Maden, Puppen und anderes Gewürm
Die Fleischmade ist der am häufigsten verwendete tierische Universal-Angelköder. Mit ihr kann man Fische aller Art fangen, von der Plötze über den Karpfen bis zum Hecht, vorausgesetzt man drillt sehr gefühlvoll, so dass Schnur und Haken dabei nicht zu Bruch gehen. Man muss beim Madenangeln jedenfalls auf alles gefasst sein. Ihre Popularität verdankt die Angelmade auch der Tatsache, dass man sie fast immer und überall im Gerätehandel kaufen kann. Natürlich kann man sie auch selbst züchten, aber das ist eine wenig appetitliche Angelegenheit. Im Handel werden weiße, gelbe, rote, orange, grüne und braune Maden angeboten (1985!). Als Favorit gelten rot fluoreszierende „Leuchtmaden“. Die Vorzüge der Angelmaden erreicht kein anderer tierischer Angelköder: Sie sind sehr lebhaft am Haken und lösen sich praktisch nicht von ihm. Sie bleiben im Wasser lange lebendig und können u.U. sogar für mehrere Fänge hintereinander verwendet werden.
Eine kleinere Madenart sind die sog. „Pinkies“. Sie werden fast immer in roter Farbe geliefert (1985!) und eignen sich besonders zum Anfüttern. Maden müssen kühl aufbewahrt werden, sonst verpuppen sie sich schnell. Kühlschrank oder Kühltasche sind der beste Aufbewahrungsort für sie. Campingurlauber, die keine Kühlmöglichkeit haben, behelfen sich, indem sie die Maden zusammen mit Sand in einen Nylonstrumpf geben, diesen fest zubinden und an einer schattigen Stelle eingraben. Maden eignen sich für jede Art der feinen Stipp- und Posenangelei (feindrähtige, nadelscharfe Haken Größe 12 – 18, Schnurstärke 0,15 – 0,20 mm, sensible Pose, geringe Bebleiung ca. 30 cm vom Haken entfernt). Den größten Reiz auf die Fische üben einzelne Maden aus, die nur durch die Haut des stumpfen Hinterendes aufgehängt sind und langsam absinken. Durch diese Anköderung erreicht man, dass sie nicht auslaufen und sich lebhaft bewegen. Auf jeden Fall muss die Hakenspitze frei bleiben, weil der Anschlag sonst nicht schnell genug durch die harte Haut dringen kann. Aber auch mit dem Bodenblei an der Grundangel können Maden angeboten werden, am besten in Form von Bündeln aus mehrere Maden, Haken Größe 6-8.
Die Erfolgsaussichten beim Madenangeln steigen, wenn man mit losen oder in Grundfutterballen gebundenen Maden möglichst zielgenau anfüttert (Madenschleuder). Dabei sollte man sich allerdings vor Übertreibungen hüten. Der Angelplatz ist schnell überfüttert, wenn sich nicht gerade Vielfraße, wie z.B. Brassen, dort aufhalten.
Auch verpuppte Maden („Caster“) sind gute Köder, sie bringen mitunter sogar größere Beute. In England gelten die Puppen als einer der besten Köder für Fische aller Größen. Beim Verpuppen ändern sie ihre Farbe von hellbraun über dunkel bis schwarz. Während die hellbraunen Puppen im Wasser absinken, schwimmen die dunkleren und schwarzen. Die schwimmenden sind nur noch für das Tippangeln auf Rotfedern und Hasel bedingt geeignet. Deshalb muss man sie vor dem Angeln aussortieren. Durch vorheriges „Einweichen“ werden Puppen übrigens sinkfreudiger. Will man mit sinkenden Puppen erfolgreich fischen, muss man den Haken völlig darin verbergen. Sie dürfen dabei aber nicht so beschädigt werden, dass das weiße Innere herausquillt. Dann nehmen die Fische sie nicht mehr. Werden beim Madenangeln die Bisse immer zarter und launischer, hilft es häufig, wenn man die Farbe der Maden wechselt oder zusätzlich einen sehr kleinen Rotwurm oder eine Puppe mit anködert. Solche „Kombiköder“ können ausgesprochen fängig sein.
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