Erdnussbutter -Probier´s doch einfach mal!-

Erdnussbutter
– „Probier´s doch einfach mal!“ –
Von mainkarpfen.de
Erdnussbutter im Anfutter bringt Karpfen (und nicht nur die) so richtig auf Touren!
Wer allerdings einen festen „Erdnussbutter-Teig“ herstellt, hat auch noch einen sehr fängigen Hakenköder.
Wir benutzen unseren „Basis-Teig“ und vermischen Erdnussbutter damit. Einfacher geht es aber mit dem „Innenleben“ eines frischen Weißbrotes, welches man mit Erdnussbutter gründlich verknetet. Auf ca. 200 g Weißbrot – ohne Kruste – gibt man einfach 3 – 4 Esslöffel Erdnussbutter, verknetet die Butter mit dem Brot und fertig ist der Köder, der auch richtig gut am Haken (oder Haar) hält.
Ganz einfach herzustellen und doch so fängig!

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Leber- oder Blutwurstteig -Probier´s doch einfach mal!-

Leber- oder Blutwurstteig
–„Probier´s doch einfach mal!“-
Von mainkarpfen.de
Wenn man eine halbe (kleine) Dose Leber- oder Blutwurst ins Anfutter mischt, ist das nicht gerade appetitlich anzusehen.
Man kann auch frisches Weißbrot nehmen und die Wurst mit diesem vermengen, sieht aber auch nicht besser aus.
Allerdings ist dieser Teig überaus fängig!
Drei Scheiben Weißbrot und eine halbe Dose Leber- oder Blutwurst mit den Fingern vermengt und eine Nacht lang –nicht zu kühl – aufbewahrt, lockt garantiert so Fische an den Haken. Die andere Hälfte der Dosenwurst ins Futter, egal ob dieses Futterkörbchen kommt oder per Hand eingeworfen wird, Leber- oder/und Blutwurst macht die Fische schwach. Ob Karpfen, Rotauge, Brassen usw., alle mögen diese Wurst (ich übrigens auch…) 

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Berliner Weisse -Probier´s doch einfach mal!-

„Berliner Weisse“
„Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
„Berliner Weisse“ muss man nicht fertig kaufen. Es gibt von der Fa. „Berliner Kindl Weisse“ sog. MIXcups. Diese kleinen Döschen werden dem Bier einfach zugegeben und fertig ist ein wohlschmeckendes Erfrischungsgetränk. Aber auch als Zusatz für unser Futter sind diese „MIXcups“ bestens geeignet.
Folgende Sorten sind erhältlich: Himbeer, Waldmeister, schwarze Johannisbeere, Grapefruit, Waldbeere, Rhabarber.
Eine saubere, allerdings beim mischen etwas klebrige, Sache, mit der man sein Futter mit fruchtigem Aroma für die Fische ganz schnell interessanter machen kann.

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Teig am Haken oder Haar -Probier´s doch einfach mal!-

Teig am Haken
– „Probier´s doch einfach mal!“ –
Von mainkarpfen.de
Wie ja schon in einigen Berichten in „Probier´s doch einfach mal!“ erwähnt, benutzen wir gerne Teig als Köder. Und dieser selbst hergestellte Teig hat uns schon Erfolge gebracht, mit denen wir selbst nicht gerechnet hatten… Ob auf unseren Karpfenteig nun Aale bissen, oder große „Graskarpfen“ auf Teig, der eigentlich für Rotaugen gedacht war, mit Teig ist (fast) alles möglich.
Unser Teig hat meist eine ziemlich feste Konsistenz, damit er direkt am Haken befestigt werden kann. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den Teig am Haar zu befestigen. Hierfür benutzen wir die gute alte Feder, die sich in einem normalen Kugelschreiber befindet. Ein alter Trick, aber noch immer höchst wirksam.
Einfach die Feder aus einem Kugelschreiber rausnehmen (vorzugsweise einem Kugelschreiber den man nicht mehr benutzt), diese Feder am Haar-Ende anbinden und schon kann der Teig darum geknetet werden.
Natürlich kann man diese Federn als Spirale auch im Fachhandel kaufen, was in Gewässern mit Hängern doch empfehlenswert ist.
Wer hat schon zehn oder mehr alte Kugelschreiber daheim rumliegen? 🙂

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„Raffaello“ -Kokos-Boilies“

„Raffaello“ – Kokos-Boilies zum sofortigen Gebrauch –
„Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
Wer kennt sie nicht, die weißen Kugeln mit der Kokos-Ummantelung?
Dank des halbwegs stabilen „Innenlebens“ dieser Kugeln lassen sie sich sehr gut als Haarköder zum Karpfenfischen verwenden. Nicht nur, dass diese Kugeln sich durch den Kokosmantel und der grellen weißen Farbe von anderen Ködern abheben, die Dinger halten auch noch festere Würfe aus, eignen sich aber nach unserer Erfahrung am besten zum Angeln in ca. 10-15m Entfernung zum Ufer. Leider lösen sie sich im Wasser verhältnismäßig zügig auf, was allerdings wiederum einen tollen Lockeffekt erzeugt. Einfach am Haar wie einen herkömmlichen Boilie mit dem Stopper befestigen und ab damit ins Wasser.
Anfüttern muss man mit den Kugeln nicht, dafür sind sie auch zu teuer, wenn aber ein Anfutter verwendet wird, indem sich auch Kokosflocken befinden, klappt´s mit den Schokoladen-Kugeln bestimmt.
Auch hier kann man sich wieder einmal von den Ködern anderer Angler unterscheiden, oder kennt jemand einen Petrijünger, der mit Raffaello-Kugeln angelt? 🙂

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Kartoffelbrei(pulver) -Probier´s doch einfach mal!-

Kartoffelbreipulver
„Probier´s doch einfach mal!“
Von mainkarpfen.de
Kartoffeln sind ein sehr guter Köder, nicht nur für Karpfen. Man muss aber nicht unbedingt mit Kartoffeln fischen, sondern kann deren Vorteile auch im Anfutter nutzen. Nämlich ganz einfach in Form von Kartoffelbrei aus der Tüte.
Allerdings muss man mit der Dosierung vorsichtig sein, da Kartoffelbrei aus der Tüte sehr stark bindet und man ganz schnell eher einen sehr harten Anfutter-Brei gemischt hat, den man höchsten noch „im Stück“ ins Wasser werfen kann.
Somit ist das Kartoffelbrei-Pulver für das Futterkorb-Angeln eher ungeeignet, aber für Stipper die ihre Futterballen per Hand einwerfen eine gute Möglichkeit ihr Anfutter noch attraktiver zu machen. Dies trifft vor allem in schnell fließenden Gewässern zu, und ist für Seen ungünstig.

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Gefärbter Reis -Probier´s doch einfach mal!

Gefärbter Reis im Anfutter
– „Probier´s doch einfach mal!“ –
Von mainkarpfen.de
Um das Anfutter attraktiver zu machen, eignet sich gefärbter Reis sehr gut. Einfachen Reis mit rotem, gelben oder grünem Farbstoff gefärbtem Wasser kochen und diesen dem Anfutter zugeben.
5 Esslöffel auf 1 kg Futter gut vermischen und fertig.
Wer sog. „Langkornreis“ benutzt, kann diesen durchaus auch als Hakenköder benutzen. Gefärbte Maden sind bei uns ja verboten und Reiskörner sehen Maden durchaus ähnlich – und bewegen sich genauso wie die Gummi-Maden, die der Fachhandel bereit hält -, nämlich gar nicht 😉
Fast genauso bunt, genauso bewegungslos, allerdings schmackhafter und viel billiger als Gummi-Fake-Maden.

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Tenside & Phosphate -1989 –

Tenside & Phosphate -1989-
Wie waren unsere Gewässer vor 25 Jahren noch belastet, und was hat sich seither geändert?
Ein Bericht aus der „fischwaid“ vom Dezember 1989 zeigt wie es damals noch um die Flüsse, Bäche, sowie die Meere bestellt war.
Mit dem Verschwinden der verkohlten Trümmer der Städte, mit dem Wiederaufbau und dem Erstarken des deutschen Wirtschaftswunders, wuchs auch in einem zuvor nicht erlebten Maß der Wunsch nach Reinlichkeit und Sauberkeit. In einer umfassenden Wisch- und Weg-Kampagne sollten Gilb und Grauschleier aus Stoffen und Wohnräumen vertrieben werden – Herr und Frau Saubermann als Vorbilder einer Generation.
In jenen Jahren wuchs die Produktion und der Verbrauch von Reinigungsmitteln verschiedenster Art kontinuierlich an und pendelte sich erst Anfang der 80er Jahre auf einem hohen Niveau ein. Die einsetzende Verbreitung von Wasch- und Geschirrspülmaschinen, sowie die Herstellung pflegeleichter, nicht zu bügelnder Textilien führten zu Erleichterung und einer Intensivierung der Säuberungsarbeiten, so dass ein noch häufigeres Waschen, verbunden mit wachsenden Hygieneansprüchen, die Folge war.
Und die Hersteller von Waschpulvern überboten sich in ihren Versprechungen bezüglich Reinigung, strahlendem Weiß und porentiefer Reinheit. Sie warnten vor dem wäscheprüfenden Blick des sauberen Nachbars, vor den Todsünden der Fleckenreste und bemühten sich, das schlechte Gewissen einer Hausfrau aufgrund ihrer von Textilien verkratzten Kinder zu mobilisieren, um das eigene (Heil-)Mittel zur Beruhigung anzubieten. Die Entwicklung der „Vollwaschmittel“ führte zu einem Mehrverbrauch an Waschchemikalien, weil sich nun mit einem einzigen Produkt für z.B. alle Wasserhärten ein „befriedigendes“ Waschergebnis erzielen lässt.
Unsere Kleidungsstücke erstrahlen dank perfektionierter Waschchemie nun in blendendem Weiß, in kräftigen Farben und der Dreck und Schmutzfilm, durch die Chemie ins Abwasser gezwungen, verlässt vernichtet durch den Abfluss unser Gesichtsfeld.
Drucksache 11/4315 des Deutschen Bundestages, 11. Wahlperiode: „Wasch- und Reinigungsmittel gelangen nach ordnungsgemäßem Gebrauch in großer Menge in unsere Gewässer. Die Einleitung dieser Stoffe in die Gewässer der Bundesrepublik Deutschland erfolgt mehr oder weniger gleichmäßig in Abhängigkeit von der Bevölkerungsdichte“.
Diese lapidare Feststellung bedeutete z.B. für das Jahr 1977 einen Gesamtverbrauch von Wasch- und Reinigungsmitteln im Wert von 2,4 Milliarden DM. In jenem Jahr wurden unter anderem über 440.000 t Waschmittel, über 120.000 t 60-Grad-Waschmittel, 62.000 t Spezialwaschmittel, 335.000 t Weichspülmittel, 185.000 t Geschirrspülmittel, 77.000 t Haushaltsreiniger, 42.000 t Schermittel verkauft.
Damit stieg die gesamte Produktion an Wasch- und Reinigungsmitteln von 0,3 Millionen t im Jahre 1952 auf 1,3 Millionen t im Jahre 1977. In den folgenden Jahren erklomm sie weitere Höhen und wurde erst in den letzten Jahren in ihrem Aufwärtstrend gestoppt – die Mengen pendeln sich zwischen 1,5 bis 2 Millionen t ein.
Die Grundidee der Wäschereinigung ist längst passé. Die bloße Schmutzbeseitigung ist längst nicht mehr das Ziel. Der Dreck ist weg – doch wir beginnen uns nun im Bereich chemo-optischer Tricks zu bewegen, um eine vorgegaukelte „echte Reinheit“ zu erwaschen – natürlich auf Kosten der Umwelt.
Über 20.000 Rezepturen liegen dem Umweltbundesamt für die verschiedenen Haushaltswaschmittel vor. Da verwandeln Tenside, Seifen, Phosphate, Sasil, Zitrate, Bleichmittel, Korrosionsinhibitoren, Weißtöner, Enzyme und andere Verbindungen unsere Waschmaschinentrommeln in chemische Wunder-Reaktoren.
Die in den Waschmitteln beigefügten Enzyme „bekämpfen“ die organischen Flecken, wie zum Beispiel Saft, Blut, Ei und Soßen. Sie entfernen die unlöslichen Eiweißverschmutzungen und bewerkstelligen auf diesem Wege ihre Überführung in wasserlösliche Verbindungen. Doch zeigen Enzyme ihre phantastische Wirkung leider nicht nur in der Waschmaschine, sondern auch im Abwasser, wo sie Fische und andere Wasserorganismen schädigen.
Auf der Haut, auf die sie über die Wäsche transportiert werden, können sie bei empfindlichen Menschen Hautreizungen und Allergien verursachen. 1986 wurden ca. 2.000 t Enzyme für Reinigungsmittel produziert und gelangten mit diesen ins Abwasser.
Ein weiterer wichtiger Bestandteil von Waschmitteln sind die sogenannten Gerüststoffe. Sie enthärten das Wasser und verhindern die kalkigen Niederschläge auf Geweben und Maschinenteilen. Zur Reinigungskraft des Mittels tragen sie bei, indem sie den Schmutz aufbrechen, im chemischen Zusammenwirken mit den Tensiden die Waschwirkung steigern und eine Wiederablagerung des Schmutzes verhindern.
Bis vor wenigen Jahren kamen als wichtigste Gerüststoffe fast ausschließlich Phosphate zum Einsatz. Waren es 1975 noch 276.000 t Waschmittelphosphate, die verbraucht wurden, nahm diese Menge in den folgenden Jahren kontinuierlich ab. 1985 waren es nur noch 145.000 t und schließlich nur noch 40.000 t im Jahre 1988.
Diesem positiven Trend bzw. der mit ihm einhergehenden Entwicklung von Ersatzverbindungen ging eine allgemein registrierte starke Eutrophierung der Gewässer voraus.
Die jährliche Phosphateinleitung in die Oberflächengewässer der BRD lag im Jahre 1975 bei 169.000 t. Diese Menge machte 42 % des Gesamteintrages aus und lag noch erheblich über dem Eintrag durch häusliche (Fäkalien) und industriellen Abwässer (156.000 t). Die Mengen landwirtschaftlichen Wirtschaftens lagen damals noch bei 68.000 t.
Auch die Meere blieben und bleiben von dieser Entwicklung nicht unberührt. Gigantische Schadstoffmengen, u.a. eben auch Phosphate, werden über die Flüsse in die Meere eingeschwemmt. Anfang der 80er Jahre transportierte der Rhein, immer noch Chemikalien-Kloake Nr.1, in jeder Sekunde fast 500 g Phosphate gen Norden. Übers Jahr verteilt schob der Strom eine Halde von 30.000 t dieser Verbindungen in die Meere. Von 1950 bis 1970 verdreifachte sich diese Menge. Im gleichen Zeitraum stieg der Phosphatgehalt in der küstennahen südlichen Nordsee von 0,0093 mg/l auf 0.0155 mg/l. Die Konzentration des Wattenmeeres erklomm sogar 0,043 mg/l.
Ein ähnliches Bild zeichneten Elbe und Weser. Ihr Eintrag verantwortet maßgeblich den Anstieg der Phosphatwerte in der Deutschen Bucht um das Drei- bis Fünffache zwischen den Jahren 1954 und 1977. Um Helgoland kletterten die Konzentrationen von 0,0155 mg/l (1962) auf 0,028 mg/l (1977).
Die Zonen höchster Phosphat-Anreicherungen liegen vor der deutsch-niederländischen Küste, markiert durch die Mündungen der drei großen Ströme Elbe, Weser und Rhein.
Die Nordsee wird jedes Jahr, so wird im Vorbereitungsbericht der Bundesregierung zur Nordseeschutzkonferenz 1987 geschätzt, mit 1,5 Millionen t Stickstoff und 100.000 t Phosphor aus den Anrainerstaaten vollgepumpt.
Phosphat wird in der Landwirtschaft zur Bodendüngung eingesetzt. Er ist ein wichtiger Pflanzennährstoff, der allerdings in der Natur normalerweise in nur geringen Spuren frei im Wasser vorliegt. Er kann von manchen Algenarten daher gespeichert werden, um über ihn in Mangelsituationen verfügen zu können. Bei Überangebot und dem Eintritt einiger anderer Umstände bietet sich eine optimale Situation zur Vermehrung der Algen. So geschehen im letzten Jahr, als sie dem Robbensterben vorauseilende Massenvermehrung der Algen in der Nordsee Aufsehen erregte.
Man gab sich überrascht über eine scheinbar plötzliche Entwicklung, die sich jedoch schon lange angekündigt hatte. Langzeitmessungen vor Helgoland hatten nachgewiesen, dass die gesamte im Sommer verfügbare Biomasse des pflanzlichen Planktons von 1962 bis 1984 um das Dreifache angewachsen war. In den Wintermonaten, wenn kalte Temperaturen die Produktion der Algen gering hält, übersteigt sie die Werte vergangener Zeiten sogar um das Zwölffache.
Seit Jahren beobachten Meeresbiologen eine Verschiebung des Artengefüges. Die mit Schwimmgeißeln ausgestatteten Grünalgen, zu denen auch toxische Arten zählen, verdrängen verstärkt die Kieselalgen. Die Wahrscheinlichkeit „giftiger Algenblüten“ wuchs also beständig. Auch das Auftreten immenser Algenmengen gehört inzwischen weltweit zum trostlosen Bild der industrialisierten, von Giften belasteten Wasserwelt. Bereits im Jahre 1987 kam es an den Küsten von Florida und North-Carolina zu Wachstumsexplosionen unter den Algen, in deren Folge Fische in Massen verendeten und Badende über Atem- und Verdauungsbeschwerden klagten.
Versucht man die Zahlen des in die Nordsee abgelassenen „Nährstroms“ mit den Berechnungen von Wasserökologen in Verbindung zu bringen, dürften die gigantischen Algenblüten kaum mehr überraschen. Sie errechneten, dass 1 g Phosphor und 7 g Stickstoff genügen, um 500 g Algen wachsen zu lassen. Wie die Nordsee und das dieses Jahr aus den Schlagzeilen nicht weg zu denkende Mittelmeer leidet auch die Ostsee unter der Flut der Nährstoffe. Durch stetes Ansteigen ihrer Mengen – die Ostsee hat jedes Jahr 70.000 t Phosphor zu verdauen – kommt es auch in der Kieler Förde fast jährlich zu Massenvermehrungen einzelner Algenarten.
Nach ihrem Absterben sinken sie auf den Meeresgrund und werden dort unter Sauerstoffverbrauch von Bakterien zersetzt. Dieser an und für sich natürliche Prozess entwickelt sich jedoch durch die ungeheuren Massen an Algenkadavern zu einem für das Ökosystem gefährlichen Vorgang. Es wird zu viel Sauerstoff verbraucht, so dass für andere in ihrer Atmung auf dieses Gas angewiesene Organismen ein Leben unmöglich wird. Schließlich tolerieren nur noch die im fauligen Bodenschlamm lebenden Schwefelbakterien die widrigen Bedingungen. Sie produzieren den giftigen Schwefelwasserstoff. In einem verzweifelten Kampf ums Überleben verlassen Würmer und Muscheln den Boden und verenden auf dessen Oberfläche. Die Seesterne drehen sich auf den Rücken, um über die dünne Haut ihrer Körperunterseite die letzten Sauerstoffreste ausnutzen zu können.
Adulte Fische können aufgrund ihrer Mobilität Fluchtversuche unternehmen, doch werden sie von sauerstofffreien Wasser eingeschlossen, kommt es zu den immer häufiger zu beobachtenden Massensterben. Prof. Gerlach vom Meereskundeinstitut Kiel spricht von einem „Überfressen der Systeme“. Die Natur vermag nicht die Aufnahme der „angebotenen“ Nährstoffe zu verweigern, da sie satt ist.
Im Gegenteil, sie schleust alle Stoffe durch ihre Ökosysteme hindurch.
Zwar gelingt im ersten Schritt noch die Verarbeitung der „aufgenommenen“ Stoffe in Form eines vermehrten pflanzlichen Wachstums, doch versagen dann die Systeme des Recyclings. Die Prozesse der Zersetzung verlaufen zu schnell und chaotisieren die natürlichen Regelabläufe der Gewässer. Prof. Heydemann, Minister für Natur und Umwelt von Schleswig-Holstein, beschreibt den Boden der Ostsee als eine Todeszone. 98 % der Organismen seine so sauerstoffabhängig, dass sie bei der schlechten ökologischen Qualität der Ostsee bereits auf einem Viertel des Ostseeraumes – 100.000 km2 – ihre Entwicklungsstadien, die an den Boden gebunden sind, nicht mehr durchlaufen können.
Die Entwicklung der sauerstoffarmen Zonen der Ostsee deuteten sich bereits 1978 an, als die Bodenfauna in einer Tiefe von 15 m abstarb. Bis 1979 war die tierische Atmung noch in einer Tiefe von 12 m möglich. Ab 1981 weitete sich die Todeszone zur Oberfläche hin aus, so dass selbst in Tiefen von weniger als 9 m der Sauerstoff durch übermäßige Zersetzung aufgezehrt worden war. Offensichtlich hilflos gegenüber dem angerichteten Schaden wird nun der Versuch unternommen, durch künstliches Eintreiben von Luft in tiefere Schichten die sauerstofffreien Zonen zu durchlüften, um der Fauna die Rückkehr zu ermöglichen. Wesentlich entscheidender als solche lächerlichen Hilfsaktionen ist jedoch die Verminderung des Nährstoffeintrages in die Binnengewässer und Meere.
Was ist also zu tun? Die Frage ruft nach Konsequenzen auf den verschiedenen Ebenen. Da ist die Landwirtschaft zu nennen, die sich wieder einmal den Vorwurf gefallen lassen muss, die Umwelt unnötig zu belasten. Neben den Waschmitteln und der Industrie ist sie mit ihren landwirtschaftlichen Abwässern maßgeblich an der Eutrophierung der Gewässer beteiligt.
Ihr Anteil an der Phosphatbelastung der Oberflächengewässer stieg, sicherlich auch durch beitragsvermindernde Maßnahmen in anderen Bereichen, von nur 10 Prozent im Jahre 1975 auf fast ein Drittel, nämlich 30 Prozent im Jahre 1988. Folglich ist die Ausbringung von Dünger und Gülle auf die Felder streng an deren Umweltverträglichkeit und dem Nährstoffbedarf der Nutzpflanzen zu orientieren. Bodenerosion und Gewässerschutz müssen in der Landwirtschaft stärker müssen in der Landwirtschaft stärker berücksichtige Faktoren werden. Schon mit der Schaffung von gewässerbegleitenden Grünstreifen ließe sich eine geeignete Pufferzone gegenüber den landwirtschaftlichen Störungen erzielen. Auch der Gesetzgeber ist aufgerufen, endlich schneller als bisher auf erkannte Missstände zu reagieren und nicht stets auf die Selbstregulierungskräfte der Industrie zu hoffen.
Als in der Schweiz, den Niederlanden und in Japan das Verbot von Phosphaten in Waschmitteln angegangen wurde, glaubten verantwortliche Stellen in der Bundesregierung noch immer den Sprechern der Waschmittelindustrie, dass Phosphate nicht zu ersetzen seien, bzw. dass die Wäsche ohne Phosphate nicht rein werden würde. Immer wieder reagierten die Bundesregierungen zäh und verspätet mit Gesetzen auf Unterlassung, um den augenfälligen, ökologischen Missständen Herr zu werden.
So erließ sie erst im Jahre 1961 das Detergentiengesetz, in dem vorgeschrieben wurde, dass leichter abbaubare Tenside als die bisher in Waschmitteln beigefügten verwendet werden müssen. Da damals die Schaumberge die Gewässer verunzierten und den Betrachter im ästhetischen Genuss störten, beschränkte sich dieses Gesetz eben ausschließlich auf die Beseitigung jener Bilder.
Erst mit der Tensid – Verordnung von 1977 wurde für die meisten der verwandten Tenside eine Primärabbaubarkeit gefordert. Dahinter stand die späte Einsicht, dass Tenside aufgrund ihrer oberflächenaktiven Eigenschaften im allgemeinen sehr ökotoxisch sind. Diese Wirkung verlieren sie jedoch mit den ersten Abbauschritten.
Nachdem jahrelang Biologen auf die sich immer häufiger einstellende sommerliche Grünfärbung der Binnengewässer hingewiesen hatten und wie immer wieder mühevoll auf deren Zusammenhang mit dem stetig anwachsenden Nährstoffschub aus Landwirtschaft und Waschpulverpaket verwiesen hatten, wurde endlich im Jahre 1980 die Phosphathöchstmengenverordnung verabschiedet, die allerdings nur in einem Stufenplan eine Verringerung der Phosphate in Wasch- und Reinigungsmitteln vorsah.
Mit dem Wasch- und Reinigungsmittelgesetz vom 1. Januar 1987 versucht die Bundesregierung, das Instrumentarium für die Beobachtung der Entwicklung in der Produktion und auf dem Markt sowie für eventuelle Eingriffe zu verfeinern. So müssen z.B. nun die Hersteller die Rahmenrezeptur ihrer Waschmittel, also Art und Menge der Inhaltsstoffe, beim Umweltbundesamt angeben, um deren Umweltverträglichkeit überprüfen zu können.
Parallel hierzu setzte in der Industrie die Verwendung von Phosphat-Ersatzstoffen zur Herstellung von Waschmitteln ein. Plötzlich erschienen auf dem Markt immer mehr Anbieter von vor wenigen Jahren offiziell nicht für möglich gehaltenen „phosphatfreien“ Waschmitteln, die vom Verbraucher gut angenommen wurden. Innerhalb kurzer Zeit stieg ihr Marktanteil von 5 Prozent im Januar 1986 auf geschätzte 90 Prozent im März 1989. Wenn auch das Umweltbundesamt aufgrund bisheriger Untersuchungen diesen Substituten Unbedenklichkeit bezüglich ihrer Umweltverträglichkeit bescheinigt, darf nicht das Gefühl des Schuldenerlasses aufkommen, denn jeder Waschgang bringt Chemie ins Wasser – stellt eine Abwasserbelastung dar.
Letztendlich ist also auch der Verbraucher aufgerufen, sein Waschverhalten zu überprüfen, um die den Gewässern aufgenötigten Chemiemengen zu reduzieren. Denn es muss deutlich festgestellt werden:
Wer während der Urlaubstage oder im Fernsehen fassungslos auf Schaumberge oder die glitschigen Spuren der Algenblüte blickt, sollte an seine Waschmaschine denken. Ein umweltfreundliches Waschen gibt es nicht. Waschen belastet immer die Umwelt, egal mit welchen Ersatzstoffen gearbeitet wird und unabhängig davon, wie oft die Silben „Bio“ oder „Öko“ im Namen eines Produktes geführt werden.
J. Pfau & J. Rommelmann

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Die Wasserwanze

Wasserwanzen
Insekten im Wasser? Unwillkürlich denkt man an die vielen Käferarten, die die Uferregion und das freie Wasser besiedeln. Vielleicht tauchen auch die räuberischen Libellenlarven vor dem geistigen Auge auf oder man denkt an die Larven der Köcherfliegen und der Zuckmücken. Aber Wanzen?
Auch umgekehrt lässt sich fragen: Rückenschwimmer, Wasserskorpione und all die anderen Übrigen, scheinbar verwandtschaftslosen Vertreter der Insekten sind durchaus allgemein bekannt. Besiedeln sie doch häufig Tümpel, Teiche und Seen unserer Landschaften. Aber dass sie zu den Wanzen zu zählen sind?
Die Rückenschwimmer gehören in der Erstbesiedlung von Gewässern zu den recht erfolgreichen Pionieren unter den Kerbtieren – einerlei ob dieses fließend oder stehend, brackig oder gar salzig ist. Schon kurze Zeit nachdem sich Regen- oder Grundwasser an einer Senke gesammelt hat, fallen sie in Begleitung der Wasserläufer scharenweise ein und werfen im Sonnenlicht ihre bizarren Schatten auf den noch nackten Gewässergrund.
Die einen sitzen geduckt auf der Wasseroberfläche und suchen diese nach Beute ab, während die anderen mit dem Bauch nach oben an ihren Beinen auf der Spiegelunterseite hängen und ebenfalls Ausschau nach tot oder halbtot auf der Wasseroberfläche treibenden Tieren halten. Sie sind folglich wie ihre Nachbarn in der Etage oberhalb ihres Lebensraumes, die Wasserläufer, gemütliche Räuber, die ihre Opfer nicht in Anstrengung verfolgen oder ihnen auflauern. Den Opfer- und Würgegriff überlassen sie dem Wasser, von dem sie dann die „Gestrauchelten“ und im letzten Überlebenskampf Erschöpften ablesen.
Nur selten durchkämmen sie den Wasserkörper nach Aussaugbarem oder hocken an den Wasserpflanzen, um vielleicht vorbeischwimmende Tiere anzufallen. Zu ihren bevorzugten Beutetieren unter Wasser gehören die verschiedenen Wasserinsekten sowie hin und wieder die Larven von Fröschen und Molchen.
Sie sind genügsam in ihren Bedürfnissen und stellen nur geringe Anforderungen an ihren Lebensraum. Das Wasser kann durchaus „leer“ sein, keine Wasserpflanzen oder andere verwertbare tierische Organismen aufweisen. Sie benötigen sie nicht, denn der Großteil der Nahrung fliegt aus der Luft ein oder stolpert vom Ufer her in ihren Fressbereich. Wenn sie kopfüber am Spiegel baumeln, leise mit den oberflächlichen Wellen schaukeln, ist dies auch die Tankstellung von Atemluft. Sie strecken das Ende ihres Hinterleibes zur Wasseroberfläche, an dem lange Haarborsten sitzen. Berührt die Abdomenspitze die Wassergrenze, entfalten sie sich zu einem Fächer. Es handelt sich um Stopphaare, die helfen, sich gegen den Wasserspiegel zu stützen und den Körper dort fest zu halten.
Nun öffnet das Tier sein mit langen Haaren besetztes Hinterende und nimmt den Luftsauerstoff auf. Da die Haare auch das Eindringen des Wassers verhindern, muss ihre Verschmutzung ständig unterbunden werden. Vielleicht lässt sich mit dieser Notwendigkeit auch erklären, warum die Rückenschwimmer ihren Kot immer nur an der Wasseroberfläche abgeben, ihn mit großer Kraft und Vehemenz in die Luft spritzen.
Welche Wichtigkeit in dieser Stellung den Kauen, Borsten und Beinen zukommt, wird durch die Überlegung deutlich, dass die mit Luft beladenen Tiere eigentlich aufgrund des spezifischen Gewichtes ihres Körpers viel leichter als Wasser sind – also durch den Auftrieb zum Aufliegen auf dem Wasserspiegel gezwungen werden müssten.
Bestätigt wird diese Überlegung dann, wenn die Rückenschwimmer sich ihren Auftrieb in den ersten aufs Wasser fallenden Sonnenstrahlen des Morgens zunutze machen und einige der Wanzen bewegungslos mit dem Rücken nach oben auf dem Wasser liegen, um für die anstehenden Tagesaktivitäten die Wärme besser im Körper aufnehmen zu können. Diese Haltung wird also nur in Ausnahmesituationen eingenommen. Ansonsten hängen sie während ihres „grauen Alltages“ eben kopfüber im Wasser und stemmen sich gegen den zähen Wasserspiegel, um nicht durch ihn hindurch zu flutschen. Und bei genauer Betrachtung bilden sich, ähnlich den Dellen unter den Füßen der Wasserläufer, um die abstützenden Klauen kleine Höcker und Beulen auf der Wasseroberfläche.
Ihr wichtiges Lokomotionsorgan sind die langen, dicht behaarten Hinterbeine, die stets seitlich abgespreizt gehalten werden. Mag der Rückenschwimmer auch versunken und gelassen wirken, so liegen die beiden Ruder zum schnellen Schlag bereit, die das Tier mit einem Blitzstart durch das Wasser treiben. Ihr Stechrüssel ist ein hervorragend ausgebildeter Saugbohrer, der auch dem Menschen empfindlichen Schmerz zufügen kann. Daher taufte der Volksmund diese Insekten auch auf den Namen „Wasserbienen“.

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Schlammschnecken

Schlammschnecken
Die Schlammschnecken, auch als Sumpfschnecken bekannt, sind an ihrem dunklen Körper und dem braunen Gehäuse leicht zu erkennen. Das Gehäuse verläuft spitz ausgezogen, weist sechs Windungen auf und wird bis 35 mm lang. Die Oberfläche ist mit Längs- und Querrillen durchzogen und zeigt oft eine typische Hemmerschlag – Struktur.
Da diese Schnecke bezüglich der Wasserqualität nicht wählerisch ist, kommt sie in den verschiedensten stehenden Gewässern vor. Im Flachland findet man sie mit Sicherheit in Weihern sowie in kleinen und großen Seen. Selbst in einem langsam fließenden Bach oder Fluss anzutreffen.
Bevorzugt hält sie sich dort auf, wo es schlammig ist oder Wasserpflanzen wachsen. Sie kommt zwar auch im tiefen Wasser vor, aber im Sommer bevorzugt sie das Ufer, teilweise zieht sie direkt im Schlamm umher. Der aufmerksame Beobachter kann bei dieser Art feststellen, dass sich Schnecken sehr gut anpassen können, denn je nach Gewässer entwickeln sich verschiedene Standortformen. Das Gehäuse hat dann unterschiedliche Windungen, die sich je nach Wasserbewegung bilden.
Im Sommer besteht die Hauptnahrung aus Algen, die von den Wasserpflanzen oder vom schlammigen Grund aufgenommen werden. Bei dieser Nahrungssuche wird manche junge Schnecke wiederum von einem Karpfen gefressen.
Schlammschnecken sind zwar Zwitter, da sie jedoch häufig vorkommen, befruchten sie sich oft gegenseitig. Den bandförmigen Laich legen sie an Steinen, Muscheln und Wasserpflanzen ab. Im Sommer, wenn sich das flache Wasser bis auf 25° erwärmt, schlüpfen bald die Schnecken und wachsen schnell.
Den Winter verbringen sie an den tieferen Stellen. Da sie auch in verschmutzten Gewässern leben können, wird diese Art wohl auch noch in Zukunft in unseren Gewässern vorkommen.
K-.H. Zeitler „fischwaid“ Dezember 1989

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