Viele, hauptsächlich jüngere Angler, begeistern sich mittlerweile für „Streetfishing“. Aber warum eigentlich? Ist Angeln nicht eher ein Hobby, um seine Freizeit in der Natur zu verbringen? Stört da der Lärm und die Hektik der Stadt nicht irgendwie? Scheinbar nicht. Klar, (fast) jeder neue Trend wird mitgemacht und als „Stadtfischer“ kann man auch sein tolles Angelgerät, seine fantastischen Klamotten präsentieren und zeigen wie cool man doch eigentlich ist. Die doch eher artfremde Entwicklung der Angelei kam von Fernost nach Europa und dort kann man ja noch irgendwie nachvollziehen, dass Menschen mit ihren Angelstöckchen auf der Straße (oder in so einer Art Gewächshäusern „Indoor“ …) oftmals dicht an dicht gedrängt, versuchen irgendwelche Fische zu fangen. Dort im Land des Lächelns gibt es halt mehr Berge als Flüsse und Seen, logisch, dass man hier in die überfüllten Städte muss, um dort seinen Kunstköder zu baden (Würmer wird es dort wohl eher selten geben, oder diese landen – wie so vieles dort – in irgendwelchen Kochtöpfen).
Was auch auffällt, ist das, was eigentlich nicht so auffallen sollte: Knallbunte Angelgeräte und übertrieben farbige Kunstköder, was ja nicht unbedingt schlecht sein muss. Schaut man heute mal in die Kunstköder-Regale der Angelgerätehändler, fühlt man sich wie auf der Reeperbahn mit deren Leuchtreklamen der dortigen Freudenhäuser und Kneipen… Klar, gesellschaftlich gesehen, ist „Streetfishing“ schon toller, als einsam an irgendeinem See oder Fluss zu hocken! Da wird während einer Stunde mindestens 25 mal gefragt, ob es hier überhaupt Fische gibt, ob schon was gefangen wurde, ob es Spaß macht, wehrlose Schuppenträger mit einem (oder mehreren) scharfen Haken zu belästigen, usw. usw. usw. Natürlich kann jeder an Orten und Stellen fischen, die ihm -wenn erlaubt- besonders zusagen, oder wie der allwissende Volksmund sagt:
„Jedem Narr gefällt, sei Kapp´“, oder auch „Jedem, wie es ihm gefällt“.
Aber allen Petri, egal wo unserem Hobby nachgegangen wird!
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