Das Bläßhuhn
In unseren Breiten ist es scheinbar allgegenwärtig: Das Bläßhuhn.
Das Bläßhuhn gilt als das der häufigste aller heimatlichen Schwimmvögel und gehört zur Sippe der Rallen. Weitere Namen sind Wasserhuhn, Plärre oder Zappe.
Das Bläßhuhn ist ein entengroßer (nicht länger als 37 cm und etwa 700 g schwer), schwarzer Vogel mit weißem Schnabel und weißer Stirnplatte. Die roten Augen sind manchmal schwer zu erkennen, auch die bleigrauen Füße mit den langen Zehen und den geklappten Schwimmhäuten sind nur auszumachen, wenn das Bläßhuhn das Wasser verlässt. Dieser nicht scheue Vogel hat seine Heimat in ruhigen Gewässern mit dichtem Rohrbestand gefunden und verteidigt sein Revier mit Vehemenz. Gerade beim Brutgeschäft oder wenn sich der Nachwuchs schon eingestellt hat, können Bläßhühner äußerst aggressiv werden, treten in der übrigen Jahreszeit jedoch recht gesellig auf.
Der Schwimmvogel fliegt nur selten, gilt aber als „Teilzieher“ und wird nur bei zu eisigem Winter nach Süden vertrieben. Die Nahrung des Bläßhuhns besteht hauptsächlich aus Wasserpflanzen, kleinen Weichtieren und Wasserinsekten. Diese Nahrung erschließt es sich durch sogenanntes Gründeln und Tauchen. Zur Brutzeit baut ein Bläßhuhn-Paar gemeinsam ein großes Nest am Rand dichter Ufervegetation auf erhöhter Stelle im oder am Wasser, manchmal sogar auf schwimmenden Grasinseln. Fortpflanzungszeit ist etwa im April bis Mai. Es kann aber auch zwei Bruten geben, und die Brutzeit erstreckt sich dann bis weit in den Sommer.
Aus Stengel- und Blattstückchen von Wasserpflanzen entsteht ein Nest, das in einigen Fällen sogar eine Art Überdachung von gebrochenen Pflanzenstengeln zu bieten hat. Sechs bis zehn gelblich-weißen Eiern mit feinen schwarzen Punkten werden abwechselnd von beiden Altvögeln rund 22 Tage bebrütet bis die Küken schlüpfen.
U. Kruczewski
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