Die Feuerfischer der Meergrundel – anno 1774 –
Zuerst einmal die gute Nachricht:
Die Meergrundel meidet Süßwasser! 🙂
„Handbuch der Naturgeschichte oder Vorstellung der Allmacht, Weisheit und Güte Gottes in den Werken der Natur“
– Dritter Band, welcher die Fische enthält –
Die Griechen und Römer bereiteten von der Meergrundel, wenn sie sich in ihrem eigenen Salze aufgelöst hatte, eine Brühe, welche sie GARUM nenneten und an welcher sie den vortrefflichen Geschmack schätzten. Diese Brühe war das Gewürz der anderen Fische; sie beförderte den Appetit und erleichterte die Verdauung. Wir machen keinen Gebrauch mehr von dieser Sulze, welche vielleicht vielen schwachen Mägen zuträglich sein könnte; wir lassen die gesalzenen Meergrundeln auf unsere Tafel bringen, wenn ihnen zuvor der Kopf und die Eingeweide genommen sind, welche leicht verderben. Dieser kleine Fisch, der eines Finger lang und ohne Schuppen ist, schwimmt in Haufen, wie die Sardelle und der Hering. Überall einerlei Ordnung und einerlei Zucht.
Das Licht ziehet die Meergrundel so stark herbei, dass die Fischer Feuer anzünden um sie in ihre Netze zu locken. Die meisten werden an den Küsten von Catalonien und der Provence gefangen und zwar von Monat Dezember bis Julius, da sie sich durch die Straße bei Gibraltar wieder in das mittelländische Meer ziehen.
Wie gesagt, das war 1774, wenn aber „unsere“ Grundeln im Main auch auf Feuer – also Licht reagieren – vielleicht könnte man sie mit einem Lagerfeuerchen am Ufer zum Landgang bewegen? 🙂 🙂
mainkarpfen.de – April 2015 –
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