Gewässervorstellung: Die Gersprenz

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Wie schon von uns geschrieben, möchten wir einige Nebenflüsse des Mains vorstellen.

Die Gersprenz

Die Gersprenz ist ein gut 51 km, mit dem Hauptquellfluss Mergbach 62km langer, im Odenwald entstehender linker Nebenfluss des Mains in Hessen und in Bayern.

Sie ist ein Gewässer II. Ordnung, also nicht schiffbar.

Ihren Namen führt die im Odenwald verlaufende Gersprenz ab dem Zusammenfluss von Mergbach und Osterbach bei Reichelsheim – Bockenrod in etwa 200m Höhe. Da der Mergbach den Hauptquellfluss darstellt, wird seine Quelle an der Neunkirchner Höhe (605m Höhe) auch als Gersprenzquelle bezeichnet.

Die Gersprenz fließt zunächst nordwärts, wobei sich ihr Tal immer weiter ausweitet, zum lößreichen Reinheimer und Dieburger Hügelland und dann durch eine weite Ebene. Ab dem Bereich Großzimmern teilt sich der Fluss in mehrere Arme auf, die als Mühlbäche und dann im Stadtgebiet von Dieburg als Stadt- und Burggräben dienten. Nördlich von Dieburg macht die Gersprenz einen Bogen nach Nordosten. Sie durchfließt Babenhausen, erreicht danach Bayern und mündete früher am Ortsrand von Stockstadt in den Main. Seit 1970-71 wird die Gersprenz vor dem linksmainischen Deich über drei Kilometer weit nach Norden – die A3 unterquerend – bis hinter die Mainstaustufe Kleinostheim umgeleitet, und mündet dort in deren Unterwasser, etwa 500m vor der Mainbrücke der A45. An dieser Stelle trifft auch die Landesgrenze von Bayern und Hessen auf den Main, der von da an Grenzfluss ist. Insgesamt verlaufen nur etwa 7km der Gersprenz auf bayrischem Gebiet.

Quelle: Wikipedia

 

Wie wir ja schon schrieben, befinden sich auch Forellen in der Gersprenz. Dazu ein Bericht der OP-online vom 18.07.2012

Rund 22.000 Bachforellen für die Gersprenz

Babenhausen (st) – Durch die „ökologisch katastrophalen Folgen“ der Querverbauungen (Mühlwehre) in vielen kleinen Flüssen Deutschlands, so auch in der Gersprenz, ist die natürliche Fortpflanzung vieler heimischer Fisch- und im Wasser lebenden Kleintierarten unmöglich geworden.

Darauf weist die Interessengemeinschaft der Gersprenzpächter (IGG) in einem Schreiben hin.

Um die Verluste auszugleichen, organisieren die Mitgliedsvereine der IGG – lokale Angelvereine aus Groß-Bieberau, Spachbrücken, Groß-Zimmern, Dieburg, Münster, Hergershausen, Sickenhofen, Stockstadt am Main und Heubach sowie zwei Privatpächter – mit Förderung durch den Verband hessischer Fischer Jahr für Jahr mit großem Aufwand und Hingabe den Besatz an jungen Bachforellen in der Gersprenz und ihren Zuflüssen. Das ist notwendig, um den Bestand der heimischen Bachforelle zu erhalten.

Bachforellensetzlinge eingesetzt

In diesem Jahr wurden rund 22.000 etwa drei Zentimeter lange Bachforellensetzlinge eingesetzt – die höchste Anzahl seit der Gründung der IGG. Dies ist den jahrelangen Bemühungen der Vereinigung zu verdanken, möglichst alle Beteiligte an einen Tisch zu bekommen.

Um einen genetisch homogenen Fischbestand zu erhalten, hat die seit 50 Jahren bestehende IGG bereits vor nahezu zehn Jahren damit begonnen, eine einheitliche Quelle für den Bachforellenbesatz in den IGG-Gewässerstrecken zu etablieren. Hier arbeitet man mit der Forellenzucht Prexl in Friedrichsdorf im südlichen Odenwald zusammen. Die Zuchtanlage der Familie Prexl verfolgt eine eigene Qualitäts-Philosophie. Nur reinstes Wasser aus eigenen Quellen durchströmt die Anlage aus Naturteichen ohne Betonfassung. Es werden keine Hormone zur Einleitung des Laichvorganges oder Pharmazeutika zur Behandlung der Fische eingesetzt, sagt die IGG.

Alles sei absolut „Bio“ und mit den höchstmöglichen Zulassungen und Zertifikaten versehen. Die Fachkenntnis der seit Generationen Fischzucht betreibenden Familie Prexl komme hinzu.

Initiative zur Verbesserung der Gersprenz

Die IGG-Vereine unter der Leitung des Vorsitzenden Michael Jaust und des Gewässerwartes Dr. Arne Kusserow haben – auch unter Einbeziehung der neugegründeten Hegegemeinschaft Gersprenz und der Fischzucht Prexl – die langfristig angelegte Initiative zur Verbesserung der Gersprenz als Biotop weitergeführt, die auf biologischer Fachkenntnis basiert. Die engagierten Naturschützer wollen verstärkt Einfluss nehmen auf die unzusammenhängenden Renaturierungsmaßnahmen  an der Gersprenz, die Wiederinbetriebnahme weiterer alter Stauanlagen verhindern, sowie sich für den Rückbau der bestehenden Anlagen und eine wissenschaftlich begleitete und fundierte Hege der Lebensgemeinschaften der Gersprenz einsetzen.

Die Besatzmaßnahme verursacht natürlich auch nicht unerhebliche Kosten für die angeschlossenen Vereine, die in diesem Jahr aus Mitteln des IGG-Haushaltes bezuschusst werden konnten.

Und so hoffen alle Beteiligten, dass sich aus den doch sehr kleinen Burschen, die in die Gersprenz und ihre Nebengewässer ausgesetzt wurden, so prächtige und kapitale Tiere entwickeln können, und dass diese irgendwann den genetischen Pool für die ersehnte „Gersprenzforelle“ bilden können.

 

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