Ringel- und Würfelnatter

Eiablageplätze für Ringel- und Würfelnatter
Beide in Mitteleuropa vorkommenden Schlangenarten sind völlig harmlose Wasser- bzw. Schwimmnattern, die Seen, Teiche, Weiher, Sümpfe, Moore, Niederungsbäche und Flusstäler (letztere werden besonders von der Würfelnatter bevorzugt) besiedeln. Obwohl die Ringelnatter eigentlich mit Abstand die häufigste Schlangenart ist, muss ihr Bestand ebenso wie der der Würfelnatter als stark gefährdet angesehen werden. Dies ist in erster Linie auf die nachteilige Veränderung der von ihnen bewohnten Lebensräume zurückzuführen. Neben dem Schutz der Biotope kann jedoch auch durch die Schaffung entsprechender Habitatstrukturen ein wichtiger Schutzbeitrag geleistet werden.
Dazu gehört die Anlage von Sonnenplätzen durch Ausholzen kleiner Uferstreifen in südöstlicher oder südwestlicher Lage ebenso wie die Gestaltung von Eiablageplätzen. Denn die Vermehrung von Würfel- und Ringelnatter erfolgt über abgelegte Eier, die in feuchtem Erdreich oder verrottendem pflanzlichen Material erbrütet werden.
(Übrigens ist das „Ringelnattermännchen“ in der Regel das kleinere Tier 🙁 )
Solche Aufschichtungen weisen zumeist eine lockere Konsistenz und Gärungswärme auf, die für die Embryonalentwicklung der jungen Nattern erforderlich ist. Die abgelegten Eier sehen pergamentartig aus und bilden nach dem Trocknen des Eileitersekretes traubenförmige Klumpen oder Reihen. Ein Ringelnatterweibchen legt im Durchschnitt 40 bis 50 Eier, ein Würfelnatterweibchen 5 bis 25 Eier. Günstige Eiablageplätze werden oftmals von mehreren Weibchen aufgesucht. Die Eiablage erfolgt vor allem von Ende Juni bis Anfang August und nach sieben bis zehn Wochen schlüpfen die ungefähr 16 bis 19 cm langen Jungtiere. Diese befreien sich aus der Eischale mit Hilfe eines Eizahnes.
Deshalb sollten in Gewässernähe vorhandene Schilf-, Laub- oder Reisighaufen belassen bzw. sogar angelegt werden. Selbst Sägemehl-, Hobelspan-, Rinden- und Spreuhaufen fernab von Seen und Teichen werden gern von der Ringelnatter zur Eiablage aufgesucht. Gleiches trifft auf Komposthaufen in Gärten zu.

Dieser Beitrag wurde unter Gewässerkunde, Übrigens... veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.