor das ein Stopper geschaltet wird, hakt sich der Karpfen beim Biss selbst. Dagegen ist beim Grundangeln mit herkömmlichen Ködern ein schneller Anhieb erforderlich: Die Fische lassen beim geringsten Verdacht wieder los. Daher lohnt der Einsatz von Schwing- und Zitterspitze.

Beim Posenangeln auf Graskarpfen hat sich die Liftmethode bewährt. Die Antennenpose wird dabei auf Übertiefe eingestellt, so dass ein Schrotblei, ungefähr 10 cm vor dem Köder plaziert, auf Grund liegt. Der Fisch hebt es beim Biss an, und die Pose „wächst“ aus dem Wasser.

Lange war in Deutschland umstritten, dass sich auch der Silber- und Marmorkarpfen mit herkömmlichen Ködern fangen lassen. Doch ungarische Angler haben es bewiesen. Sie angeln mit kleinen, unscheinbaren Stachelschweinposen im Mittelwasser, wo die Planktonfresser ihre schwebende Nahrung suchen. Damit die Fische auf den Köder stoßen, füttern die Ungarn mit solcher Ausdauer an, dass ihren Angelplatz ständig eine Futterwolke einnebelt. Und der Duftstoff des Futters, Vanille, zieht die Grasfische magnetisch an. Mit offenem Maul schwimmen sie durch die schwebenden Futterpartikel – und nehmen dabei irgendwann auch den Köder auf. Der muss möglichst klein sein, Popcorn oder Brotflocke sind beliebt in Ungarn. Doch auch beim Grundangeln lassen sich Silber- und Marmorkarpfen fangen: mit „schwebendem“ Köder.

 

Anhieb, Drill und Landung

So schnell die Grasfische den Köder einsaugen, so schnell speien sie ihn auch wieder aus. Sobald die Pose zuckt oder der Bissanzeiger sich bewegt, muss der Anhieb erfolgen. Da der Silber- und der Marmorkarpfen ein sehr zähes Maul haben, sollte man ziemlich hart anschlagen. Die erste Phase des Drills, beim Karpfenangeln die kritischste, ist beim Grasfisch eher harmlos. Im Gegenteil: Man kann ihn sogar direkt nach dem Anhieb überrumpeln, indem man ihn stark forciert und in den Kescher drillt, bevor er merkt, wie ihm geschieht. Gelingt das, spart man Zeit und Nerven, denn schwere Grasfische kämpfen sonst ziemlich hart. Wie der Karpfen streben sie Hindernisse an, Krautbänke und Seerosenfelder dienen ihnen als „Fluchtburgen“.

 

Rekordgrößen

1984 hat der Blinker die Grasfische in seine Hitparade aufgenommen. 1988 ging ein Rekordfisch von 63 Pfund in Österreich an den Haken. Erst im Jahr 1991 wurde er vom Thron gestoßen, und zwar gleich um drei schwerere Fische. Neuer Rekord: Ein Marmorkarpfen von 90 Pfund 200g, gefangen im See des Kraftwerkes Großkrotzenburg auf Erdnuss-Boilies. Drillzeit: 2 ½ Stunden an 27er Schnur. 

 

 

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Video: Angelplätze Hanau/Steinheim -von mainkarpfen.de-

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Einige Fotos vom Hanauer Hafen (19. Februar 2012)

Hier einige Fotos vom Hafen Hanau.

Fotos:  www.mainkarpfen.de /www.fotosamstage.de

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Angeln ab 01.Januar 2012 im Hanauer Hafen erlaubt !

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Nachdem es seit 01.Januar 2012 erstmals Angelerlaubnisscheine für den Hafen Hanau gibt, stellen wir hier den Hafen mal kurz vor.

Der Mainhafen Hanau ist der Binnenhafen der Stadt Hanau. Er ist nach dem Frankfurter Osthafen der zweitgrößte Hafen am Main und zählt zu den Häfen mit dem größten Güterumschlag an Main, Main-Donau-Kanal und Donau.

Mit der Eröffnung des Main-Donau-Kanals 1992 wurde der an den Hafen angebundene Verkehr auch in Richtung Donau und Schwarzes Meer geöffnet. Der Mainhafen Hanau stellt heute eine Abteilung der Stadtwerke Hanau GmbH dar.

Heute ist der Mainhafen Hanau – am Schiffsumschlag gemessen – einer der größten deutschen Häfen an Main und Donau. Am Main ist der Hanauer Hafen der zweitgrößte nach dem Frankfurter Osthafen mit einer Kailänge von 2,8 km.

Bei 1.363 Schiffsbewegungen und 27.889 Waggonbewegungen betrug der Güterumschlag von Bahn und Schiff gemeinsam 3,2 Mio. t. Davon betrug der Schiffsanteil 1,8 Mio. t.

Abgestimmt mit der Ordnungsbehörde der Stadt Hanau und der Fischerzunft Steinheim, gibt die „Hanau Hafen GmbH“, Saarstraße 12, Tel.: 06182-365-6000 Erlaubnisscheine für das Begehen des Hafengeländes aus. Ebenso sind auf diesen Erlaubnisscheinen die Stellen ersichtlich, an welchen geangelt werden darf.

Da im Hafen natürlich auch Getreide verladen wird und hier beim Verladevorgang einiges am Getreide ins Wasser gelangt, ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass sich im Hafenbecken einige sehr große Karpfen befinden.

Wer also tatsächlich ein noch „jungfräuliches“ Karpfengewässer sucht, der findet dies im Hanauer Hafen.

Die Jahreskarte kostet 40.- Euro und die Tageskarte 5.- Euro.

Für den Erwerb einer Karte ist ein gültiger Personalausweis und die Angelerlaubnis der Fischerzunft Steinheim erforderlich.

Alle Scheine sind nummeriert, nicht übertragbar und können auch über einige Angelfachgeschäfte bezogen werden.

 

 

 

 

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Video vom 15.02.2012 -von mainkarpfen.de-

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Video vom 13. Februar 2012 -von mainkarpfen.de-

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Video 1 -von mainkarpfen.de-

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