„Grundelproblem“ auch im Main…

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Natürlich gibt es nicht nur Karpfen im Main. Nein, auch Rotaugen, Zander, Brachsen, Hechte, groooooße Welse, Barsche, Schleien, Ukelei, Nasen, Hasel und andere Arten mehr. Unter den „anderen Arten“ befindet sich seit ca. 3 Jahren auch ein munteres Fischlein, welches sich still und heimlich von der Donau kommend, in den Main eingeschlichen hat: Die „Grundel“! Ich nenne sie jetzt einfach nur Grundel, manche nennen sie auch „Schwarzmeergrundel“, „Kesslergrundel“, oder „Schwarzmundgrundel“. Also dieser, nicht gerade als hübsch zu bezeichnender Fisch (von der Vorderseite betrachtet, macht er irgendwie einen humorlosen Eindruck), sorgt mit seiner Anwesenheit für Unmut bei den Anglern, da es hunderttausende davon bei uns hier zu geben scheint (ich meine die Grundeln, nicht die Angler!). Was also tun? Die „Grundel“ frisst alles, was sie erwischen kann und bislang konnte noch niemand einen Köder finden, den dieser „Zuwanderer“ nicht mag. Viele Angler versuchen den Grundelbestand durch das töten der gefangenen Grundeln zu dezimieren und diese Fische werden dann entweder irgendwo vergraben, oder als Dünger für den heimischen Garten verwendet. Andere bevorzugen ihn als Wels- oder Zanderköder, zu welchem er sich durchaus eignen soll. Es gibt aber noch eine Möglichkeit, dem unerwünschten Grundelfang eine positive Seite abzugewinnen! Man kann die Flossenträger nämlich auch essen. Es gibt sie ja in Konserven als „Grundeln in Tomatensoße“, welche in östlichen Ländern sehr gerne verspeist werden. Man kann die Grundelchen aber auch selbst zubereiten, was zwar mit ein wenig Aufwand verbunden ist, sich aber dennoch lohnt. Hier mal einige „Rezeptvorschläge“ für den (meist unfreiwilligen) Grundelfischer, der seinen Hass auf diese Plage kulinarisch dämpfen will:

1. Grundel fangen (Grundvoraussetzung!)

2. Grundel waidgerecht töten, entschuppen (ja, die Kerlchen haben auch kleine Schuppen), Kopf abtrennen, Innereien rausnehmen (geht am besten mit einer scharfen Schere).

3. Ca. 30min. in Zitronensaft einlegen, danach pfeffern und salzen.

4. Reichlich Öl in eine Pfanne geben und die Grundeln darin goldbraun anbraten.

Da Grundeln von Natur aus ziemlich fett sind, kann man sie prima mit Kräutern würzen. Das vorhandene „Grundelfett“ nimmt den Geschmack von Kräutern bzw. anderen Gewürzen sehr gut auf.

Die munteren Grundelchen lassen sich auch sehr gut zu einer Fischsuppe verarbeiten, ebenso wurden sie schon in leblosem Zustand in Räucheröfen gesichtet, oder haben als „Bratgrundel“ so manchen Gaumen erfreut.

Noch ein Tipp:

Grundel fangen, Kopf entfernen, Schüppchen abkratzen, den Fisch mit kleinen Schnitten an den Seiten einschneiden, salzen und pfeffern, kurz in Mehl wenden und dann in der Pfanne in Öl (oder Fett) knusprig braten. Natürlich kann man statt einer Pfanne auch eine Friteuse benutzen…

Übrigens kann man die kleinen Gräten mitessen, aber die Mittelgräte sollte entfernt werden. Dazu passt Weißbrot, verschiedene Grill-Saucen und (viel) Bier.

Ich werde zwischendurch immer mal wieder ein Fischrezept hier reinschreiben, welches ich von meinen „Urahnen“, alle selbst Mainangler und somit passionierte Mainfischesser übernommen habe. Ob dies nun gebackene Rotaugen, Fischfrikadellen nach „Krotzenburger-Art“, “ Brataal von de Oma“ und einige mehr sind, wenn ich Zeit habe oder die Karpfen keinen Hunger auf meine Köder haben, schreib ich hier einfach mal einige „alte“ Rezepte rein.

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