Pommes frites als Karpfenköder ?
„Probier´s doch einfach mal!“
Von Rainer Appel –mainkarpfen.de-
Dass Kartoffeln sehr gute Köder für Karpfen sind, wissen (wussten?) wohl schon die meisten Angler. Die Herstellung eines geeigneten Kartoffelköders ist aber gar nicht so einfach. Über die den „idealen Kartoffelköder“ aber in einem anderen Bericht von uns mehr.
Allerdings wurde der fängige Erdapfel von Proteinködern, also Boilies und anderen „Selektiv-Ködern“ verdrängt und dies hat durchaus seine Berechtigung. Auch Mais, der heute meist nur als „Partikel“ zum Anfüttern verwendet wird, ist ein sehr attraktiver Köder, aber leider mögen auch andere Fischarten diese –ursprünglich- gelben Körner. Von Rotauge über Brassen, bis hin zu der fast allgegenwärtigen Grundel, haut sich jeder Friedfisch gerne den Magen mit dem angebotenen Mais voll.
Schon vor über 30 Jahren -da gab´s hier noch keine Boilies- haben wir uns Gedanken über Karpfenköder gemacht, die verhältnismäßig leicht zu beschaffen, günstig, einfach herzustellen und natürlich fängig sein sollten. Von Frühstücksfleisch (Spam) wusste man auch noch nix und auf die angebotenen Würmer bissen damals meist Aale. Die gab es vor 30 Jahren noch reichlich bei uns…
Also sollte ein einfacher Köder her, der unsere Anforderungen (und Faulheit) erfüllte und zudem auch noch den Fischen schmeckte. Die Antwort lag im Kühlregal des Supermarktes: Tiefgefrorene Pommes frites!
Also einige Tüten von den Kartoffelstangen gekauft und ab ans Wasser. In noch gefrorenem Zustand versuchten wir die Dinger mit der Ködernadel wie Würmer auf das Vorfach zu wurschteln. Nach ca. 10 Versuchen klappte es tatsächlich und die Pommes brachen nicht mehr. Warum? Ganz einfach, sie waren bei sommerlichen Temperaturen aufgetaut… Klasse, jetzt wurde es einfacher die Kartoffelstangen auf das Vorfach zu ziehen, aber leider flogen sie schon beim „lockeren Unterhandwurf“ in die unendlichen Weiten des Mains. Naja, so konnte man auch anfüttern (…) und wir fischten halt an diesem Tag wieder mit Würmern und Mais.
Die Lösung des Pommes-Problems fanden wir im heimischen Backofen. Einfach die Stäbchen auf einem Backblech in den Backofen, auf ca. 200°C einstellen und leicht bräunen lassen. So erhalten die Burschen eine festere „Außenhaut“ und fliegen auch nicht mehr so leicht vom Haken. Die kleineren Pommes (Stückchen) wurden natürlich „etwas fester“ und eine farbliche Veränderung ins Schwarze zeichnete sich deutlich ab. Dies bedeutet, einige verbrannten fast komplett… Das machte den Karpfen scheinbar aber nicht viel aus und die „etwas dunkleren“ Pommes wurden auch von ihnen genommen. Wir experimentierten dann auch mit gesalzenen Kartoffelstäbchen, aber den Fischen waren Tiefkühl-Pommes „unbehandelt“ am liebsten.
Auch diesen Köder kann man am Tag vor dem Ansitz vorbereiten, aber Vorsicht: Nicht in einer Plastiktüte über Nacht lagern, dann werden die Dinger weich und dienen nur noch als Oberflächenköder (was ja nicht unbedingt schlecht sein muss, oder?).
Auf einem Foto vom September 1982, welches am 06.11.2012 unter „Fotos“ hier eingestellt wurde, sind drei der „Pommes-Karpfen“ zu sehen.