Infos Wasserkraftwerk Schleuse Krotzenburg

Hier mal einige Infos zum geplanten Wasserkraftwerk Schleuse Krotzenburg.

Von Rainer Appel -mainkarpfen.de-

Auszugsweise Offenbach Post / Wikipedia

Was schrieb die Offenbach Post am 22.02.2010:

… an der Schleuse in Klein-Krotzenburg gibt es derzeit zwei Schleusenkammern, eine Kleinbootschleuse und drei Wehrfälle. Über das Wehr führt ein öffentlicher Wehrsteg, über den die Einwohner nach Großkrotzenburg gelangen können. Er bleibt erhalten und wird nur leicht verschoben. An der bestehenden Anlage gibt es keinerlei Einrichtung für den Fischaufstieg. Der Fischabstieg erfolgt, wenn überhaupt, durch die Schleuse oder über die Wehrklappen. Das Wasser überströmt diese und fließt dann weiter in das Unterwasser. Für die Wasserkraftanlage hat sich die ausführende Firma das letzte Wehrfeld (an der Landseite) ausgesucht. Das Wasser fließt wie bisher durch das Wehrfeld. Die dort bestehende Klappe wird erhalten und einfach flach gelegt. Der bestehende Wehpfeiler wird mit einer Art Mohle verlängert, so dass der Wasserspiegel im gesamten Bereich immer den Stand behält wie oberhalb des Wehres. Im Unterwasser wird die Wasserkraftanlage gebaut. Sie erhält eine Rechenanlage. Das sind Stäbe mit einem feinen Abstand von nur 15 Millimetern. Diese sollen verhindern, dass Fische durchschwimmen und in die Turbinen geraten. Außerdem soll es Treibgut abhalten, damit die Turbinen nicht beschädigt werden. Das Wasser fließt durch den Rechen und durch einen offenen Kasten, in dem die vier Turbinen angeordnet sind. Dann strömt es weiter flussabwärts. Das Besondere an den Turbinen ist, dass sie nur eine große Stahlplatte haben. Alle weiteren benötigten Einrichtungen werden an ihr montiert. Hinter dem Rechen sitzt der Generator und das Turbinenlaufrad, ähnlich wie eine Schiffschraube, die durch die Bewegung des Wassers angetrieben wird. Im Hochwasserfall können die Turbinen hochgeklappt werden, so dass die Gerinne frei sind und vollständig für die Abflussleistung zur Verfügung stehen.

Für Fische wird zudem eine Durchgängigkeit des Wehres hergestellt, die bisher nicht gegeben ist.  

Im Uferbereich entstehen zwei Stationen. Sie sehen wir Garagen aus. Dabei handelt es sich um die Betriebsgebäude. In ihnen sind die Trafos und alle technischen Einrichtungen, die zum Betrieb von Turbinen gebraucht werden, untergebracht. Die Anlage ist nach Auskunft der Firmenmitarbeiter geräuscharm. Das Wasser fällt über die Klappe. Danach fließt der Hauptstrom durch die Turbine, die komplett im Wasser liegt. Von außen sind daher keiner Geräusche zu vernehmen. Das lauteste ist das Wasser, das nebenbei plätschert. Die Gesamtbelastung der Geräusche wird daher reduziert.

Die vorhandenen Wehre haben die Funktion, den Wasserspiegel für die Schifffahrt bis weit ins Oberwasser zu halten. Oberhalb der Turbinen darf der Wasserstand nicht fallen. Wenn der Strom im Sommer wenig Wasser führt, können die Turbinen komplett geschlossen werden. Sie können so gesteuert werden, dass der Oberwasserspiegel entsprechend gehalten werden kann. Sie übernehmen dann die Funktion, die im Moment die Wehrkraft hat.

 

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Auch bei WIKIPEDIA weiß man was über den Bau zu berichten:

„Geplante Wasserkraftnutzung“

Im März 2008 hat das Wasser- und Schifffahrtsamt Aschaffenburg eine rheinhessische Firma mit dem Bau eines Wasserkraftwerkes beauftragt, die nach Fertigstellung jährlich einen festen Betrag an die Bundeskasse entrichten will, unabhängig von der tatsächlichen Stromerzeugung.

Nach ersten Plänen werden in dem südlichsten Wehrsegment auf Klein-Krotzenburger Seite der Schleuse vier sog. „Very-Low-Turbinen (VLH)“ eingesetzt, die besonders effizient aus der geringen Fallhöhe von 2,74m elektrische Energie erzeugen. Ein besonderes Augenmerk bei dem Entwurf wird dabei auf die Fischfreundlichkeit und dem störungsfreien Hochwasserdurchfluss genommen, ohne bauliche Änderungen an der bisherigen Staustufe zu erfordern. Die geplante Nennleistung liegt bei 4 x 440kW.           

 

 

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