Wiegesack und Setzsack -1986-

Wiegesack und Setzsack

Auch 1986 machten sich Spezialisten -außerhalb von England- Gedanken…

Ein guter Setzsack aus Industrienylon hat keine schädlichen Folgen für den Fisch. Seit Beginn des Boilie-Zeitalters sind mehr Angler in der Lage, in einem kurzen Zeitraum einige Karpfen zu fangen. Machen Sie aber nicht den Fehler, mehrere Karpfen in einem Setzsack aufzubewahren, die Fische werden sich gegenseitig verletzen.

Aus England kommen sehr gute Setzsäcke. Die von Kevin Nash und von Del Romang sind von hervorragender Qualität. Sie sind geräumig, tief und mit Löchern für eine gute Wasserzirkulation versehen. Außerdem sind sie schwarz, so dass der Fisch nicht hindurchsehen kann, keine Chancen sieht zu fliehen und sich daher ruhig verhält. Das Aufbewahren von Karpfen in grobmaschigen Jutesäcken ist nicht zu empfehlen. Das Material ist zu rauh und greift die schützende Schleimhaut des Fisches an. Feinmaschige Jutesäcke sind ungeeignet. Durch die Dichte des Gewebes kann das Wasser nicht zirkulieren. Das lange Hältern des Fisches in einem solchen Kescher bedeutet, dass der Setzsack zum „Sterbesack“ wird, und das ist das letzte, was wir möchten.

Hältern Sie einen Karpfen nur, wenn es wirklich notwendig ist, z.B. wenn Sie nachts einen Riesen fangen und tagsüber ein schönes Foto machen wollen.

Manchmal erweisen Sie dem Fisch sogar einen Dienst, wenn Sie ihn eine Weile im Setzsack wieder zu Atem kommen lassen. Besonders ältere Fische sind manchmal nach dem Fang so erschöpft, dass es länger dauert, bis sie sich wieder erholt haben. Lassen Sie einen Fisch sofort wieder frei, bleibt er an der Oberfläche liegen oder schiebt den Kopf hinunter in den Schlamm. Es ist besser, den Fisch etwa eine Stunde zu hältern. Auch der beste Setzsack ist bei unsachgemäßem Gebrauch schädlich für den Fisch. Achten Sie deshalb auf folgende Punkte:

·        Hängen Sie den Setzsack in eine tiefe Stelle im Wasser, so dass der Karpfen nicht im Schlamm erstickt.

·        Hängen Sie ihn nie in die pralle Sonne. Die Temperatur kann zu hoch ansteigen, und warmes Wasser hat einen niedrigen Sauerstoffgehalt.

·        Binden sie den Setzsack gut fest, damit der Fisch nicht damit davon schwimmt.

·        In fließendem Wasser soll der Fisch immer mit dem Kopf stromaufwärts gelegt werden, damit er genügend Sauerstoff aus dem Wasser aufnehmen kann.

·        Hängen Sie den Sack nachts nie zwischen Wasserpflanzen. Diese nehmen während der Nacht Sauerstoff auf, und dadurch gerät der Fisch in Atemnot. In extremen Fällen erstickt der Fisch sogar.

·        Machen Sie den Sack zuerst gut nass.

Früher brachte das Wiegen des Fisches immer Probleme mit sich. Der Fisch wurde mit dem Kescher an die Läuferwaage gehängt. Das Gewicht des Keschers musste dann abgezogen werden, und jeder Fischer machte das anders.

Heute gibt es den Wiegesack, der aus dem gleichen Material wie der Setzsack gemacht ist. Der Wiegesack stützt den Fisch während des Wiegens und verhindert, dass der Fisch herausrutscht. Auch der Wiegesack soll zuerst gut nass gemacht werden.

 

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