Welches (Karpfen-) Angelgewässer?
Gute Karpfengewässer, an denen es sich lohnt, sein Angelgerät zu montieren, sind für jeden leicht erreichbar.
Auf dem Gebiet der neuen deutschen Bundesländer werden sehr viele Gewässer vom Anglerverband der Länder unterhalten, desweiteren gibt es Produktionsgewässer, die von Berufsfischern bewirtschaftet werden. Beangelt werden alle diese Gewässer von den Pächtern und den Anglern, die von den Pächtern eine Angelkarte erhalten haben. Häufig sind dies Angelvereine, deren Mitglieder dann automatisch das Angelrecht an diesen Vereinsgewässern besitzen, bzw. Mitglieder des Anglerverbandes. Außerdem werden für fast all diese Gewässer Gastkarten ausgegeben – Tages, – Wochen- oder sogar Jahreskarten. Wer nun speziell Karpfen angeln will, muss sich erkundigen, ob das Gewässer mit Karpfen besetzt ist und eventuell auch seit wann.
Die natürliche Nahrung der Karpfen
Fast alle Arten von Kleinlebewesen des Wassers dienen den Karpfen in der freien Wildbahn als Nahrung. Ihre Lieblingsspeise ist zweifelsfrei die Zuckmückenlarve. Karpfen wühlen gern im Gewässerboden, und sie sind fantastisch ausgerüstet, um im Schlamm lebende Leckerbissen aufzuspüren. Dazu gehören auch verschiedene Schneckenarten, die in großen Scharen im Gelege vieler Seen vorkommen. Wann immer es zu einer Bevölkerungsexplosion dieser Lieblingsspeisen der Karpfen kommt, sind die Fische ausschließlich damit beschäftigt, dass sie an allem anderen Futter das Interesse verlieren.
Es gibt allerdings auch zahlreiche andere Brocken in der Ernährung der Karpfen, die regelmäßig von ihnen aufgenommen werden, so dass man annehmen kann, die Karpfen stellen sich eine ziemlich ausgewogene Ernährung zusammen. Zusätzlich schlürfen sie gern Kleinlebewesen von verschiedenen Wasserpflanzen wie z.B. Wasserpest ab. Hierbei nehmen sie neben allerlei Kleintieren, die auf den Wasserpflanzen leben, auch pflanzliche Kost versehentlich mit auf, die z.B. aus verschiedensten Algenarten besteht. Fischbrut ist eine weitere mögliche Nahrungsquelle, die normalerweise nicht Karpfen in Verbindung gebracht wird. Aber ganz offensichtlich sind sie auch Fleischfresser. Von Hechtanglern weiß man, dass sie gelegentlich Karpfen mit totem Köderfisch fangen. Es gibt sogar Karpfen, die bei Kunstködern zugegriffen haben.
Schlundknochen
Karpfen haben im Maul keine Zähne. Sie zerquetschen ihr Futter mit ein paar Knochen tief im Schlund: den „Schlundzähnen“ und der Gaumenplatte. Diese Instrumente sind sehr kräftig und knacken mit Leichtigkeit harte Bissen, wie z.B. die Schalen von kleinen Schnecken und Muscheln. Bei der Mückenmahlzeit saugen die Karpfen oft große Mengen Schlamm mit ein, der über die Kiemen wieder ausgespült wird. Das Futter (Nahrung und Kunstfutter) wird im Darm mit Hilfe von Enzymen aufgeschlossen und für das Wachstum und den Stoffwechsel verwendet. Die Zellulose schließlich mit all ihren unverdaulichen Stoffen dient als Ballaststoff und wird ausgeschieden.
Natürliche Futterzonen
Die Futterzonen des Karpfens liegen verständlicherweise dort, wo die größte Konzentration natürlichen Futters zu finden ist. Es gibt Zeiten, wo, wie erwähnt, das bevorzugte Futter so reichhaltig ist, dass die Karpfen sich ausschließlich darauf konzentrieren. Wenn Karpfen sich z.B. durch eine ergiebige Fläche mit Zuckmückenlarven wühlen, kann sich ihre Konzentration soweit steigern, dass sie sich für kein anderes Angebot mehr interessieren, das an ihrer Fressroute liegt. In diesem Falle sind Karpfen sehr schwer zu fangen.
Zuckmückenlarven
Die reichhaltigsten Mückenlarven-Gründe werden von den Karpfen sehr häufig aufgesucht, und die Fische schicken dabei ganze Teppiche von Blasen zur Oberfläche, während sie ihre Bäuche füllen. Wer diese Blasen aufmerksam studiert, kann sich leicht denken, was da unten passiert, und zwar anhand der Größe, dem Muster und der Geschwindigkeit, mit der sich die Blasen vorwärtsbewegen. In Seen und Teichen sind die Larvenfelder häufig ausgedehnt, und nadelscharfe Präzision ist beim Füttern und beim Fischen nicht erforderlich. Nicht so in Baggerseen, wo die Tiefen sehr unterschiedlich sind. Hier findet sich die Zuckmückenlarve ziemlich sicher auf dem Boden der tieferen Furchen zwischen verrottendem Bodensatz. Diese nahrhaften Furchen sind manchmal nur 1,25 m breit, und die Karpfen patroulieren hier regelmäßig auf und ab. Wirft der Angler seinen Köder auf eine der beiden flacheren Bänke neben der Furche, wird er kaum einen Fisch fangen.