Die Kauwerkzeuge unsere einheimischen Fische

Die Kauwerkzeuge unserer einheimischen Fische
Betrachten wir nebeneinander das Maul eines Hechtes, eines Karpfens und verglichen die Bezahnung bei diesen Fischen, so finden wir da einen großen Unterschied. Beim Hecht ist das ganze Maul mit scharfen, spitzen, nach innen gerichteten Zähnen besetzt, während wir beim Karpfen vergeblich nach Zähnen suchen. Beim Hecht werden die Zähne zum Festhalten der Beute benutzt und dienen weniger der Zerkleinerung als zum Festhalten der Nahrung, denn der Beutefisch wandert unverändert in den Magen.
Anders beim Karpfen und seinen Verwandten, Brachsen, Plötzen usw. Hier wird die Nahrung, bevor sie durch den Schlund in den Darm eintritt, von den Schlundzähnen und der über ihnen liegenden Kauplatte bearbeitet. Von rechts und links arbeitet ein zahntragender Schlundknochen gegen die Kauplatte, die an der Basis der Schädelknochen liegt. Im Gegensatz zu den Fangzähnen des Hechtes haben wir hier richtige Mahlzähne vor uns. Durch Versuche konnte man feststellen, dass dieser Kauapparat nicht nur als Presse dient, sondern regelrecht die Nahrung zermalmt. Nimmt der Karpfen weiche Nahrungstiere auf, so werden sie unzerkleinert heruntergeschluckt, frisst er dagegen größere Brocken, so werden sie regelrecht zerkaut. Oder wenn er z.B. Köcherfliegenlarven mit Gehäuse aufnimmt, kann man beobachten, wie er die Gehäuse aufknackt, die Beute ausspuckt und den weichen Larvenköder wieder aufnimmt, um ihn jetzt zu verschlucken. Die Plötze zerbeißt die Schalen der aufgenommenen Dreikantmuscheln, dass es richtig knackt und schluckt nur den Weichkörper herunter.

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